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EUYC-Unterlagen: ANDERS ESSEN

Didaktische Unterlagen

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6.2. EU-Lebensmittelpolitik – Slow Food<br />

• Ein Vorschlag für ein neues europäisches Gesetz für Nachhaltigkeit in Lebensmittelsystemen<br />

Im Jahr 2020 kündigte die Europäische Kommission im Rahmen des Green Deals ihre neue<br />

„Farm to Fork“-Strategie an, die darauf abzielt, Lebensmittelsysteme fair, gesund und umweltfreundlich<br />

zu gestalten. Als Teil dieser Strategie wird die Kommission bis Ende 2023 einen Legislativvorschlag<br />

für einen Rahmen für nachhaltige Lebensmittelsysteme (SFS) ausarbeiten.<br />

Dieses neue SFS-Gesetz sollte darauf abzielen, die Nachhaltigkeit in alle lebensmittelbezogenen<br />

Politikbereiche zu integrieren, indem EU-weite Ziele, gemeinsame Definitionen und<br />

Grundsätze sowie verbindliche Maßnahmen festgelegt werden. So könnte das Gesetz beispielsweise<br />

bei Aspekten wie der Förderung eines besseren Lebensmittelkonsums und einer<br />

gesünderen Ernährung durch die Verbesserung des Lebensmittelumfelds und des öffentlichen<br />

Beschaffungswesens, der Auferlegung von Nachhaltigkeitsverpflichtungen für die Akteur*innen<br />

der Lebensmittelversorgungskette sowie einer verbesserten Transparenz und stärkeren<br />

sozialen und ökologischen Schutzmaßnahmen im Handel mit Meeresfrüchten und landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen neue Wege beschreiten.<br />

• Pestizidfreies Europa<br />

Seit die Europäische Kommission im Juni 2022 mit der neuen Verordnung über die nachhaltige<br />

Verwendung von Pestiziden ihren Plan zur Halbierung des Pestizideinsatzes und der damit<br />

verbundenen Risiken bis 2030 vorgestellt hat, haben Lobbygruppen der Industrie und konservative<br />

Politiker*innen keine Mühen gescheut, um den Plan zu verwässern, zu verzögern oder<br />

gar zu beseitigen. Die jüngste Wendung der Geschichte fand im vergangenen Dezember statt,<br />

als die EU-Mitgliedsstaaten einstimmig beschlossen, dass vor der Genehmigung des Plans zusätzliche<br />

Forschungsarbeiten durchgeführt werden müssen, wodurch sich seine Annahme und<br />

Umsetzung verzögerte.<br />

• Werden neue GVO in Europa weiterhin streng reguliert?<br />

Gegenwärtig müssen in der Europäischen Union alle Arten von GVO (alte und neue) gemäß<br />

den EU-Vorschriften einer eindeutigen Risikobewertung unterzogen, rückverfolgt und gekennzeichnet<br />

werden. Solche Sicherheitsnetze ermöglichen es Landwirt*innen, Einzelhändler*innen<br />

und Verbraucher*innen zu entscheiden, welche Lebensmittel sie produzieren, verkaufen<br />

und kaufen, und gewährleisten, dass nur sichere Lebensmittel auf den Markt kommen.<br />

Dieser positive Status quo wird jedoch von Agrar- und Lebensmittellobbys und -konzernen<br />

gefährdet, die wollen, dass die EU neue GVO von den geltenden GVO-Vorschriften ausnimmt,<br />

weil sie angeblich dazu beitragen können, die Lebensmittelsysteme „nachhaltig“ zu machen.<br />

Das Urteil der Europäischen Kommission wird für dieses Jahr erwartet.<br />

• Die Europäische Union könnte zu einem weltweiten Vorreiter im Tierschutz werden<br />

2023 ist ein entscheidendes Jahr für die Verbesserung des Tierschutzes in Europa, da die Europäische<br />

Kommission voraussichtlich ihre neuen EU-Tierschutzvorschriften vorlegen wird.<br />

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