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2023-03-AV-Magazin

Quartalszeitschrift des Alpenvereins Villach

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Bergführerkurs vor dem 1. Weltkrieg mit Teilnehmern<br />

aus Kärnten, Steiermark, Krain-Küstenland und Tirol<br />

Rettungseinsatz<br />

mit Polizeihubschrauber<br />

Die Bergrettung in Villach<br />

Die Ortsstelle Villach des österreichischen Bergrettungsdienstes kann auf eine lange<br />

Tradition zurückblicken; sie ist heute eine moderne und wichtige Organisation für die<br />

Bergung aus unwegsamem Gelände rund um Villach.<br />

Die Ursprünge der Ortsstelle Villach des Österreichischen<br />

Bergrettungsdienstes sind in der Chronik des Österreichischen<br />

Alpenvereins, Sektion Villach, am Beginn<br />

des 20. Jahrhundert zu inden. Damals wurden als<br />

erste Maßnahme zur Hilfeleistung bei Bergunfällen einige<br />

Bergführer in besonders gefährdeten Gebieten mit Taschenapotheken<br />

und Ausrüstungsgegenständen ausgestattet.<br />

19<strong>03</strong> wurde Mag. Josef Aichinger zum Referenten für das Rettungswesen<br />

im Zweig Villach des Ö<strong>AV</strong> bestellt. Bereits im Jahre<br />

1904 trat die Sektion der vom Gesamtverein in Innsbruck<br />

beschlossenen „Organisation für das Rettungswesen“ bei.<br />

Im Zuge der Neuorganisation 1913 des alpinen Rettungswesens<br />

in Kärnten wurde Villach Sitz der Landesleitung und<br />

Moritz Benedikt ihr langjähriger Leiter. Der Landesstelle Villach<br />

unterstanden 26 Rettungsstellen und 121 Meldestellen<br />

in Kärnten und in den Julischen Alpen.<br />

Im ersten Weltkrieg zwischen<br />

1914 und 1918 war<br />

der Bergrettungsdienst<br />

Villach verwaist. Während<br />

des zweiten Weltkriegs<br />

übernahm Hans Auer die Leitung der Landesstelle<br />

und aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialisten<br />

mutierte die Organisation zur „Deutschen Bergwacht“.<br />

Nach Aulösung aller Vereine am Ende des zweiten Weltkriegs<br />

waren es einige wenige, die den Bergrettungsdienst<br />

ab 1946 unter der Leitung von Hans Auer wieder aktivierten.<br />

1946 war auch das Jahr, in dem der Österreichische Bergrettungsdienst<br />

mit Bundesleitung, Landesleitung und Ortsstellen<br />

eine eigenständige Organisation wurde. 1959 wurde<br />

die Landesleitung nach Klagenfurt verlegt.<br />

Die Ortsstelle Villach in der Gegenwart<br />

Heute ist die Ortsstelle (OS) Villach, gemessen an der Anzahl<br />

der Mitglieder, die drittgrößte OS in Kärnten (nach der OS<br />

Klagenfurt und der OS Heiligenblut) mit 54 aktiven und voll<br />

ausgebildeten Mitgliedern, davon vier Bergretterinnen. In<br />

der vierjährigen Ausbildung beinden sich derzeit 16 Bergbegeisterte,<br />

darunter weitere vier Frauen.<br />

CHARLY CERNIC | BERNHARD PICHLER-KOBAN | GREGOR POBEGEN<br />

Das primäre Einsatzgebiet der OS Villach umfasst 1.028,92km²<br />

und entspricht in etwa den Bezirksgrenzen des Bezirks<br />

Villach Land. Insbesondere fallen in dieses Gebiet der Klettergarten<br />

Kanzianiberg, der Dobratsch und die östlichen<br />

Gailtaler Alpen, die Südseite des Mirnocks, Gerlitzen und<br />

Wöllaner Nock, der westliche Teil der Ossiacher Tauern, sowie<br />

die Karawanken von Thörl Maglern bis zum Kahlkogel<br />

und die Karnischen Alpen im Bereich des Oisternigs.<br />

Im vergangenen Jahr 2022 wickelte die OS Villach 59 Einsätze<br />

mit insgesamt 51 verunfallten Personen ab. Dabei ist die<br />

häuigste Ursache für eine Alarmierung ein Unfall bei der<br />

Ausübung eines Bergsports. Mehr als die Hälfte aller Verunfallten<br />

stammt dabei aus Österreich.<br />

Nachteinsatz Gerlitzen<br />

Außerdem leisten die Mitglieder der OS Villach im Winter an den<br />

Wochenenden freiwilligen Pistendienst im Skigebiet Gerlitzen.<br />

Wichtig ist für die Bergrettung die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Partnerorganisationen im Rettungswesen, die<br />

meisten Einsätze werden in Zusammenarbeit mit der Polizei<br />

(hier v.a. der Alpinpolizei), dem Roten Kreuz und auch<br />

der Feuerwehr durchgeführt. Besonders wichtig für eine<br />

rasche, möglichst schmerzfreie und schonende Bergung ist<br />

auch der Einsatz der Hubschrauber. Somit werden zahlreiche<br />

Einsätze in Kooperation mit der „Libelle“ (Hubschrauber<br />

der Polizei Kärnten), den Hubschraubern der ÖAMTC<br />

Flugrettung („Christophorus“) und den Hubschraubern der<br />

ARA Flugrettung („RK1“ in Fresach und „ARA3“ am Nassfeld)<br />

durchgeführt.<br />

Moderne Ausrüstung, beste Ausbildung sowie ein hohes Maß an<br />

Eigenmotivation der Mitglieder der OS Villach garantieren<br />

eine bestmögliche Versorgung bei Notfällen im unwegsamen<br />

Gelände.<br />

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