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2023-10_RegioBusiness

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04 Industrie<br />

Oktober <strong>2023</strong> I Jahrgang 22 I Nr. 251<br />

Mehr Platz für effizientes Arbeiten<br />

Die Gerhard Schubert GmbH weiht im September die Erweiterung am Stammsitz ein. Mit durchdachten Gebäuden, neuen Messen und<br />

einer geplanten betriebsnahen Kita arbeitet der Maschinenbauer an der Zukunft. VON ADINA BAUER<br />

Die Gerhard Schubert GmbH<br />

hat die Zukunft fest im<br />

Blick: Mit der Erweiterung<br />

des Stammsitzes um eine zusätzliche<br />

Halle für die Endmontage und<br />

einen neuen Bürotrakt hat der Experte<br />

für Verpackungsmaschinen<br />

und Roboterbauer die Weichen<br />

für weiteres Wachstum gestellt.<br />

Die Neubauten wurden Mitte September<br />

mit einem Festakt und einem<br />

Familientag eingeweiht.<br />

Im Erdgeschoss des neuen Bürotrakts<br />

gibt es ab November – hier<br />

haben sich die Bauarbeiten etwas<br />

verzögert – viel Platz für Besprechungen.<br />

Im ersten Obergeschoss<br />

sind die technischen Büros untergebracht.<br />

Von hier aus haben<br />

die Techniker einen freien Blick<br />

auf die Maschinen in der angrenzenden,<br />

neuen Montagehalle. Zudem<br />

gibt es einen großen „Marktplatz“,<br />

um den Austausch zu för-<br />

dern. Eine Besonderheit findet<br />

sich auch im obersten Stockwerk:<br />

Die große Dachterrasse bietet der<br />

Belegschaft viel Raum mit schöner<br />

Aussicht auf die Stadt. Am<br />

Freisitz sollen am „Lagerfeuer“<br />

das Miteinander und konstrukti-<br />

ve Gespräche zwischen den Mitar-<br />

beitern gefördert werden soll.<br />

Gesellschafter Gerald Schubert<br />

betonte: „Es sind nicht die Gebäude,<br />

die den Erfolg eines Unternehmens<br />

ausmachen, sondern<br />

die Menschen, die in diesen Gebäuden<br />

wirken. Und unsere tollen<br />

Mitarbeiter verdienen es, in der<br />

schönsten Atmosphäre zu arbeiten“.<br />

Diese erwarten künftig vollklimatisierte<br />

Räume, in denen die<br />

Luft alle zwölf Minuten vollständig<br />

ausgetauscht wird.<br />

ENDMONTAGE Viel Platz –<br />

8500 Quadratmeter Nutzfläche –<br />

Malwettbewerb: Verpackung von morgen<br />

Schubert ist es ein großes Anliegen, im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie<br />

„Mission Blue“ Kunden auf dem Weg in eine nachhaltige<br />

Verpackungswelt zu unterstützen. Deshalb haben Schubert<br />

und das Hohenloher Tagblatt einen Malwettbewerb für<br />

Kinder ausgerufen. Junge Künstler können zu den Fragestellungen<br />

„Wie sieht die Verpackung der Zukunft aus?“ und „Wie könnte<br />

Verpackungsmüll vermieden werden?“ kreativ werden. Einreichungen<br />

an Malwettbewerb@ruess-group.com, Einsendeschluss<br />

ist am Donnerstag, 23. November. Weitere Infos unter www.<br />

schubert.group/de/malwettbewerb-teilnahmebedingungen/.<br />

Gläsern: Von den Büros haben die Techniker einen Blick in die angrenzende Produktionshalle.<br />

