157. Ausgabe Juni 2023

Stadtleben
Bestattung im eigenen Garten illegal?
Haustier tot – was tun?
Neulich ist von meinem guten Freund
Björn dessen bester Begleiter gestorben:
König Ludwig, die englische
Bulldogge, mit jugendlichen 7
Jahren – Diagnose: Hirntumor. Was
macht man nun? Verbrennen, Asche
in die Urne und Urne aufs Klavier oder
das ehemalige Familienmitglied mit
Zeremonie im Garten vergraben?
Und bei Punkt zwei startete dann eine
wilde Diskussion mit mehreren Anwesenden,
die sich allesamt sicher waren,
dass Haustiere nicht auf Privatgrund
bestattet werden dürften. (Wenn irgendwann
in 1000 Jahren einmal die
Menschen den Garten meines Elternhauses
umgraben sollten, werden sie
mit Sicherheit denken, dass es sich um
eine Opferstätte handelt. Da liegen vergraben
Anne die Meersau, Paul der Papagei,
3 Hunde, Hamster, Hasen, Mäuse
– alles, was eben bei drei Kindern
über die Jahre so wegstirbt). War das
illegal?
Grundsätzlich schreibt der Gesetzgeber
vor, dass alle verendeten Haustiere
bei Tierkörperbeseitigungsanstalten
abgegeben werden müssen. Damit
soll sichergestellt werden, dass die Gesundheit
nicht durch giftige Substanzen
gefährdet wird, die auch bei der
Verwesung entstehen können. Es gibt
aber Ausnahmen: Einzelne Tiere, die
nicht an einer meldepflichtigen Krankheit
gestorben sind, dürfen auch auf
einem geeigneten eigenen Grundstück
bestattet werden.
Bei der Bestattung von Haustieren
auf dem eigenen Grundstück müssen
folgende Voraussetzungen eingehalten
werden: Das Tier muss mindestens
50 cm tief begraben werden; das
Grundstück darf nicht in einem Wasserschutzgebiet
liegen oder in der Nähe
öffentlicher Wege; das Tier darf keine
meldepflichtige Krankheit gehabt haben.
Na also! König Ludwigs Urne steht
übrigens neben dem Fernseher!
26 06/2023