Hänicher Bote | August-Ausgabe 2023
Hänicher Bote | August-Ausgabe 2023 mit dem gewerblichen Sonderthema "Freizeit & Erholung"
Hänicher Bote | August-Ausgabe 2023
mit dem gewerblichen Sonderthema "Freizeit & Erholung"
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6 KUNST MIT KETTENSÄGEN<br />
<strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong><br />
<strong>Bote</strong><br />
16. <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />
22. Internationaler Holzskulpturenwettbewerb „Kunst mit Kettensägen“<br />
Es war wieder laut, schön und erlebnisreich / 4.000 Besucher kamen<br />
Top-Act: Schäfer Heinrich erfreute mit seinem Schäferlied das Publikum.<br />
(Tornau/HäBo/db). Da war es<br />
wieder, das letzte Juli-Wochenende.<br />
Das bedeutet nun schon seit über 20<br />
Jahren: Es ist die Zeit der „Kunst mit<br />
Kettensägen“. Selbst regnerisches<br />
Wetter kann dies nicht verhindern.<br />
Ganz im Gegenteil, die Schar der<br />
Besucher am ersten Tag überraschte<br />
selbst Tornaus Ortsbürgermeister<br />
Udo Reiss: „Wir sind mit der Zahl<br />
der Besucher absolut zufrieden.“ Am<br />
Ende konnte sich der Veranstalter<br />
über mehr als 4.000 Gäste freuen.<br />
Kein Wunder, trafen doch an diesem<br />
Wochenende nicht nur an die<br />
30 Künstler auf ein interessiertes<br />
Publikum. Dieses wollte natürlich<br />
sehen, wie man mit der Kettensäge<br />
an Weichers Mühle das diesjährige<br />
Thema „Mythos Deutscher Wald“ am<br />
interessantesten umsetzt. Dabei ist<br />
es schon erstaunlich, was aus einem<br />
Baumstamm so alles entstehen kann.<br />
30 Künstler aus Polen, der Schweiz<br />
und natürlich auch aus Deutschland,<br />
zusammen mit einer Studentengruppe<br />
aus Großbritannien, begannen am<br />
Samstag, dass diesjährige Thema aus<br />
ihrer Sicht umzusetzen. Live-Musik<br />
auf der großen Festbühne, umherfliegende<br />
Sägespäne und reichlich<br />
Motorengeknatter sorgten für eine<br />
Atmosphäre, wie es sie wohl nur in<br />
der Dübener Heide gibt. Da störten<br />
selbst mehrere „Regenhuschen“ nicht.<br />
Der Tag wurde am Abend musikalisch<br />
vom „Duo Adams Spirit“ abgerundet.<br />
Der Sonntag sollte nun die Entscheidung<br />
über die Preisträger bringen und<br />
noch einmal erklangen die zahlreichen<br />
Kettensägen der Künstler in den<br />
verschiedensten Tonlagen. Während<br />
sich die Meister der Kettensägen ins<br />
Zeug legten, sorgte Jens Damman<br />
auf der Festwiese beim zünftigen<br />
Country-Frühschoppen für die richtige<br />
Musik. Bevor jedoch das Rätsel<br />
der diesjährigen Preisträger gelüftet<br />
wurde, war die Zeit des als Top-Act<br />
angekündigten Schäfer Heinrich gekommen.<br />
Durch das Fernsehen und<br />
der Teilnahme bei der 4. Staffel der<br />
RTL-Show „Bauer sucht Frau“ war er<br />
nicht nur bekannt geworden, sondern<br />
es war für ihn auch das Sprungbrett<br />
ins Show-Business. Natürlich hatte<br />
der „Ladykiller“, so lautet ein Titel,<br />
auch seinen ersten Hit mitgebracht<br />
und schon sangen alle Fans vor der<br />
Bühne zusammen das Schäferlied<br />
(„So, so, so und sooooo, bei uns<br />
