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Holzmarkt 2023/02

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HOLZ IM BAU<br />

HOLZ IM BAU<br />

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Foto: proHolz Austria/Hertha Hurnaus<br />

Kooperation verbessert Regeln für den Holzbau<br />

Das Waldfondsprojekt soll die Weiterentwicklung technischer Rahmenbedingungen für den Holzbau unterstützen. Es<br />

initiierte eine Koordinierungsstelle für Normungsangelegenheit und Normenentwicklung im Bereich Holz und Holzbau. Dazu<br />

kooperieren mehrere Verbände der Holzbranche und Hersteller von Holzbauprodukten.<br />

Flächendeckende Fachberatung für Holzbau in Österreich<br />

Gefördert mit Mitteln des österreichischen Waldfonds startet proHolz Austria ein österreichweites Netzwerk<br />

Holzbaufachberatung, das kostenfreie und firmenneutrale Unterstützung für Bauherr:innen, PlanerInnen und Behörden zum<br />

leichteren Einstieg in den großvolumigen Holzbau bietet.<br />

Holz als Baustoff bringt große Klimaschutz-Vorteile. In einem zweiten Wald aus<br />

Holzbauten wird CO 2<br />

auf Lebensdauer der Gebäude gebunden, herkömmliche<br />

CO 2<br />

-intensive Baumaterialien werden ersetzt. Mit der angestrebten Klima- und<br />

Ressourcenwende wächst das Interesse am Holzbau. Auch technologisch steht<br />

ihm nichts mehr im Weg. Der Holzbau ist reif für das mehrgeschossige Bauen<br />

und durch den hohen Vorfertigungsgrad besonders präzise und effizient. Große<br />

Potenziale eröffnen sich in Städten und Ballungsräumen, bei Wohnbauten, Kindergärten,<br />

Schulen, Pflegeeinrichtungen. Aber gerade da fällt die Wahl am Ende<br />

oft doch noch nicht auf den Baustoff Holz.<br />

Grund dafür ist mangelndes Wissen bei den Bauentscheider:innen über die<br />

technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten des Holzbaus sowie über die<br />

spezifischen Abläufe. Die Planungs- und Bauprozesse im Holzbau verlaufen<br />

wesentlich anders als bei etablierten Bauweisen. Aufgrund des hohen Vorfertigungsgrads<br />

müssen materialspezifische Entscheidungen bereits in der frühen<br />

Planungsphase, und nicht erst baubegleitend, getroffen werden.<br />

Mit Fachwissen für Holz entscheiden<br />

Genau hier setzt das neue Angebot des Netzwerks Holzbaufachberatung, das pro-<br />

Holz Austria in Zusammenarbeit mit den proHolz-Organisationen in den Bundesländern<br />

eingerichtet hat, an. Qualifizierte Holzbaufachberater:innen – allesamt<br />

ausgebildete Baufachleute – informieren und beraten umfassend bereits am<br />

Beginn der Meinungsbildung zur Materialentscheidung. Ihr Know-how orientiert<br />

sich an bewährten Holzbaulösungen und wird im Austausch mit wissenschaftlichen<br />

Institutionen sowie untereinander stets erweitert. Neben Basisinformation<br />

wird auch Beratung zu konkreten Projekten geboten.<br />

Zielgruppe der Beratungen sind BauherrInnen, PlanerInnen und Behörden.<br />

Im Fokus stehen Wohnbauten und großvolumige öffentliche Bauten. Beratungsschwerpunkte<br />

liegen auf Entwurfsgrundlagen, Planung, Ausschreibung, Brand-,<br />

Schall- und Feuchteschutz sowie Technische Gebäudeausstattung. Die Beratungen<br />

erfolgen in Projektnähe in den Regionen. Sie sind persönlich und individuell, kostenfrei<br />

und firmenneutral.<br />

Zusätzlich zu den Beratungen dienen Webinare, Exkursionen und Dialogveranstaltungen<br />

der Vermittlung von Holzbauwissen an die Zielgruppe. Entsprechende<br />

Angebote werden ebenfalls im Netzwerk Holzbaufachberatung umgesetzt.<br />

Die Ansprechpersonen im Netzwerk Holzbaufachberatung:<br />

Fachberatung Holzbau Wien: Ing. Bernd Höfferl, MSc, hoefferl@proholz.at<br />

Fachberatung Holzbau Niederösterreich: Valentin Fischer, BA, fischer@proholz.at<br />

Fachberatung Holzbau Steiermark: Kathrin Bräuer, BSc, braeuer@proholz.at<br />

Fachberatung Holzbau Salzburg: DI Thomas Berger, berger@proholz.at<br />

Fachberatung Holzbau Tirol: DI Philipp Zingerle, zingerle@proholz.at<br />

Fachberatung Holzbau Vorarlberg: DI Kristina Maierhofer, maierhofer@proholz.at<br />

