Holzmarkt 2023/02
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HOLZ IM BAU<br />
HOLZ IM BAU<br />
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Foto: Metsä Wood<br />
LIGNA: HALLE 25<br />
STAND K22<br />
Holzbau – Renaissance eines Baustoffs<br />
Foto: pixabay<br />
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Ob Kindergarten, Bürogebäude, Krankenhaus oder ganz klassisches Einfamilienhaus – Holz wird als Baustoff wieder<br />
beliebter. Wieder, denn seit jeher haben wir mit Holz gebaut. Doch der Holzbau hat sich seit den ersten Holzhäuser natürlich<br />
massiv weiterentwickelt. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Möglichkeiten, die es heute gibt.<br />
Holz ist aus seit jeher mit der Geschichte des Menschen fest verbunden, es ist der<br />
älteste Baustoff der Menschheit. Eine erste Erwähnung von Fachwerkbauten gibt<br />
es bereits aus dem Jahr 33 vor Christus in dem Werk „De Architectura“ des römischen<br />
Architekten Marcus Vitruvius Pollio. In der antiken römischen Stadt Herculaneum,<br />
die im Jahre 79 beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurde, soll ein<br />
Gebäude erhalten sein, das teilweise in Fachwerkbauweise errichtet worden war.<br />
War bis zum Frühmittelalter noch die Pfostenhaustechnik (Holzpfosten wurden<br />
bis zu einem Meter tief im Boden versenkt, die Zwischenbereiche wurden mit<br />
Flechtwerk oder auch Blockbohlen verbunden) vorherrschend, setzte sich Anfang<br />
des 12. Jahrhunderts die Fachwerktechnik durch. Spaziert man durch alte Städte,<br />
zeigen Fachwerkhäuser eindrucksvoll, wie langlebig Holzbauten sind.<br />
Auch als vor über 500 Jahren die ersten Siedler aus Europa in das neu entdeckte<br />
Amerika kamen, mussten natürlich Häuser gebaut werden, um sich dort<br />
niederlassen zu können. Die Siedler brachten den Fachwerkbau mit in die neue<br />
Welt und nutzten da Holz, das schier unbegrenzt zur Verfügung stand. Und noch<br />
heute gehört das Holzhaus zur amerikanischen Baukultur.<br />
Kehrte man hierzulande dem Holzbau einige Jahre lange den Rücken und setzte<br />
man in Europa eher auf Ziegel oder Beton im Hausbau, zählt Holz nun zu den<br />
Aufsteigern unter den Baustoffen.<br />
Laut proHolz Tirol hat sich der Anteil des Holzbaus in Österreich in den letzten<br />
20 Jahren nahezu verdoppelt. Bereits ein Viertel des gesamten Bauaufkommens<br />
bei Gebäuden wird aktuell in Holz errichtet. Holz als Baustoff erlebt eine Renaissance.<br />
Unterschiedliche Bauweisen<br />
Grob kann das Bauen mit Holz in zwei Arten unterteilt werden: in Massivbauweise<br />
und Leichtbauweise.<br />
Die Leichtbauweise ist eine der ältesten Bauweisen und vom Grundprinzip seit<br />
jeher gleichgeblieben: ein Holzskelett oder Holzrahmen bildet die Basis, die auf<br />
verschiedene Arten gedämmt und verplankt wird.<br />
Beim Holzskelettbau bildet eine skelettartige Struktur aus Holz das Grundgerüst.<br />
Schon die Fachwerkhäuser des Mittelalters wurden auf diese Weise gebaut.<br />
Damals wurden die zwischen dem Holzskelett entstandenen Gefache mit Tierhäuten<br />
und Stoffen, später mit Brettern und Platten beplankt und mit Steinen,<br />
Lehm oder einem Lehm-Stroh-Gemisch ausgefüllt. Beim heutigen modernen<br />
Holzskelettbau, dem sogenannten Holz-Ingenieurbau wird die Tragekonstruktion<br />
nicht durch zusätzliche Riegel innerhalb der Gefache abgestützt, wie es beim<br />
