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29.07.2023 Lindauer Bürgerzeitung

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5 29. Juli 2023 • BZ Nr. 30/23<br />

AUS DEM STADTRAT<br />

Straßenmusik<br />

Mit 18 Stimmen hat der <strong>Lindauer</strong><br />

Stadtrat dem interfraktionellen<br />

Antrag stattgegeben,<br />

die Straßenmusik auf der Insel<br />

einzuschränken. Leider hat<br />

die Zahl der illegalen Musiker<br />

JA<br />

S. Krühn<br />

ohne Genehmigung rapide<br />

zugenommen. Selbst Musiker<br />

mit Genehmigung haben sich<br />

oftmals nicht an die von der Verwaltung vorgeschriebenen<br />

Zeiten gehalten. Die Zahl der Beschwerden<br />

wurden jeden Tag mehr.<br />

Deshalb haben wir den interfraktionellen Antrag<br />

gestellt, nur noch Spielzonen am Seehafen und auf<br />

der Hinteren Insel vorzuhalten und somit Straßenmusik<br />

gänzlich im Altstadtkern zu untersagen. Die<br />

Anwohner werden ab nächstes Jahr also mehr geschützt.<br />

Denn es ist schlichtweg fast nicht mehr<br />

möglich, sich mit dieser Art der derzeitigen Dauerbeschallung<br />

in seiner Wohnung aufzuhalten, geschweige<br />

denn im Homeoffice bzw. den angrenzenden<br />

Läden zu arbeiten.<br />

Wir setzen nun auf eine gute, aufklärende Kampagne<br />

der Stadt sowie auf die Zusammenarbeit mit<br />

Gastronomie und Gewerbe, so dass die Lärmbelästigungen<br />

durch Straßenmusik im Altstadtkern im<br />

Sommer 2024 der Vergangenheit angehören.<br />

Pflichtaufgabe „Senioren“?<br />

„Senioren“ sind keine Randgruppe.<br />

Sie sind einfach der<br />

ältere Teil der Bevölkerung.<br />

Und bald wird ein Drittel aller<br />

<strong>Lindauer</strong> zu ihnen gehören.<br />

Einige von ihnen werden zu<br />

BU<br />

U. Schöffel<br />

irgendeinem Zeitpunkt Hilfe<br />

benötigen. Wir müssen als<br />

Stadt dafür sorgen, dass sich<br />

der Weg zur Hilfe im Bedarfsfall so einfach wie<br />

möglich gestaltet. Da wir jedoch vor Ort kaum erkennbare<br />

Strukturen einer organisierten Seniorenarbeit<br />

vorweisen können, wäre es ein entscheidender<br />

Schritt, eine lokale, digitale Kommunikationsplattform<br />

zu etablieren, die, als interaktiver Ratgeber,<br />

allen hilfe- und ratssuchenden Mitbürgern<br />

rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ein solches<br />

„Seniorenportal“, mit regional angepassten Modulen<br />

(wie zum Beispiel „Hilfe“, „Anlaufstellen“,<br />

„Vorsorge“ oder „Neuigkeiten“), wird zurzeit in<br />

vielen Kommunen Deutschlands eingerichtet. Daseinsfürsorge,<br />

Teilhabe und Hilfe zu erleichtern, ist<br />

eine wesentliche kommunale Aufgabe, der wir uns<br />

nicht verschließen dürfen. Aus Sicht des Seniorenbeauftragten<br />

steht dabei die Stadt in der Pflicht,<br />

auch wenn unsere Kapazitäten begrenzt sind.<br />

FW<br />

A. Reich<br />

Kein weiter so<br />

Der Haushalt 2023 ist genehmigt,<br />

aber wie geht‘s jetzt weiter?<br />

So weitermachen mit nur<br />

großen Ankündigungen, Social-Media-Videos<br />

und netten<br />

Bildchen wird nicht ausreichen.<br />

Leider wurde in den letzten<br />

Jahren eine Reihe von mehrheitlich<br />

im Rat gefassten Beschlüssen nicht umgesetzt.<br />

Dies hat zur Folge, dass wir jetzt deutlich weniger<br />

Volumen bei der Finanzierung wichtiger großer<br />

Projekte, wie z.B der Mittelschule, zur Verfügung<br />

haben. Es ist auch klar, dass zukünftige Investitionen<br />

nicht allein aus Steuern und Gebühren<br />

