24.09.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 06 / 23

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

DIE KÖLNER<br />

DOMBAUHÜTTE<br />

Wie arbeitet die größte Dombauhütte Deutschlands?<br />

Foto: Hohe Domkirche <strong>Köln</strong>, Dombauhütte, Mira Unkelbach / Hintergrundillustration: Morphart – stock.adobe.com<br />

w: Wie finanziert sich die<br />

<strong>Köln</strong>er Dombauhütte?<br />

Matthias Deml: „Der Bauetat inklusive Gehälter<br />

und Werkstoffe beläuft sich 20<strong>23</strong> auf<br />

7.859.600 Euro. Etwa 60 Prozent kommen<br />

im Jahresschnitt vom Zentral-Dombau-Verein,<br />

das ist ein bürgerlicher Verein, der<br />

1842 gegründet wurde, um die Domvollendung<br />

zu finanzieren. Er existiert bis heute.<br />

Das Land NRW und das Erzbistum <strong>Köln</strong> beteiligen<br />

sich zu gleichen Teilen. Ein kleinerer<br />

Betrag kommt von der Stadt <strong>Köln</strong>. Spezielle<br />

Restaurierungsarbeiten – etwa von<br />

Fenstern oder Skulpturen – laufen über<br />

Patenschaften. Der Etat ist gestiegen, 2007<br />

waren es 6 Mio. Euro. Allerdings ist der<br />

kontinuierliche Anstieg der Kosten mit den<br />

allgemeinen Kostensteigerungen zu erklären,<br />

die es überall gibt.<br />

w: Wie viele Mitarbeiter<br />

hat die Dombauhütte?<br />

Matthias Deml: Zurzeit sind es 85 MitarbeiterInnen.<br />

Im Steinbereich gibt es die SteinrestauratorInnen,<br />

SteinmetzInnen oder<br />

SteinbildhauerInnen, ferner im Glasbereich<br />

GlasmalerInnen, KunstglaserInnen sowie<br />

GlasrestauratorInnen, ferner gibt es Metallbau,<br />

Tischlerei, Anstreicher, Dachdecker,<br />

Gerüstbauer, Goldschmiede, Elektriker sowie<br />

Verwaltung, Architekten, KunsthistorikerInnen,<br />

ArchäologInnen, Reinigungskräfte<br />

und Sekretariat. Wir haben eine hohe<br />

Kontinuität an Mitarbeitenden und bilden<br />

aus im Steinmetzbereich, im Bereich der Metallbauer,<br />

Tischlerei und ab 2024 auch im<br />

Gerüstbau. Auf dombau-koeln.de stehen die<br />

aktuellen Stellenausschreibungen. Einige<br />

der Auszubildenden bleiben im Betrieb oder<br />

kommen nach einigen Jahren wieder zu uns<br />

zurück. Manche gehen an andere Bauhütten.<br />

In anderen Bereichen hat man wahrscheinlich<br />

mehr Fluktuation als bei uns.<br />

Gerüstbauer Jörg Schiffbauer, Stephan Schenkel und Guido Schmitz<br />

(im Vordergrund) auf dem Nordturm in ca. 100 Metern Höhe (v.l.n.r)<br />

Das <strong>Köln</strong>er Wahrzeichen schlechthin sieht man nicht nur schon von Weitem, für<br />

viele <strong>Köln</strong>er ist er auch Symbol für die Heimat, für zu Hause: der <strong>Köln</strong>er Dom. Stetig<br />

wird dieser an verschiedenen Stellen restauriert, denn um ihn zu erhalten, ist<br />

viel ständige Arbeit notwendig. <strong>Die</strong>s ist die Aufgabe der <strong>Köln</strong>er Dombauhütte. Seit<br />

Dezember 2020 ist das Bauhüttenwesen und damit auch die Dombauhütte in das Register<br />

Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immateriellen Kulturerbes der UNESCO<br />

eingetragen. 2024 wird die Dombauhütte ihr 200-jähriges Jubiläum feiern. Um einen<br />

Einblick in die Arbeit der größten Dombauhütte Deutschlands zu erlangen – der <strong>Köln</strong>er<br />

Dombauhütte – sprachen wir mit Matthias Deml, dem Verantwortlichen für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Red. Anm.: Im Schnitt besuchen deutlich<br />

über 20.000 Menschen täglich den Dom.<br />

Dadurch fällt sehr viel an Staub aus Hautschuppen,<br />

Haaren, Textilen und Abrieb von<br />

Schuhsohlen an, der sich teils zentimeterdick<br />

auch auf den kostbaren Kunstwerken<br />

des Domes niederlässt. Für die regelmäßige<br />

Reinigung des Chorgestühls, der Altäre,<br />

Grabmäler, Epitaphien und anderer wertvoller<br />

Kunstwerke des Domes sorgt daher eine<br />

fest angestellte Restauratorin. Maler müssen<br />

sich nicht nur um den Gewölbeanstrich<br />

und den Korrosionsschutz der Eisenkonstruktionen<br />

und historischer Baumaschinen<br />

kümmern, sondern müssen leider auch<br />

den Dom regelmäßig von Graffitis reinigen.<br />

Während die heute nahezu verschwundene<br />

Gruppe der Bauhelfer zu den traditionellen<br />

20 www.diewirtschaft-koeln.de

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