aktuelle Ausgabe (PDF) - IMA,ZLW & IfU - RWTH Aachen University
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8<br />
Agile turbulenztaugliche Prozesse<br />
Q-Risk<br />
Produzierende Unternehmen<br />
sind stark auf externe<br />
Produkt- und Rohstoff-<br />
Bahoz Abbas<br />
lieferanten angewiesen. Die<br />
Beschaffung von Zukaufteilen<br />
und Rohstoffen ist nicht<br />
zuletzt durch die Globalisierung<br />
mit hohen Risiken, wie<br />
Lieferverzögerungen, Produktionsausfällen,Kommunikationsproblemen<br />
oder<br />
Eckart Hauck<br />
wirtschaftlichen und politischen<br />
Krisen verbunden, wobei den Unternehmen<br />
die daraus resultierenden Kosten häufig nicht<br />
bekannt sind. Bei der Bewertung von risikobehandelnden<br />
Maßnahmen ist es zudem schwierig,<br />
den monetären Aufwand und den zu erwartenden<br />
finanziellen Nutzen genau zu bestimmen. Bisherige<br />
Ansätze zum Risikomanagement verknüpften<br />
die qualitative Bewertung nicht mit den potenziellen<br />
Kosten (obere Abbildung).<br />
Das von der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen (AiF) geförderte Projekt<br />
Q-Risk, das im Januar 2012 mit einer Laufzeit von<br />
zwei Jahren begonnen wurde, setzt an diesem<br />
Punkt an. Sein Ziel: Die kleinen und mittelstän-<br />
Q-Risk-Gesamtkonzept<br />
Effizientes Risikomanagement in der Produktbeschaffung<br />
Defizit heutiger Risikomanagementsysteme<br />
dischen Unternehmen (KMU) durch die Entwicklung<br />
eines Risikomanagementsystem für die Beschaffungslogistik<br />
zu befähigen und den mit der<br />
Produktbeschaffung verbundenen Risiken mit<br />
wirtschaftlich angemessenen Maßnahmen entgegen<br />
zu wirken.<br />
Das Q-Risk-Gesamtkonzept, das zugleich das Vor-<br />
gehen bei der Umsetzung des Projektes vorgibt,<br />
besteht aus zwei zentralen Komponenten: der<br />
Risikoanalyse und der Maßnahmendefinition. Beide<br />
bestehen jeweils wiederum aus drei Einzelmodulen<br />
(untere Abbildung). In den ersten drei vom<br />
Fraunhofer IPT verantworteten Modulen, werden<br />
die Risiken identifiziert, deren Folgen abgeleitet<br />
und anschließend monetär bewertet. Die nächsten<br />
drei Module werden durch das <strong>IfU</strong> entwickelt.<br />
Als Schwerpunkt wird ein risikobehandelnder und<br />
wirtschaftlich angemessener Maßnahmenplan<br />
aufgestellt.<br />
Insgesamt stellt das Q-Risk-Konzept das Risikound<br />
Lieferantenmanagement in KMU auf ein neues<br />
Fundament, da der ökonomische Erfolg des Risikomanagementsystems<br />
besser identifizierbar ist<br />
und so eine neue Entscheidungsgrundlage zur Lieferantenauswahl<br />
auf Kosten-basis<br />
entsteht. Mit der Aufbereitung<br />
des Vorgehens und der Methoden<br />
in einem Leitfaden und einem<br />
EDV-Tool werden die Projektresultate<br />
in eine für KMU leicht<br />
verständliche und einsetzbare<br />
Form gebracht.<br />
> Kontakt:<br />
Dipl.-Inform. Bahoz Abbas<br />
bahoz.abbas@ima-zlw-ifu.rwth-aachen.de<br />
Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Eckart Hauck<br />
eckart.hauck@ima-zlw-ifu.rwth-aachen.de