finanziert werden können. Wenn regelmäßig Projekte,<br />

die Geld für unsere Stadt generieren, blokkiert<br />

werden, können wir in Lindau langfristig unsere<br />

Pflichtausgaben nicht mehr leisten. Für die<br />

anstehende Konsolidierung muss folgendes gelten:<br />

Es muss nun ein gemeinsames Verständnis bei Politik<br />

und Bürgern geschaffen werden. Mögliche<br />

Optionen müssen mit belastbaren Zahlen dargestellt<br />

werden. Es darf keine Denkverbote geben<br />

und wir müssen uns trauen, die beschlossenen<br />

Maßnahmen zeitnah umzusetzen. Die kommende<br />

Zeit wird zeigen, wer in Lindau für Lösungen steht.<br />

Aufgaben gibt es genügend.<br />

FB<br />

G. Brombeiß<br />

Radfahren in Lindau<br />

Auch in Lindau fand vor kurzem<br />

die bundesweite Aktion<br />

Stadtradeln statt. Die Freien<br />

Bürger nahmen mit einem<br />

Team aktiv daran teil. Immer<br />

mehr Bürgerinnen und Bürger<br />

steigen, wenn es geht, auf<br />

das Fahrrad um. Die Stadt<br />

kann dies unterstützen indem<br />

sie Radwege baut und die Radfahrer durch<br />

entsprechende Verkehrsregelungen, wie z.B. den<br />

„Grünen Pfeil für Radfahrer“ an Ampeln unterstützt.<br />

Entsprechende Beschlüsse des Stadtrates liegen<br />

vor und auch die Finanzierung ist aufgrund<br />

von Übertragungen aus alten Haushalten in einigen<br />

Fällen gesichert. Leider ist jedoch einzelnen<br />

Radfahrern nicht bewusst, dass auch sie Verkehrsteilnehmer<br />

sind, die sich an die StVO halten müssen.<br />

So werden Gehwege und Fußgängerüberwege<br />

genutzt ohne abzusteigen. In Einbahnstraßen<br />

wird auch dort, wo es nicht erlaubt ist, gegen die<br />

Fahrtrichtung gefahren und vieles mehr. Diese<br />

Verstöße werden in Lindau leider zu wenig überwacht<br />

und geahndet. Dabei schadet dieses Verhalten<br />

dem Ansehen aller Radfahrenden. Gegenseitige<br />

Rücksichtnahme und das Einhalten von Verkehrsregeln<br />

gelten auch in Lindau für alle Verkehrsteilnehmer.<br />

Lindaus Zukunft<br />

Die letzten Monate waren in<br />

Stadtrat und Verwaltung geprägt<br />

von der Frage, ob der<br />

Haushaltsentwurf 2023 vom<br />

Landratsamt genehmigt wird.<br />

ÖDP<br />

C. Norff<br />

Die gute Nachricht ist jetzt da<br />

und mit dieser ein Bündel an<br />

Aufgaben für die kommenden<br />

Monate und Jahre. Alle politischen<br />

Akteure werden nun gemeinsam den Konsolidierungsprozess<br />

vorantreiben und die Finanzen<br />

unserer Stadt auf eine langfristig solide Basis<br />

stellen. Ein besonderes Augenmerk haben wir dabei<br />

auf die Finanzierung des Schulentwicklungskonzeptes<br />

– also den Neubau der Mittelschule und<br />

im Anschluss die Sanierung der Grundschulen.<br />

Das ist nicht nur eine zu lange vernachlässigte<br />

Pflichtaufgabe der Stadt, sondern vielmehr auch<br />

eine Investition in Lindaus Zukunft. Wo die Bedingungen<br />

für Kinder gut sind, siedeln sich Familien<br />

an und verhindern so die Vergreisung in der<br />

Stadt. Über die Aufgaben im Schulbereich dürfen<br />

nicht die Klimaschutzmaßnahmen wie Klimabäume,<br />

Schwammstadtkonzept, Ausbau der Photovoltaikanlagen<br />

u. a. vergessen werden. Beides ist unverzichtbar.<br />

Es wird ein spannender Herbst werden.<br />

Bis dahin wünscht die ÖDP eine erholsame<br />

Sommerzeit!<br />

LI<br />

J. Müller<br />

Mobilitätsdrehscheibe<br />

Die Stadt möchte unser Bussystem<br />

neu strukturieren. Der<br />

neue Bhf Reutin soll Mobilitätsdrehscheibe<br />

