Mühlviertel Magazin Juni 2023

20 | TAXIGEWERBE Juni 2023 | MÜHLVIERTEL-MAGAZIN
Zu wenige Buslenker
und Taxifahrer:
Dünne Personaldecke
als Belastungsprobe im
öffentlichen Verkehr
Ob Linienverkehr, Schulbusse oder Krankentransporte:
Bus- und Taxiunternehmen bilden das Rückgrat des
öffentlichen Verkehrs. Fehlendes Personal und steigende
Kosten sorgen jedoch dafür, dass sie diese Aufgaben
zunehmend schwieriger erfüllen können. Darauf macht
die Branche nun aufmerksam.
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„Ohne dich geht’s nicht“: Mit einer
groß angelegten Kampagne wirbt der
Oberösterreichische Verkehrsverbund
(OÖVV) derzeit für den Beruf des Busfahrers.
Die Personaldecke ist dünn –
120 Lenker fehlen aktuell alleine in
Oberösterreich. Einer, der mit diesen
Engpässen bestens vertraut ist, ist Robert
Stöbich vom Bus- und Touristikunternehmen
Sabtours: „Die Fahrgastzahlen
gehen aktuell steil nach
oben, nicht zuletzt durch das Klimaticket.
Trotz der zusätzlichen Kurse,
etwa auf der Linie 270 zwischen Bad
Leonfelden und Linz, kommen wir der
Kapazitätsgrenze schon wieder näher“,
schildert er die aktuelle Lage.
Sabtours ist derzeit mit 20 Linienbussen
im Mühlviertel unterwegs. Der
Personalmangel trübt die Freude über
die gute Nachfrage jedoch ein, weshalb
sich Stöbich der OÖVV-Kampag-
ne anschließt: „Einer der großen Vorteile
unserer Branche ist, dass wir
einen krisensicheren Arbeitsplatz mit
guter Planbarkeit anbieten können.
Das wissen unsere Lenker gerade in
unsicheren Zeiten zu schätzen.“ Bis
dato sei man bei Sabtours ohne Kursausfälle
durchgekommen – ein „gewaltiger
Kraftakt“, meint Stöbich.
Versorgung der „letzten Meile“
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei
den Taxi- und Transportunternehmen:
Als Teil des öffentlichen Verkehrs sorgen
sie für die Mobilität auf der berühmten
„letzten Meile“, sprich bis zur
Tür des Eigenheims oder – im Fall von
Krankentransporten – jener des Arztes.
Der Oberneukirchner Taxiunternehmer
Werner Rammerstorfer kennt
als Mitglied der Spartenkonferenz für
Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer
OÖ die Schmerzpunkte
seiner Branche: Fehlendes Personal,
teurer Treibstoff und die
Tarifgestaltung würden einen kostendeckenden
Betrieb zunehmend erschweren.
Ein Puzzlestück ist dabei die Übernahme
der Kosten seitens der Krankenversicherungen:
Die Österreichische Gesundheitskasse
hat laut eigenen
Angaben 2022 österreichweit 4,2 Millionen
Transporte verzeichnet und
dafür 245 Millionen Euro an Blaulicht-