2023/02 | Unternehmen | Mai 2023 | Ausgabe 87
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SPEZIAL unternehmen [!]<br />
Trotz steigender Kosten großes Interesse an Branchentreffs<br />
Zur Person<br />
Jürgen Fey, Inhaber<br />
der Ulmer Fey Messe-<br />
und Objektdesign<br />
GmbH & Co. KG,<br />
setzt auf Emotionen<br />
und Präsenzveranstaltungen.<br />
Die Resonanz auf Messen und Live-Veranstaltungen ist gut.<br />
Foto: © Anton Gvozdikov/adobe.stock.com<br />
Zur Person<br />
Event- und Veranstaltungsmeister<br />
Wolfgang Moser<br />
feiert dieses Jahr<br />
sein 30-jähriges Firmenbestehen.<br />
Rückblickend ist 2<strong>02</strong>2<br />
für Messeveranstalter das<br />
dritte Ausnahmejahr in<br />
Folge: Fiel das erste Quartal<br />
wegen behördlicher<br />
Messeverbote nahezu aus,<br />
ist spätestens seit Herbst<br />
der Großteil des Publikums<br />
zurück. Mehr als 7,2<br />
Millionen Besucherinnen<br />
und Besucher sowie rund<br />
142 000 <strong>Unternehmen</strong><br />
waren auf deutschen<br />
Messen vertreten. Das<br />
sind 70 Prozent der Aussteller<br />
und 65 Prozent der<br />
Besucher der Vor-Corona-<br />
Zeit. „Das Messejahr 2<strong>02</strong>2<br />
war erneut eine Berg- und<br />
Tal-Fahrt, letztlich hat es<br />
sich erstaunlich entwickelt“,<br />
sagt Jörn Holtmeier,<br />
Geschäftsführer des<br />
Dachverbandes der deutschen<br />
Messewirtschaft<br />
Auma. Trotz großer Unsicherheiten<br />
verzeichneten<br />
erste Branchenmessen<br />
überdurchschnittliche Besucher-<br />
und Ausstellerquoten.<br />
„Obwohl die Kosten<br />
für Anreise und Übernachtung<br />
stark gestiegen<br />
sind, wollen <strong>Unternehmen</strong><br />
auf ihre Branchentreffs<br />
nicht verzichten.“<br />
Zur Person<br />
Robert Sauter<br />
plant für die Robatherm<br />
GmbH & Co.<br />
KG Messen auf internationalem<br />
Boden:<br />
„Es kommt auf das<br />
persönliche Erleben<br />
an.“<br />
kompliziert und ortsungebunden<br />
teilnehmen – weltweit: „Eine gute<br />
Möglichkeit, ein noch größeres Publikum<br />
zu gewinnen.“ Dieses auch<br />
interaktive Format, dass durch die<br />
Integration visueller Wunschwelten<br />
noch attraktiver gestaltet werden<br />
kann, lassen sich auch durch mögliche<br />
weitere Corona-Wellen nicht<br />
mehr wegspülen. Konzeption und<br />
Umsetzung stemmt er gemeinsam<br />
mit fünf Partnerfirmen, die ihr<br />
Know-how in den Bereichen Live-<br />
Streaming-Einbindungen, smarte<br />
Kommunikationstools, virtuelle<br />
Welten, Coaching, Moderation und<br />
nachhaltig geprägte Catering-Angebote<br />
einbringen. „Die Durchführung<br />
ist auf jeden Fall garantiert. Das erhöht<br />
die Planungssicherheit und reduziert<br />
Reisekosten“, sagt Maurer.<br />
Emotionalität und Intensität bleiben<br />
für ihn dabei keinesfalls auf der Strecke:<br />
„Wir nutzen die gewachsene<br />
Bereitschaft der <strong>Unternehmen</strong>, sich<br />
auf digitale Formate einzulassen.“<br />
Hybride Lösungen<br />
Aus diesem Grund hat er die Corona-Durststrecke<br />
genutzt, um sein<br />
Firmengebäude in Blaustein unter<br />
anderem mit zwei Green Screen Studios<br />
auszurüsten, eines davon ist 100<br />
Quadratmeter groß. Hier können<br />
Talkrunden, Vertriebstagungen oder<br />
Betriebsversammlungen durchgeführt<br />
werden – mit im wahrsten Sinne<br />
des Wortes grenzenlosen Möglichkeiten.<br />
Steffen Maurer: „Ganz<br />
egal, ob man ein Produkt am Strand<br />
präsentieren möchte oder mitten im<br />
Nirgendwo.“ Die Idee kommt an,<br />
viele namhafte Firmen hätten das<br />
schon genutzt, um sich für ihre Kunden<br />
in Szene zu setzen. „Es ist völlig<br />
verrückt, aber vor Corona hatten<br />
wir keine einzige Kamera“, sagt<br />
Maurer. Dass es noch mehr werden,<br />
ist nicht auszuschließen. Für ihn gilt:<br />
Das Live-Event war tot. Es lebe das<br />
Hybrid-Event. [!] Stefan Loeffler