aktuelle Ausgabe (PDF) - IMA,ZLW & IfU - RWTH Aachen University

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Semantische Netze und Ontologien
Essay: Internet of Things
Chancen und Risiken für das Internet der Dinge
Das „Internet of Things“ Anwendungsszenarien
(IoT) bezeichnet eine
Vision, in der Alltagsge- Anwendungen für das IoT existieren in untergenstände
ein Teil des schiedlichsten Gebieten. So beispielsweise in der
Internets werden und Produktionslogistik, in der die „radio-frequency
Tobias Meisen
Informationen über sich identification“ (RFID) als Schlüsseltechnologie
bereitstellen sowie bereitgestellte Dienste und gilt. Mit ihrer Hilfe werden Gegenstände mit einem
Informationen nutzen (linke Abbildung), wodurch Code markiert, der eine eindeutige Identifikation
„sich weitreichende und bis dato ungeahnte Mög- über dessen Lebenszyklus hinweg ermöglicht. Im
lichkeiten auftun“ ([4], S. 107). Für den 1999 von Gegensatz zu einem Strichcode ist keine Sichtver-
Kevin Ashton eingeführten Begriff (vgl. [1]) fand bindung zum Auslesen notwendig und die hinter-
sich trotz seiner schnellen Verbreitung bis heute legten Informationen können aktualisiert und ge-
keine einheitliche, allgemeingültige Definition. löscht werden. Darüber hinaus bieten RFID-Chips
Ausgangspunkt der Vision des IoT ist das 1969
entstandene ARPANET, der
Vorläufer des heutigen Internets.
Dessen Zielsetzung lag
in der Vernetzung von Universitäten
und Forschungseinrichtungen
zur gemeinsamen
Nutzung von Rechenressourcen
und zur Schaffung einer
Kommunikationsplattform.
Mit der im Jahre 1990 eingeleiteten
Kommerzialisierung
des Internets verbreitete es
sich in Unternehmen und
eine Speicherkapazität von mehreren Kilobytes.
privaten Haushalten. Die
fortschreitenden Entwicklungen
in der Mikroelektronik,
der Kommunikations- und
Informationstechnologie sowie
der daraus resultierende
Rückgang der Preise und des
Energiebedarfs von Prozessoren
und Kommunikationskomponenten
ermöglichten
es, immer mehr Alltagsge-
Vernetzung von Gegenständen im Internet of Things
genstände mit entsprechender Technologie aus- Aus wirtschaftlicher Sicht ergibt dies „eine Effizustatten
(vgl. [4], S. 107f.). Schon 2009 waren zienzsteigerung von Unternehmensprozessen und
mehr Gegenstände mit dem Internet verbunden, eine Kostenreduktion in der Warenlogistik sowie
als es zu diesem Zeitpunkt Menschen auf der Erde im Servicebereich; ferner eine verbesserte Kun-
gab (rechte Abbildung).
denbindung und -ansprache“ ([4], S. 113).
Ein anderes Beispiel stellt das sogenannte intelligente
Wohnen, in dem Gegenstände eines Hauses
miteinander kommunizieren und Informationen
austauschen, dar. Dies ermöglicht beispielsweise
einen energiearmen Betrieb der Haustechnik, indem
sich Licht- und Heizungstechnik automatisch
dem Tagesablauf der Bewohner anpassen und unnötiger
Energieverbrauch vermieden wird.
Individuelle Routen
Weitere Anwendungsbeispiele sind im Bereich
Verkehr und Mobilität zu finden. So können Informationen
über Verkehrsteilnehmer eine intelligente
Navigation durch individuelle
Routen ermöglichen oder
auf umweltfreundliche Alternativen
hinweisen. Ebenso
werden diese Informationen
verwendet, um öffentliche
Verkehrsmittel automatisch
auf die Bedürfnisse der Konsumenten
anzupassen, wie
beispielsweise durch die
automatisierte Identifikation
von Ballungszonen und eine
zeit- und situationsbedingte
Organisation von Taxen und
Bussen. Das LIVE Singapore!
Projekt (vgl. [6]) analysiert
eine Vielzahl von Daten die
von unterschiedlichen Betreibern,
wie den Anbietern
von Mobiltelefonnetzen und
Taxidiensten, gesammelt
werden und visualisiert die
Ergebnisse in Echtzeit.
Probleme und Lösungsansätze
Zur Umsetzung der geschilderten Anwendungs-
szenarien in einem IoT ist eine Vielzahl von Problemen
zu lösen (vgl. [2] und [4]). Zunächst einmal
müssen die infrastrukturellen Grundvorausset-