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WELLNESS WORLD Business 1-3 / 2022

WELLNESS WORLD Business ist das erste und führende Fachmagazin für Gesundheit, Wellness, Spa & Prävention im deutschen Sprachraum! WELLNESS WORLD Business is the first and leading magazine for health, wellness, Spa & prevention in the German speaking countries!

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Fotos: Atelier Jahr, ulifunke.com, Harald Eisenberger/Hoteltherme Quellenoase, CIO

Bäder und Thermen haben eine wichtige Funktion in der Gesundheitsvorsorge

Freizeitbäder und Thermen sogar gewachsen

ist nach der Pandemie“, meint

Dr. Klaus Batz, Geschäftsführer der EWA

(European Waterpark Association). „Nun

stehen wir vor der Herausforderung, den

politisch Verantwortlichen die Bedeutung

der Anlagen für die öffentliche Gesundheitsvorsorge

und das soziale Miteinander

zu vermitteln.“ Konsequenzen,

die aus der Pandemie zu ziehen wären,

sind nach Stefan Studer von der Kannewischer

Management AG, „bei künftigen

Projekten nach Möglichkeit etwas

großzügiger zu planen, damit die Gäste

Abstandsregeln besser einhalten können.

Ein weiterer Aspekt, auf den gerade

bei Kapazitätsbeschränkungen großes

Augenmerk gelegt werden sollte, ist die

Auslastungssteuerung (Spitzen brechen,

Täler füllen).“ Das hat sich zwar auch geändert

in den zwei Jahren der starken Regulierungen

und Beschränkungen, wird

aber trotzdem in vielen Bädern nicht

professionell gemanagt.

Doch wie sollten sich Freizeitbäder

und Thermen aufstellen, um kommende

Krisen besser zu überstehen? Denn es

geht um umfangreiche Kosten, die noch

dazu rasant gestiegen sind in den letzten

Monaten. Dazu meint Tillmanns: „Zweifelsohne

wäre es das Beste, wenn Bäder

möglichst energetisch autark sein könnten.

Ein weiterer Punkt ist, dass ein attraktiv

gestaltetes Bad mit Atmosphäre

auch in Krisenzeiten besser besucht

wird als ein unattraktives Bad. Von daher

ist der Gestaltungsaspekt zentral, ob

mit oder ohne Krise.“ Das ist sicher ein

schwerwiegendes Argument, denn leider

gibt es eine Menge Einrichtungen,

die dringend eine Modernisierung nötig

hätten, sowohl was die Energieressourcen

als auch was Architektur und Digitalisierung

betrifft. Das waren nicht nur

Themen der letzten Zeit, sondern sind

auch Schwerpunkte der interbad 2022.

Neue Ideen und Konzepte sind gefragt,

um Bäder nachhaltig zu betreiben.

„Der Wunsch, von fossilen Brennstoffen

wegzukommen und alternative Ressourcen

wie Fotovoltaik und Geothermie

in Kombination mit Wärmepumpen zu

nutzen, steht immer mehr im Fokus der

Bauherren“, betont Tillmanns. „Dazu haben

wir in den vergangenen Jahren interessante

Beispiele realisiert, wie die Sanierung

des Freibades in Sigmaringen,

Das Augenmerk sollte

auf Auslastungs steuerung liegen.

Stefan Studer

des Mineralbades Berg in Stuttgart oder

des Solebades in Bad Wimpfen.“ Ebenso

stellt die Haltbarkeit von Materialien

einen wichtigen Aspekt dar, vor allem in

Hinblick auf Ressourcenschonung.

Energieeffizienz

Aber wie können Nachhaltigkeit und

Energieeffizienz umgesetzt werden? Ein

gutes Beispiel ist die Emser Therme.

Jürgen Kannewischer, Geschäftsführer

der Kannewischer Ingenieurgesellschaft,

meint dazu: „Wir haben den Neubau so

konzipiert, dass durch eine kompakte

Außenhülle eine optimale Dämmung erzielt

wird. Außerdem nutzen wir das sehr

warme und reichlich vorhandene Thermalwasser

zur Energieeinsparung – Stichwort

‚Geothermie‘. Wir konnten den Be-

darf an fossiler Primär energie um 55 %

senken.“ Was alles möglich ist in diesem

Bereich, zeigt die Aussage von Dr. Stefan

Kannewischer, Geschäftsführer der

Kannewischer Management AG: „Unsere

Thermengebäude sind so gedämmt,

dass die Pumpen und Maschinen im Keller

den Fußboden darüber aufheizen. So

können wir auf eine Fußbodenheizung

verzichten.“

Nachhaltig wirkt sich auch die Bewegung

auf die Gesundheit des Körpers

aus. Das betont Klaus Batz: „Bäder sind

Orte, an denen eine besonders schonende

Regeneration stattfinden kann, ebenso

Prävention durch aktive und passive

Bewegung im Wasser. Eine Studie

aus Großbritannien hat ergeben, dass

mit jedem britischen Pfund, das in einen

Bäderbetrieb oder eine Sportanlage

investiert wird, vier Pfund für das

Gesundheitswesen eingespart werden

können.“ Das erscheint einleuchtend

und unterstreicht die gesundheitspolitische

Komponente von Bädern und

Thermen, deshalb wird auch Hydrogymnastik

in vielen Thermen in unterschiedlichsten

Formen angeboten.

Effiziente Energie- und Ressourcennutzung

wird auch ein Thema auf der

interbad 2022 sein und unter anderem

beim Kongress für das Badewesen

behandelt werden.

„Der Ausstieg aus den fossilen

Brennstoffen und die Mitwirkung

an der Wärmewende

bis 2030 muss mit dem Ziel

des passenden Zusammenspiels von Effizienzmaßnahmen

und optimalen Betriebsstrategien

im Bad verbunden sein,

wozu es spannende Anregungen geben

wird“, sagt Christian Mankel, Geschäftsführer

der DGfdB. Aber auch die Digitalisierung

4.0 und künstliche Intelligenz

(KI) im Bad oder in der Sauna stellen einen

Schwerpunkt auf der interbad dar.

Abschließend kann man mit Klaus

Batz zusammenfassen: „Skelett, Haut,

Muskeln und Organe bilden die ‚Hardware‘,

der Blutkreislauf, das Atemsystem

und das Nervensystem sind die

‚Software‘. Hier gilt wie auch für Bäder

oder Wellnesshotels: Wenn die Hardware

oder auch die Software Probleme

macht, funktioniert der gesamte Betrieb

nicht richtig.“

Wellness world business | 1–3/2022

Design & Technik

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