Fachberatung Holzbau Oberösterreich: DI Lisa Simader, simader@proholz.at<br />

www.holzbaufachberatung.at<br />

Für den zukunftsweisenden Werk- und Baustoff Holz<br />

ist ein technisches Regelwerk auf dem Stand der<br />

Technik wichtig. Wird Holz als klimafreundlicher und<br />

innovativer Werk- und Baustoff umfangreicher eingesetzt,<br />

kann der Bausektors zunehmend dekarbonisiert<br />

werden. Um die technischen Rahmenbedingungen<br />

weiter zu verbessern und damit den verstärkten<br />

Einsatz von Holz als Baumaterial zu steigern, initiierte<br />

der Waldfonds die Koordinierungsstelle für Normungsangelegenheit<br />

und Normenentwicklung im<br />

Bereich Holz und Holzbau.<br />

Kooperation Holzbau und Holzbauprodukte<br />

Integriert ist die Koordinierungsstelle in die Holzbauplattform,<br />

die beim Fachverband der Holzindustrie<br />

angesiedelt ist. DI Bernhard Egert, MBA, Sprecher<br />

der Holzbauplattform, erklärt dazu: „Wir wollen die<br />

strategische Zusammenarbeit der verschiedenen<br />

Akteure des Holzbaus und der Herstellung von Holzbauprodukten<br />

in Fragen der Normung dauerhaft<br />

optimieren. Damit können wir die hochwertige Holzverwendung<br />

im Bausektor mit umfangreicher Wertschöpfung<br />

in Österreich steigern.“<br />

Die Koordinierungsstelle soll einen regelmäßigen<br />

Austausch der Verbände organisieren sowie die Normungsarbeit<br />

intensivieren und vertiefen. Schwerpunkte<br />

sind etwa Forschungsarbeiten vorzubereiten,<br />

Forschungsergebnisse zu analysieren und aufzubereiten<br />

sowie Lücken zu identifizieren und zu schließen.<br />

Weiterführende Forschungsprojekte sind in den<br />

Bereichen Nachhaltigkeit, Recycling und Re-Use<br />

geplant. Auch an der Digitalisierung des Bauwesens<br />

wird gearbeitet. Neue Erkenntnisse rund um BIM<br />

(Building Information Modeling) sollen neue Maßstäbe<br />

in der Vernetzung von Informationen sowie in<br />

Planungs- und Entscheidungsprozessen setzen.<br />

Normung ist Voraussetzung für Vertrauen und<br />

Konkurrenzfähigkeit<br />

Holzprodukte und Holzbauwerke unterliegen technischen<br />

Regelwerken, die von Herstellern und Planern<br />

garantierte Eigenschaften und Qualitäten beschreiben.<br />

Normen beinhalten dabei Holzprodukte zu prüfen<br />

und herzustellen sowie deren Qualität für die<br />

unterschiedlichen Verwendungen zu beschreiben.<br />

Dies sorgt sowohl für Transparenz und schafft Vertrauen<br />

bei Kundinnen und Kunden als auch für die<br />

Konkurrenzfähigkeit von Holz als Baumaterial.<br />

Die Koordinierungsstelle wird getragen von Organisationen,<br />

die bereits langjährig erfolgreich bei Normungsfragen<br />

zusammengearbeitet haben:<br />

• Fachverband der Holzindustrie Österreichs<br />

(Konsortialführer)<br />

• Bundesinnung Holzbau<br />

• Österreichischer Fertighausverband<br />

• Österreichischer Ingenieurholzbauverband<br />

• Verband der Europäischen Hobelindustrie<br />

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Waldfonds, einer<br />

Initiative des Bundesministeriums für Land- und<br />

Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert<br />

und im Rahmen des Programms Think.Wood<br />

der Österreichischen Holzinitiative durchgeführt.<br />

Bernhard Egert, Sprecher der Holzbauplattform<br />

Fotos: UBM Development AG<br />

Kostenlose Holzbau-Fachberatung in Bayern<br />

Mit Holz klimafreundlich bauen – die kostenlose Beratung für BauherrInnen steht auch in Bayern dauerhaft zur Verfügung.<br />

Bauherren können sich bei allen fachlichen Fragen rund um das Zukunftsthema<br />

„Bauen mit Holz“ an die Fachberatung Holzbau Bayern wenden. Nach einer erfolgreichen<br />

Testphase im vergangenen Jahr wird das im Rahmen der bayerischen<br />

Holzbauinitiative eingeführte kostenlose Serviceangebot ab sofort dauerhaft allen<br />

privaten, kommunalen und staatlichen Bauherren zur Verfügung gestellt. Das hat<br />

die Bayerische Forstministerin Michaela Kaniber Anfang März bekannt gegeben:<br />

„Mit dieser Entscheidung setzen wir in Bayern ein weiteres wichtiges Signal für<br />

mehr klimafreundliches Bauen mit Holz! Unsere kostenfreie Fachberatung räumt<br />

mit Vorurteilen schonungslos auf und setzt gezielt da an, wo die Entscheidung für<br />

den klimafreundlichen Öko-Rohstoff getroffen wird: Bei den Bauherren in Bayern.<br />

Wer mit Holz baut, betreibt aktiven Klimaschutz.“<br />

Ziel des nun dauerhaften Beratungsangebots ist es, heimisches Holz als den<br />

umwelt- und klimafreundlichsten aller Baustoffe weiter voranzubringen. „Verbautes<br />

Holz aus nachhaltiger bayerischer Waldwirtschaft ist der beste Klimaretter,<br />

den wir in Bayern haben. Dieses Potenzial müssen wir nutzen“, so Kaniber. Egal<br />

ob mehrgeschossige Wohnhäuser, kommunale Kindergärten, landwirtschaftliche<br />

Betriebsgebäude oder die Aufstockung von bestehenden Bauten – jeder Bauherr<br />

erhält künftig kostenlos und unbürokratisch eine professionelle Erstberatung zum<br />

modernen Holzbau. Neben der telefonischen Information kommen die Holzbauexperten<br />

bei Bedarf auch direkt vorbei.<br />

Das Bayerische Forstministerium finanziert die Fachberatung Holzbau Bayern<br />

mit bis zu 150.000 Euro pro Jahr. Die Beratungsstelle wird von der „Cluster-Initiative<br />

Forst und Holz in Bayern“ in Kooperation mit „proHolz Bayern“ betrieben. Sie ist<br />

für alle bayerischen Bauherren telefonisch unter 08161 – 96995-77 erreichbar.<br />

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