werden und<br />

die Bürger werden aufgefordert,<br />

Anregungen und Ideen<br />

einzubringen. Seinerzeit wurde<br />

das neue Bussystem mit<br />

½-Stundentakt und ZUP in<br />

der Anheggerstrasse von engagierten Mitarbeitern<br />

der Stadt konzipiert und war über lange Zeit ein Erfolgsmodell.<br />

Durch ein vermehrtes Verkehrsaufkommen<br />

und viele Baustellen hat unser Bussystem<br />

an Pünktlichkeit und Akzeptanz eingebüßt. Eine<br />

Mobilitätsdrehscheibe am neuen Bhf erscheint<br />

mir allerdings der falsche Weg. Der Berliner Platz<br />

wurde leider immer mehr zum Nadelöhr mit vielfältigen<br />

Staus in beide Richtungen. Leider wurde<br />

die weitere Untersuchung des vom Stadtrat eigentlich<br />

mehrheitlich beschlossenen Fly-Under (Unterführung<br />

für den Durchgangsverkehr) nicht weiter<br />

betrieben. Für den neuen Bhf erscheint es mir<br />

jedenfalls sinnvoller, dort Pendelbusse zur und<br />

von der Insel und/oder zum oder vom ZUP einzurichten,<br />

aber keinesfalls den ZUP dorthin zu verlegen.<br />

BL<br />

U. Lorenz-Meyer<br />

Ein multikulturelles Fest<br />

Die <strong>Lindauer</strong>innen und <strong>Lindauer</strong><br />

haben auf dem bunten<br />

Stadtfest ihre Stadt friedlich<br />

und ausgelassen gefeiert. Unter<br />

dem Motto: „Gegen Rassismus<br />

- gegen Faschismus“ bot<br />

der Club Vaudeville einmal<br />

mehr eine großartige Plattform<br />

für zahlreiche Vereine<br />

und Gruppierungen, die dieses Fest für Lindau organisierten.<br />

Von der Wasserrutsche am Anlagenbergele<br />

bis zu den“Eschbach Buam“ auf der barrierefreien<br />

Römerschanze war für alle etwas dabei.<br />

Auch für den Gaumen war viel Köstliches geboten.<br />

Die kulinarische Welt war zu Gast auf dem Stadtfest.<br />

Der Dank der Bunten Liste geht an die Hunderten<br />

von ehrenamtlich Tätigen.<br />

Sie erst machen dieses bunte Treiben für alle Generationen<br />

möglich.<br />

Musikfest in Perfektion<br />

Das Musikfest in Unterreitnau<br />

zeigt die Stärke unsere Vereine<br />

in und um Lindau.<br />

Aus einer guten Idee wird<br />

durch perfekte Planung ein<br />

CSU<br />

S. Büchele<br />

Fest der Superlative im nirgendwo.<br />

Diese Vorgehensweise könnte<br />

bei vielen Städtischen Projekten<br />

ein gutes Beispiel sein. Anpacken und vorwärtsgehen<br />

und nicht immer nur diskutieren und<br />

keine Entscheidungen treffen. Nur so kommen wir<br />

weiter in dem wir alle gemeinsam anpacken und<br />

nicht blockieren. Einfach mal mutig sein und aus<br />

dem Nichts was entwickeln.<br />

Wir gratulieren dem Verein zu diesem super Wochenende<br />

mit dem tollen Angebot für Jung und<br />

Alt und dem Wettergott für das perfekte Wetter.<br />

Einfach alles hat geklappt.<br />

Der Haushalt ist genehmigt!<br />

Die gute Nachricht kam kurz<br />

vor der Sommerpause: Der<br />

Haushalt wurde endlich vom<br />

Landratsamt genehmigt! Damit<br />

hat die haushaltslose<br />

SPD<br />

A. Rundel<br />

Zeit, in der nur begonnene<br />

Projekte weitergeführt werden<br />

durften, ein Ende. Wichtig<br />

vor allem für die weitere<br />

Planung der Mittelschule, die nun erfolgen<br />

kann. Ohne die bereits umgesetzten Sparmaßnahmen<br />

- von den Budgetkürzungen in allen<br />

Abteilungen, den Erhöhungen von Parkgebühren,<br />

Außengastronomie, Bootsliegeplätzen und<br />

Friedhofsgebühren bis hin zur Frühjahrsbepflanzung<br />