und Helligkeit – an drei Gebäudeseiten<br />

lassen sechs Meter hohe<br />

Glasfassaden Tageslicht ein – sind<br />

die dominierenden Merkmale der<br />

Montagehalle. Bereits bis Dezember<br />

sollen 50 Prozent der großen<br />

Fertigungsstätte mit Maschinen<br />

belegt sein. Viele davon kommen<br />

aus Halle 2, der bisherigen Endmontage,<br />

in der der Platz sehr eng<br />

geworden ist. Dank der Erweite-<br />

rung ist nun wieder effizientes Ar-<br />

beiten möglich.<br />

Die Neubauten fügen sich harmonisch<br />

in den bestehenden Produktionskomplex<br />

des Crailsheimer<br />

Verpackungsmaschinenbauers<br />

ein, der Standort ist wohldurchdacht:<br />

Ans Lager- und Logistikzentrum<br />

schließt sich nach wie vor<br />

direkt die Vormontage an. Und<br />

von dort sind es nun kurze Wege<br />

in die neue Endmontage.<br />

Foto: Adina Bauer<br />

EISSPEICHER Bei der Werkserweiterung<br />

wurde nicht nur<br />

auf ästhetische Erscheinung und<br />

Funktionalität Wert gelegt, sondern<br />

auch auf Nachhaltigkeit.<br />

Der Bau entspricht mit KFW 40+<br />

dem höchsten Energiestandard.<br />

Ein Eisspeicher mit 2,3 Millionen<br />

Liter Wasser ermöglicht den<br />

vollständigen Verzicht von fossilen<br />

Brennstoffen für Kühlung und<br />

Heizung. Mit der Fotovoltaikanlage<br />

auf dem Hallendach wurde der<br />

Bestand verdoppelt. Insgesamt<br />

kann dank eigener Anlagen nun<br />

mehr als ein Megawatt Strom erzeugt<br />

werden, das deckt ein Vier-<br />

tel des Bedarfs.<br />

WACHSTUM Mit der Erweiterung<br />

ist am Firmensitz das Limit<br />

für weiteres Wachstum erreicht.<br />

Allerdings hat das Unternehmen<br />

bereits Pläne für das Gelände zwischen<br />

Lidl und Constellium. „Wir<br />

machen aktuell einen Umsatz von<br />

300 Millionen Euro. Dank der<br />

Steigerung unserer Endmontage<br />

um 30 Prozent, können es 400<br />

Millionen Euro werden. Wir wissen<br />

aber genau, was zu tun ist, um<br />

irgendwann vielleicht 800 Millionen<br />

Euro zu erreichen, aber das<br />

ist noch geheim“, erklärte Ralf<br />

Schubert, geschäftsführender Gesellschafter.<br />

Zudem wurden in den vergangenen<br />

Monaten wichtige Schritte<br />

für eine betriebsnahe Kindertagesstätte<br />

in die Wege geleitet. Der<br />

„Schubert KinderCampus“ soll<br />

2025 in der Crailsheimer Werner-<br />

von-Siemens-Straße eröffnet wer-<br />

den. Franziska Schubert, Sozialpädagogin<br />

und Projektleitung der<br />

nachhaltigen Unternehmensführung,<br />

die sich um Planungen und<br />

Organisation kümmert, erklärt:<br />

„Als Familienunternehmen ist es<br />

uns ein großes Anliegen, unseren<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sowie Eltern aus Crailsheim<br />

bei der Kinderbetreuung zu helfen.<br />

Gleichzeitig unterstützen wir<br />

mit der neuen Kita auch unsere<br />

Nachhaltigkeitsstrategie Mission<br />

Blue, indem wir attraktive, famili-<br />

enfreundliche Arbeitsplätze schaf-<br />

fen und dadurch mehr Gleichberechtigung<br />

ermöglichen.“<br />

Der „Schubert KinderCampus“<br />

wird stadtteiloffen sein und insgesamt<br />

Platz für 60 Kinder im Alter<br />

von einem Jahr bis zum Schuleintritt<br />

bieten. Der Träger ist die „littlebigFuture<br />

gGmbH“.<br />

www.schubert.group<br />

NEWSLINE<br />

Offener Umgang mit Religion<br />

REGION. Die Arbeitswelt wird immer vielfältiger. Dadurch<br />

stellen sich auch Fragen des Umgangs mit religiösen<br />

Ausdrucksformen am Arbeitsplatz. Bei dem Onlineformat<br />

„Divers gedacht vor der Mittagspause“ am<br />

Donnerstag, 12. Oktober,<br />

von 11 bis 12<br />

Uhr wird darauf aufmerksam<br />

gemacht,<br />

mit welchen Herausforderungen<br />

muslimische<br />

Frauen konfrontiert<br />

sind und<br />

wie Unternehmen<br />

ein wertschätzendes<br />

betriebliches Umfeld<br />

schaffen. Zu Gast ist Fatima Özer. Mit über zehn Jahren<br />

Erfahrung als leitende Angestellte ist sie selbständig als<br />

Trainerin tätig und begleitet Unternehmen bei der Positionierung<br />

angehender Führungskräfte. Anmeldung unter<br />

www.frauundberuf-hnf.com und www.welcomecenter-hnf.com.<br />

pm<br />

Initiative für gemeinsames Fachkräfte-<br />

und Regionalmarketing<br />

REGION. Der Arbeitskräftemangel treibt Unternehmern<br />

und Personalverantwortlichen Schweißperlen auf die<br />

Stirn. Mit #PLATZFÜRORIGINALE können regionale Arbeitgeber<br />

überall dort präsent sein, wo die Wirtschaftsregion<br />

Heilbronn-Franken GmbH um Fachkräfte wirbt.<br />

Welche Maßnahmen und strategischen Bestandteile<br />

hinter der ausgeklügelten Initiative und Marketingkampagne<br />

stecken, wird an zwei Online-Terminen im Oktober<br />

je ab 11 Uhr vorgestellt: am Freitag, 20. Oktober<br />

(https://eveeno.com/pfo_20<strong>10</strong>), und am Mittwoch, 25.<br />

Oktober (https://eveeno.com/pfo_25<strong>10</strong>).<br />

pm<br />

Foto: Frank Rumpenhorst<br />

Neues Leben für alte Anlagen<br />

Die Hohenloher Verpackungs-Systeme GmbH bringt in einem aktuellen Projekt eine Maschine von<br />

