TRENDYone | Das Magazin – Augsburg – Juni 2023
Leergut-Engpässe in den Brauereien | Wildwasser Sprint Weltmeisterschaft | Shopping Queen: Laufsteg frei für Siegerin Karla
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Freizeit M1<br />
„See Mannsgarn“<br />
Was, wenn keiner da ist?<br />
Moin ihr Rabauken,<br />
KOLUMNE<br />
Leinen los zu „Seemannsgarn“ <strong>–</strong> Vol. 1!<br />
Diese nordisch angehauchte Kolumne ist frisch<br />
aus dem Ei gepellt und versorgt Euch mit allem,<br />
was zum Leben dazu gehört. Meine Federführung<br />
ist darauf spezialisiert Euch aus der Bahn zu werfen<br />
<strong>–</strong><br />
um anschließend smart und gut gelaunt wieder<br />
zu landen. Ich lade Euch herzlich ein mit mir zu<br />
lachen, nachzudenken und betreten den Kopf zu<br />
senken. Mit Eleganz, Finesse und einer guten Portion<br />
Humor.<br />
Für Euch heiße ich Bo und lebe (mental zumindest)<br />
an der Waterkant. Körperlich stehe ich gerade<br />
in unserer Küche, die sich in der Nähe von<br />
Braunschweig befindet und derzeit mein Arbeitsplatz<br />
ist. Ich arbeite heute in Gesellschaft von Kartoffeln,<br />
Brokkoli, Möhren und Frikadellen. Meine<br />
Begleitungen am „Schreibtisch“ wechseln jedoch<br />
täglich.<br />
Ich kann also sagen, dass ich das Glück habe in<br />
einem sich ständig verändernden Umfeld zu<br />
arbeiten.<br />
<strong>Das</strong> auf dem Bild da oben rechts bin ich. So adrett<br />
sehe ich allerdings nicht immer aus. Ich bin Mama<br />
zwei wunderbarer Kinder, die meine schönsten<br />
und schlechtesten Seiten zum Vorschein bringen<br />
und mir täglich neue Denkansätze und Erkenntnisse<br />
schenken. Oder sie wütend durch den Raum<br />
brüllen. Durch die beiden lerne ich mehr als jemals<br />
zuvor in meinem Leben. Nur könnten ihre Methoden<br />
für meinen Geschmack manchmal etwas<br />
sanfter sein.<br />
Außerdem bin ich Ehegattin, Schriftstellerin und<br />
SlowLife-Coach. Letzteres habe ich mir just in diesem<br />
Moment ausgedacht. Ihr seid live dabei, wie<br />
sich mir gerade eine Geschäftsidee erschließt. Der<br />
Inhalt dieser Wortverpackung ist allerdings schon<br />
länger in meinem Kopf und zählt zu den Dingen,<br />
die ich mühelos beherrsche:<br />
<strong>Das</strong> langsame Leben. Tiefe Momente zum Reinbeißen<br />
anstatt nur an der Oberfläche zu lecken.<br />
Was genau das bedeutet, finden wir gemeinsam<br />
in den nächsten Ausgaben heraus. Auch wenn ich<br />
gedanklich gerade mit Konfetti werfen beschäftigt<br />
bin (weil erste Ausgabe), bekommt ihr heute<br />
dessen ungeachtet einen Funken meines Gedankenguts<br />
mit:<br />
Bo van Dyck<br />
Mama, Schriftstellerin, SlowLife-Coach<br />
„Wir leben zu schnell“<br />
<strong>–</strong> so auch der O-Ton des Schriftstellers Henry David<br />
Thoreau. <strong>Das</strong> war 1845. Seiner Zeit merklich<br />
weit voraus. Thoreau ist für mich der Pionier des<br />
Sabbaticals. Ihm selbst nahmen die damaligen<br />
gesellschaftlichen Konventionen und der Fokus<br />
auf den materiellen Konsum zu viel Raum im Wesenskern<br />
des Menschen ein. Er ging davon aus,<br />
dass die geistige Identität die materielle Existenz<br />
übersteigt (- diesen Satz beiläufig während eines<br />
geselligen Abends einstreuen. Wird klasse.) Aus<br />
diesem Grund baute er sich eine einfache Hütte<br />
an einem Waldsee. Ein Tiny House sozusagen.<br />
Und lebte dort für zwei Jahre. Sollte heute jemand<br />
aus seinem Leben aussteigen und sich eine Hütte<br />
irgendwo in der Budnick bauen, würde er mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit zügig als Spinner abgestempelt.<br />
Und insgeheim sehnlichst bewundert?<br />
Die Intention hinter diesem Experiment bedarf<br />
zumindest höchster Aufmerksamkeit: Wer sind<br />
wir, wenn wir uns aus der Gesellschaft entziehen?<br />
Was bleibt von uns, wenn wir alles ablegen und<br />
uns pur erleben? Begegnen wir uns selbst? Was,<br />
wenn keiner da ist?<br />
Kommt mit! Wir finden es gemeinsam heraus!<br />
Ahoi.<br />
In unbändiger Zuversicht,<br />
Bo