- wäre die Genehmigung nicht erteilt<br />

worden. Klar ist, dass diese Maßnahmen erst der<br />

Beginn eines Konsolidierungskurses sind, auf<br />

den sich der Stadtrat verständigt hat. Nur indem<br />

der gesamte Haushalt auf den Prüfstand kommt,<br />

um Ausgaben zu reduzieren und Einnahmen zu<br />

generieren, kann das Haushaltsdefizit nachhaltig<br />

abgebaut werden. Die SPD-Fraktion wird diesen<br />

Kurs konstruktiv mitgehen, gleichwohl darauf<br />

achtend, dass nicht nur die Erfüllung von<br />

Pflichtaufgaben, sondern auch freiwillige Leistungen<br />

wie Theater, Musikschule etc. für das<br />

soziale Gefüge unserer Stadt wichtig sind.<br />

Ungeliebte Straßenmusiker…<br />

Im Stadtrat scheinen sich alle<br />

Parteien selten einig zu sein:<br />

Man will die ungeliebten Straßenmusiker<br />

(„kreischende<br />

Geier“) möglichst weg haben<br />

AFD<br />

R. Rothfuß<br />

aus den Gassen und von den<br />

Plätzen unserer schönen<br />

Stadt, sie zumindest zum Hafen<br />

und auf die Hintere Insel<br />

abschieben. Kein Zweifel, Straßenmusik in Endlosschleife<br />

– oft genug ohne Befolgung der städtischen<br />

Auflagen – nervt im Sommer die Anwohner.<br />

Aber etwas irritiert bin ich schon, dass offenbar<br />

niemand die menschlichen Hintergründe sehen<br />

will: Wohl die Mehrzahl der Musiker kommt aus<br />

armen, meist südosteuropäischen Ländern, wo es<br />

kaum eine Chance gibt, als Musiker seinen Lebensunterhalt<br />

in Würde zu bestreiten. Innerhalb<br />

der EU genießen sie Reisefreiheit und suchen natürlich<br />

die Städte auf, die aufgrund ihrer Schönheit<br />

die meisten Touristen anziehen. Davon leben sie<br />

und auch ihre Kinder, die oft auch schon mithelfen<br />

müssen, damit die Familien überleben können.<br />

Auch wir <strong>Lindauer</strong> leben zu einem guten Teil<br />

von dieser Schönheit, die wir nur geborgt haben.<br />

Musikerregeln ohne städtisches Personal diese<br />

durchzusetzen, ist keine Lösung, sondern bringt<br />

nur Streit.<br />

Feste Feiern…,<br />

FDP<br />

F. Nüberlin<br />

unter diesen Gesichtspunkten<br />

sollten wir auch gemeinsam<br />

den Sommer nutzen.<br />

Die Seglertage und das Stadtfest<br />

waren die ersten Höhepunkte<br />

im Kalenderjahr.<br />

Letzte Woche feierte der Musikverein<br />

in Unterreitnau<br />

sein Jubiläumsfest. Seit 200<br />

Jahren gibt es diese Vereinstätigkeit, auf welche<br />

die Unterreitnauer stolz sein können. Noch älter<br />

ist unser <strong>Lindauer</strong> Kinderfest, welches wir am<br />

26.Juli bei hoffentlich bestem Wetter feiern werden<br />

und viele von uns freuen sich schon auf die<br />

weiter anstehenden Feste. Wir sollten uns jedoch<br />

bewusst sein, dass dies alles ohne die Hilfe<br />

der vielen ehrenamtlichen HelferInnen überhaupt<br />

nicht möglich wäre. Daher möchte Ich<br />

hier die Möglichkeit nutzen und den vielen HelferInnen,<br />

Vereinen und Unterstützern für Ihr<br />

Engagement und den damit verbundenen Mehrwert<br />

für unsere Stadt zu danken. Es ist keine<br />

Selbstverständlichkeit, wenn sich BürgerInnen<br />

ehrenamtlich in Ihrer Freizeit engagieren, dies<br />

gilt an dieser Stelle selbstverständlich auch für<br />

alle Blaulichtorganisationen. Ich freue mich den<br />

ein oder anderen auf dem Kinderfest zu treffen.<br />

Feiern auch Sie mit, mit Lindau Hoch!<br />

LINDAUER<br />

www.bz-lindau.de<br />

lindauer_<br />

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