Fachwerkbau üblich war und ist. So lassen sich etwa auch bodentiefe Fenster<br />
realisieren.<br />
Bei der Holzrahmenbauweise werden Holzrahmen aus Vollholz in einer Zimmerei<br />
hergestellt, auf der Baustelle montiert, ausgekleidet und verschlossen.<br />
Die Dämmung erfolgt mittels Zellulose oder Holzfasern, Putzträgerplatten aus<br />
Holzfasern halten den Außenputz, innen kommen mitunter Gips- oder Lehmbauplatten<br />
zum Einsatz.<br />
Zur Leichtbauweise zählt auch die Holztafelbauweise. Dabei bestehen die Bauteile<br />
aus Ständer, Pfosten und Riegeln, die Elemente für Wand, Decke und Dach<br />
sorgen für die Stabilität der Konstruktion. Holztafelelemente werden größtenteils<br />
vorgefertigt und bereits im Werk geschlossen.<br />
Bei der sogenannten Raumzellenbauweise wird, im Unterschied zur Holztafelbauweise,<br />
dreidimensional vorgefertigt, also ganze Räume werden im Werk vorproduziert<br />
und anschließend auf der Baustelle platziert.<br />
Werden bei der Leichtbauweise nur das Skelett des Hauses aus Holz gefertigt,<br />
besteht ein Massivholzhaus komplett aus Holz. Zur Massivbauweise gehört das<br />
Blockhaus. Mit Vierkantbohlen oder als Rundstammhaus besteht es aus massiven<br />
Nadelhölzern. Besonders bei der Besiedelung von Nordamerika kam diese<br />
Bauweise zum Einsatz, da mit einfachen Holzwerkzeugen ganze Häuser gebaut<br />
werden konnten. Rundholzstämme werden entrindet und aufeinandergeschichtet.<br />
An den Enden wurden die Stämme bearbeitet, sodass sie ineinandergreifen,<br />
sich verzahnen und so für Stabilität sorgen.<br />
Zur Massivbauweise gehören auch Brettstapelhäuser. Im Unterschied zum<br />
Blockhaus werden bei Brettstapelhäusern parallel zueinanderstehende Bretter<br />
verleimt, vernagelt oder verdübelt.<br />
Massivbau versus Leichtbau<br />
Die Massivbauweise hat gegenüber der Leichtbauweise den Vorteil, dass Holz als<br />
natürlicher Wärmespeicher aber auch als Wärmeschutz im Sommer dient und<br />
feuchteregulierend ist. Zudem bietet es guten Schall- und auch Brandschutz.<br />
Blockhauswände aus Rundstämmen oder auch Brettstapeln sind darüber hinaus<br />
optisch ansprechende Außen- und auch Innenwände und haben eine lange Lebensdauer.<br />
Als Nachteil dieser Bauweise kann angeführt werden, dass es zu längeren Bauzeiten<br />
kommt, auch aufgrund von etwaigen Trocknungszeiten.<br />
Der Leichtbau punktet mit schneller Bauzeit und einer guten Ökobilanz. Die<br />
geringeren Wanddicken bedeuten gegenüber der Massivbauweise Raumgewinn.<br />
Jedoch gestaltet sich die Herstellung von Brandschutz, Schallschutz und Luftdichtheit<br />
aufwändiger.<br />
Holz aus der Region<br />
Seit Beginn des Holzbaus wird traditionell jene Holzart verwendet, die am<br />
stärksten und häufigsten in jener Region vorkam, in der gebaut wurde. Moderne<br />
Technologie und Logistik ermöglicht es, Holz aus der ganzen Welt für Bauvorhaben<br />
zu nutzen. Dennoch kommen aus ökologischen aber auch ökonomischen<br />
Gründen bevorzugt Hölzer aus der Region zum Außenbereich zum Einsatz, wie<br />
einheimische Nadelhölzer beispielsweise Fichte, Kiefer oder Lärche und beim<br />
den Laubhölzern Eichenholz, das jedoch eher hochpreisig ausfällt.<br />
Bauen mit nachwachsenden, ökologischen Rohstoffen: Dies<br />
gewinnt im Kontext nachhaltigen Handelns an Bedeutung.<br />
Dabei spielt Holz eine zentrale Rolle – nicht nur als einzelner<br />
Baustoff, sondern vielmehr in hybriden Konstruktionen,<br />
