24.09.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 06 / 23

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

GLASFASER<br />

STATT POSTBOTEN<br />

Digitaler Datentransfer in der Medizin schreitet voran<br />

Ob CT-Aufnahmen oder Laborwerte: Digitale Daten gehören in der Medizin längst zum Alltag.<br />

<strong>Die</strong> Medizin ist in Deutschland hochtechnisiert – außer wenn es um die Datenübertragung<br />

geht. Vieles spricht aber dafür, dass sich das ändert und der Postbote bald<br />

nicht mehr die Röntgenbilder bringt.<br />

MRT-Röhren im Wert von Hunderttausenden<br />

Euro, Kamera-Systeme, die durch<br />

kleinste Öffnungen in den Körper eingeführt<br />

werden und hochauflösende Bilder<br />

liefern, sowie allen voran Ärztinnen<br />

und Ärzte, die sich stetig fortbilden – die<br />

Qualität der medizinischen Versorgung in<br />

Deutschland ist bei aller Kritik hoch. Gilt<br />

es jedoch, Informationen zwischen unterschiedlichen<br />

medizinischen Einrichtungen<br />

auszutauschen, fällt die Medizin hierzulande<br />

mitunter auf einen Stand zurück,<br />

der eher an die Zeiten von Medizinpionier<br />

Robert Koch (1843-1910) erinnert denn an<br />

Hightech.<br />

Dr. Reinhard Zietz weiß das aus eigener<br />

Erfahrung. „In den Arztpraxen ist heute<br />

intern meistens schon alles digital abgespeichert“,<br />

sagt Zietz, „aber in dem Moment,<br />

wo es darum geht, Daten mit Dritten<br />

auszutauschen, fallen wir quasi 100 Jahre<br />

zurück.“ So werden noch immer medizinische<br />

Daten mit der Post verschickt, gespeichert<br />

auf einem USB-Stick oder einer<br />

CD-ROM. Obwohl es datenschutzrechtlich<br />

kritisch sei, sagt Zietz, werden zudem viele<br />

medizinische Dokumente noch immer<br />

via Fax ausgetauscht. Zietz ist Anästhesist<br />

und tätig am gynäkologischen MVZ am<br />

OPZ Hürth, einem von mehreren Medizinischen<br />

Versorgungszentren der MVZ Rhein-<br />

Kreis Neuss Kliniken GmbH.<br />

Bilder werden<br />

meistens noch<br />

ausgedruckt<br />

Welches Potenzial dagegen der schnelle<br />

und sichere Online-Datenaustausch in<br />

der Medizin hat, erklärt Zietz an einem<br />

Beispiel. Das Praxisteam untersucht eine<br />

Patientin, die unter Beschwerden im<br />

Bauchraum leidet, im Hürther OPZ nach<br />

der ersten Untersuchung und Anamnese<br />

mithilfe von sogenannten bildgebenden<br />

Verfahren und führt zum Beispiel eine Gebärmutterspiegelung<br />

durch. Dabei entsteht<br />

eine ganze Reihe von hochauflösenden Bildern<br />

und Videos, die den behandelnden<br />

Ärztinnen und Ärzten helfen, die Ursache<br />

für die Beschwerden der Patientin zu identifizieren.<br />

Deuten die Bilder darauf hin, dass ein größerer<br />

Eingriff erforderlich wird, müssen sie<br />

die Patientin an eine Klinik überweisen, da<br />

Foto: Generative AI – stock.adobe.com<br />

im Hürther OPZ ausschließlich ambulante<br />

Eingriffe durchgeführt werden. Und hier<br />

beginnt das Problem: „Im Moment drucken<br />

wir die Bilder meistens noch aus, denn viele<br />

Kliniken können oder wollen solche Daten<br />

bislang nicht online empfangen. Ich<br />

hoffe, dass wir bald mehr solcher datenintensiven<br />

Übertragungen machen können.<br />

Wir wären bereit“, sagt Zietz. Schließlich<br />

ist das OPZ an das schnelle Glasfasernetz<br />

von NetCologne angebunden.<br />

Steigender Datenbedarf<br />

in unterschiedlichen<br />

Branchen<br />

„Das Beispiel zeigt sehr anschaulich, wie<br />

wichtig eine schnelle und verlässliche Verbindung<br />

ins Netz für Unternehmen und Institutionen<br />

aus dem medizinischen Bereich<br />

ist. Wir wissen aber auch aus vielen anderen<br />

Bereichen, dass der Bedarf an schnellen<br />

Datentransfers Jahr für Jahr wächst“,<br />

sagt Timo von Lepel, Geschäftsführer von<br />

NetCologne. In der Industrie etwa werden<br />

zunehmend große Mengen von Daten ausgetauscht,<br />

um zum Beispiel Maschinen aus<br />

der Ferne zu warten oder zu programmieren.<br />

Hinzu komme der Trend zum dezentralen<br />

Arbeiten. „In Verbindung mit dem steigenden<br />

Datenbedarf im privaten Bereich<br />

gehen deshalb alle Experten davon aus,<br />

dass das Datenvolumen in den kommenden<br />

Jahren weiter steigt.“<br />

Timo von Lepel,<br />

Geschäftsführer von NetCologne<br />

Vor diesem Hintergrund forciert NetCologne<br />

den Netzausbau in <strong>Köln</strong> und der Region weiter.<br />

Schon heute betreibt das <strong>Köln</strong>er Telekommunikationsunternehmen<br />

ein Netz mit<br />

einer Leitungslänge von insgesamt 29.500<br />

Kilometern Glasfaser und erreicht damit<br />

in <strong>Köln</strong> drei von vier Haushalten. Zum Vergleich:<br />

In Deutschland ist insgesamt erst<br />

rund ein Viertel der Haushalte via Glasfaser<br />

angebunden. Dabei sind glasfaserbasierte<br />

Kommunikationsnetze die modernste<br />

Foto: NetCologne<br />

18 www.diewirtschaft-koeln.de

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