DER BIEBRICHER, Nr. 382, September 2023

Swantje Dietrich:
Schule ist Beziehung
Das neue Schuljahr hat gerade
begonnen und seit Juni hat die
Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-
Schule eine neue Direktorin:
Swantje Dietrich. Die 38-Jährige
hat damit die Nachfolge von Thomas
Schwarze angetreten, der im
Frühjahr in den Ruhestand verabschiedet
wurde.
In den letzten zehn Jahren hat
Swantje Dietrich an der Limesschule
in Idstein gearbeitet, einer
kooperativen Gesamtschule mit
Oberstufe. Dort hat sie zahlreiche
Erfahrungen als Lehrerin
– sie unterrichtet die Fächer Sport
und Englisch – sowie im Schulleitungsteam
gesammelt. Lehrerin
ist sie nach eigenen Worten deshalb
geworden, weil sie „Kinder
groß machen will.“ Sie freut sich,
nun Leiterin einer integrierten
Gesamtschule zu sein, „an der
Beziehung gelebt und die individuellen
Stärken der Schülerinnen
und Schüler gesehen und
gefördert werden.“ Beziehung
ist Swantje Dietrich besonders
wichtig: „Schule ist Beziehung“,
betont sie – nicht nur zu und
zwischen den Schülerinnen und
Schülern, sondern auch zu den Eltern
sowie dem Schulkollegium.
Dass die Wilhelm-Heinrich-von-
Riehl-Schule „eine ganz besondere
Schule ist“, hat sie schon
mitbekommen und sie freut sich
darauf, die Schule gemeinsam
mit ihrem engagierten Schulleitungsteam
leiten zu dürfen sowie
Teil der Schulgemeinschaft
zu sein, die aus rund 70 Lehrkräften
sowie rund 800 Schülerinnen
und Schülern besteht.
Sie will in und durch Bildung
mehr Chancengleichheit schaffen.
Ganz besonders wichtig ist
es Swantje Dietrich, die jeweiligen
Stärken von Heranwachsenden
zu fördern. „Warum sollte
jemand, der drei Fremdsprachen
perfekt spricht, aber nicht so gut
in Mathe ist, nicht dennoch auch
hervorragende Entwicklungsund
Karrierechancen haben“,
fragt sie sich. Es müsse mehr
Bedeutung haben das zu sehen,
was jemand kann und nicht das,
was jemand nicht kann.
Sie selbst wird trotz ihrer umfangreichen
Leitungsaufgaben
auch in einer 10. Klasse den
Englischunterricht übernehmen
sowie sich im Werkunterricht
einbringen. Denn Handwerk
Die neue Direktorin der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule: Swantje
Dietrich.
ist ihr auch sehr wichtig: Sie ist
überzeugt davon, dass mehr Jugendliche
für das Handwerk begeistert
werden könnten, wenn
sie schon in der Schule mehr
Kontakt damit haben würden.
Die Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben
möchte sie daher
weiter fördern und intensivieren.
Zugleich freut sie sich
auf Rückmeldungen von Handwerkern,
wie die Schule zu mehr
Auszubildenden in Handwerksberufen
beitragen kann.
Aufgewachsen in einem kleinen
Taunusdorf lebt Swantje Dietrich
heute mit ihrem Partner in
Bad Schwalbach. Zum Haushalt
gehört auch Hund Tony, der
schon an der Idsteiner Schule
regelmäßig „im Einsatz“ war
und demnächst ebenso in Biebrich
von Zeit zu Zeit mit dabei
sein wird. Hunde in der Schule
können ihrer Meinung nach den
Zugang zu manchen Kindern
erleichtern, da sie unter anderem
dabei helfen, Misstrauen
schneller abzubauen. Sportlich
aktiv ist die neue Schulleiterin
auch: Viele Jahre hat sie den Ausdauersport
Triathlon, bestehend
aus einem Mehrkampf der Disziplinen
Schwimmen, Radfahren
und Laufen, betrieben. Sport ist
auch heute noch eine große Leidenschaft
für sie und jede freie
Minute verbringt sie auf dem
Fahrrad, am liebsten auf dem
Mountainbike.
(fhg)
FRANK HENNIG
FRANK HENNIG
Dringend Sponsoren für
Schulfrühstück gesucht
Das Schulleitungsteam der Riehl-Schule: Swantje Dietrich und Stephanie Storz-Leopold (vorne, v.l.) sowie
Marion Meyenburg, Paul Huber und Andre Ucman (hinten, v.l.).
Ein Problem liegt Schulleiterin
Swantje Dietrich aktuell
besonders am Herzen: Es gibt
derzeit ein Finanzierungsproblem
beim Schulfrühstück.
Um auch weiterhin
das kostenfreie Frühstücksangebot
an der Wilhelm-
Heinrich-von-Riehl-Schule
anbieten zu können, werden
dringend neue Sponsoren
gesucht. Das Frühstück, das
der Förderverein der Schule
organisiert, wird derzeit von
etwa 70 Schülerinnen und
Schülern täglich genutzt.
Unternehmen, die helfen
möchten, können sich direkt
an die Riehl-Schule wenden,
Telefon (0611) 31751. (fhg)
16 DER BIEBRICHER / SEPTEMBER 2023