in denen die Materialien ihre spezifischen Eigenschaften<br />
bestmöglich einbringen. Das Bestreben, neue hybride<br />
Ansätze für nachhaltige Gebäudekonzepte zu finden, ist nicht<br />
allein in Deutschland zu beobachten – wie ein Blick nach<br />
Finnland zeigt. Hier haben sich drei Akteure der Branche<br />
zusammengeschlossen, um kosteneffiziente und leicht<br />
reproduzierbare Strukturen aus hybriden Elementen zu<br />
schaffen.<br />
Holz-Hybridbauweisen offenbaren ihr Potential vor allem im mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbau, bei dem Holz derzeit noch eine untergeordnete Rolle spielt. Denn<br />
durch den Einsatz des natürlichen, ökologischen Baustoffs sowie die Substitution<br />
anderer Materialien entstehen Elemente und Gebäude, die mit einem hohen<br />
Vorfertigungsgrad und damit einer kurzen Bauzeit auf der Baustelle realisiert<br />
werden. Der Materialverbund bedingt jedoch zugleich umfangreiches Knowhow –<br />
sowohl der einzelnen Materialien als auch im Zusammenspiel.<br />
Vor diesem Hintergrund haben sich in Finnland drei Wissensträger zusammengeschlossen,<br />
um gemeinsam ein Forschungsprojekt zur Hybridbauweise zu starten:<br />
der dortige führende Hersteller von Betonfertigteilen Consolis Parma, das<br />
Wohnungsbauunternehmen Arkta Rakennus und Metsä Wood als Hersteller von<br />
Furnierschichtholz in Europa. Gemeinsames Ziel: die Entwicklung eines neuartigen<br />
Hybridbaukonzeptes, das vor allem auf die Bedürfnisse des mehrgeschossigen<br />
Wohnungsbaus zugeschnitten ist und die Umweltauswirkungen des Bauens durch<br />
den Einsatz von Hybridstrukturen verringert.<br />
Jeder der drei Projektbeteiligten bringt dabei individuelles Know-how in das<br />
Projekt ein. So verfügt Consolis Parma über tiefgreifende Erfahrungen im Bereich<br />
der Produktion von Betonfertigteilen, die der Hersteller in den kommenden Jahren<br />
deutlich nachhaltiger produzieren möchte – die Emissionen sollen jährlich um fünf<br />
Prozent gesenkt und bis 2035 halbiert werden. Metsä Wood bringt eine hohe Materialkompetenz<br />
im Bereich Holz ein. Arkta Ragennus agiert in diesem Kontext als<br />
Experte für die Baustelle und den Montageprozess. Gemeinsam werden neue funktionale<br />
Kombinationen von Holz und Beton zu einer hybriden Bauweise entwickelt –<br />
sowohl in der Primärkonstruktion als auch für Fassadenlösungen. Auf diese Weise<br />
lassen sich Gebäude kohlenstoffarm, energiesparend, langlebig und kostengünstig<br />
realisieren. Dabei wird der Anteil erneuerbarer Materialien im mehrgeschossigen<br />
Bau erhöht, ohne die Effizienz des Bauprozesses oder die Leistungsfähigkeit der<br />
Lösungen zu beeinträchtigen.<br />
Ziel des Forschungsprojekts ist es, kosteneffiziente und leicht reproduzierbare<br />
Konstruktionen zu schaffen, die weltweit Anwendung finden. Getestet werden die<br />
gemeinsam entwickelten Lösungen künftig an einem Mehrfamilienhaus-Projekt in<br />
Finnland.<br />
Biomassefeuerungsanlagen<br />
1 000 kWth bis 35 000 kWth<br />
Elektrizitätserzeugung aus<br />
Biomasse (KWK)<br />
200 kWel bis 20 000 kWel<br />
Poly-H.E.L.D. Vergasungstechnologie<br />
CO2 neutrale Trigenerationsanlagen<br />
Carbonisierungsanlagen /Biochar<br />
Torrefizierungsanlagen<br />
ReGaWatt Vergasungstechnologie<br />
POLYTECHNIK Luft- und Feuerungstechnik GmbH<br />
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