Schäfern ist das so“).<br />
Die Studenten aus England mit dem „echten Köppe“.<br />
Nachdem dann auch noch alle Autogrammwünsche<br />
erfüllt waren,<br />
konnten Tornaus Ortschef Reiss<br />
und Heidevereins-Vorsitzender Axel<br />
Mitzka endlich die Gewinner ehren.<br />
Wie dicht dabei Künstlermeinung<br />
und die Bewertung der Zuschauer<br />
zusammenlagen, verdeutlichte das<br />
Abstimmungsergebnis. So teilten sich<br />
die Preisgelder und Sachpreise Tabea<br />
Schneider, David Lennig und Torsten<br />
Spalteholz eigentlich unter sich auf.<br />
Wäre da nicht noch Tim Ranze, der<br />
ebenfalls mit 15 Stimmen zusammen<br />
mit Spalteholz auf dem Bronzerang<br />
landete.<br />
Wer sich die Zeit genommen hatte,<br />
bis zur Siegerehrung vor der Bühne<br />
auszuharren, wird etwas ganz<br />
Besonderes mitbekommen haben:<br />
Es war, als ob auf der Bühne eine<br />
große Familie stand, die jedem Gewinner<br />
den Erfolg ehrlichen Herzens<br />
gegönnt hat. Das scheint es auch zu<br />
sein, was die jährliche Veranstaltung<br />
ausmacht. Während gleichgelagerte<br />
Veranstaltungen immer mehr dem<br />
Kommerz verfallen, steht hier die<br />
Gemeinsamkeit bei Künstlern wie<br />
auch bei den zahlreichen fleißigen<br />
Helfern im Vordergrund. Mitzka<br />
sagte dazu: „Schön ist es, dass auch<br />
immer wieder Neueinsteiger dabei<br />
sind und nicht nur Profis. So lernt<br />
man voneinander und wächst zu einer<br />
Gemeinschaft zusammen.“<br />
Eine Gemeinschaft, die auch im<br />
nächsten Jahr am letzten Juli-Wochenende<br />
wieder zu erleben ist.<br />
Erstmalig wurde seit dem Tod des<br />
Begründers Wolfgang Köppe in<br />
diesem Jahr auch wieder ein Köppe-<br />
Preis, diesmal als „Köppe-Vermächtnis-Preis“,<br />
vergeben. So wird der<br />
Tornauer Maler Bernd Garbe das<br />
Vermächtnis von Wolfgang Köppe<br />
fortsetzen und überreichte den Preis,<br />
einen „echten Köppe“, den Studenten<br />
aus England.<br />
ERGEBNISSE<br />
Künstlerpreis<br />
1. Platz Tabea Schneider<br />
Skulptur: „Die Zukunft des<br />
Waldes liegt in unserer Hand“<br />
(28 Künstlerpunkte)<br />
2. Platz David Lennig<br />
Skulptur: „Der alte Rübezahl“<br />
(19 Künstlerpunkte)<br />
3. Platz Tim Ranze<br />
Skulptur: „Wald-Elfe“<br />
(15 Künstlerpunkte)<br />
3. Platz Torsten Spalteholz<br />
Skulptur: „Reiner Zufall“<br />
(15 Künstlerpunkte)<br />
Zuschauerpreis<br />
1. Platz Torsten Spalteholz<br />
Skulptur: „Reiner Zufall“<br />
(310 Stimmen)<br />
2. Platz David Lennig<br />
Skulptur: „Der alte Rübezahl“<br />
(182 Stimmen)<br />
3. Platz Tabea Schneider<br />
Skulptur: „Die Zukunft des<br />
Waldes liegt in unserer Hand“<br />
(181 Stimmen)<br />
Von links: 1. Platz: „Die Zukunft des Waldes liegt in unserer Hand“ von Tabea Schneider; 2. Platz: David Lennig mit seiner<br />
Skulptur „Der alte Rübezahl“; einer der 3. Plätze: „Reiner Zufall“ von Torsten Spalteholz. Fotos: (HäBo) Bebber<br />
„Köppe-Vermächtnis-Preis”<br />
Samuel Andrews, lain Morrison, Jasmine<br />
Tidwell, Chloe Knights, Rudi Bright,<br />
Susanne Holland, Kirsty Tapp<br />
Skulptur: „The Green Man – Der Grüne<br />
Mann“