1964 auf den aktuellen Stand der Technik. VON ADINA BAUER<br />

Gebrauchte – mitunter fast<br />

schon antike – Verpackungsmaschinen<br />

erhalten<br />

dank der Hohenloher Verpackungs-Systeme<br />

GmbH ein neues<br />

Leben. Das Unternehmen aus<br />

Wolpertshausen hat seinen Fokus<br />

auf Verpackungstechnik für<br />

Produkte aus der Pharma-, Kosmetik-<br />

und Nahrungsmittelindustrie<br />

gelegt. Hierfür bietet es nicht<br />

nur neue Anlagen auf Grundlage<br />

der Kartoniermaschinen des Typs<br />

Cartonetta und Contina, sondern<br />

bringt vor allem auch alte Maschinen<br />

wieder auf den neuesten<br />

Stand der Technik. So auch bei einem<br />

aktuellen Projekt, das in den<br />

vergangenen Monaten umgesetzt<br />

wurde.<br />

Im Werk wartet gerade eine Car-<br />

tonetta-Verpackungsmaschine<br />

von Höfliger und Karg, die bereits<br />

im Jahr 1964 gebaut wurte<br />

Injektionsfläschchen mitsamt<br />

de, nach einem „Update“ auf die zugehöriger Packungsbeilage effizient<br />

und sicher in Faltschachteln<br />

Auslieferung zum Kunden. Die<br />

Anlage wurde bei HVS generalüberholt,<br />

Verschleißteile wurden Die fast 60 Jahre alte Maschi-<br />

verpackt werden können.<br />

ausgetauscht, bestehende Komnen<br />

kann so weiter genutzt werponenten<br />

neu veredelt und eine den – „bei guter Wartung noch<br />

neue Steuerung eingebaut. Zudem mindestens 20 Jahre“, ist Michael<br />

Weiss, Vertriebsleiter bei HVS,<br />

mussten ein Broschürenspender<br />

und ein Pharmacodekontroll- überzeugt. Einzelne Teile, die<br />

und Lesegerät des Kundens intenicht<br />

mehr benötigt werden, wurgriert<br />

werden. All diese Schritte den eingelagert. „Maschinen vom<br />

ermöglichen es, dass mit der alten<br />

Maschine nun mit einem ge-<br />

verkauft und viele Anlagen sind<br />

Typ Cartonetta wurden weltweit<br />

friergetrocknetem Produkt gefüll-<br />

noch im Einsatz. Also gibt es im-<br />

Upgrade: Die Grundmaschine stammt aus dem Jahr 1964, dank<br />

Maßnahmen wie einer neuen Steuerung kann damit weiter sicher und<br />

effizient produziert werden. Foto: Adina Bauer<br />

mer wieder Kunden auf der Suche<br />

nach Ersatzteilen, die im Handel<br />

nicht mehr erhältlich sind“, so<br />

Weiss.<br />

Wirtschaft, Umwelt<br />

und Mensch<br />

Dank dieses bewussten Umgangs<br />

mit Ressourcen, wird auch für<br />

die Umwelt Gutes getan. „Aus unserer<br />

Sicht setzt sich das Thema<br />

der Nachhaltigkeit allerdings aus<br />

drei Säulen zusammen: Ökonomie,<br />

Ökologie und Soziales; in anderen<br />

Worten: Wirtschaft, Umwelt<br />

und Mensch“, so der Vertriebsleiter.<br />

Für den Kunden überwiegen vielleicht<br />

monetäre Aspekte: Nach der<br />

Schließung eines Werks in Berlin,<br />

waren die gebrauchten Produktionsmaschinen<br />

günstig verfügbar.<br />

„Für uns ist jedoch der wichtigste<br />

Aspekt in puncto Nachhaltigkeit<br />

der Mensch. Um Maschinen, deren<br />

Erbauer bereits ihren wohlverdienten<br />

Ruhestand genießen,<br />

neu aufzubauen und mit dem neuesten<br />

Stand der Technik zu verheiraten,<br />

ist ein Know-how-Transfer<br />

von einer Generation zur nächsten<br />

erforderlich“, betont Weiss.<br />

Und er erklärt: „Teilweise sind<br />

keine oder nur spärliche Unterlagen<br />

zu den Maschinen vorhanden.<br />

Es ist wichtig, das Wissen und die<br />

Erfahrungen der älteren Generation<br />

an die jüngere Generation weiterzugeben.<br />

Andererseits liegt es<br />

auch in der Verantwortung der<br />

jüngeren Generation, dieses Wissen<br />

und diese Erfahrungen anzunehmen<br />

und zu verwerten.“ Das<br />

Miteinander von älteren und jüngeren<br />

Mitarbeitern wird auch bei<br />

HVS gelebt: Im Unternehmen ar-<br />

beiten aktuell ein 22-jähriger und<br />

ein 73-jähriger Beschäftigter Seite<br />

an Seite.<br />

www.hohenloher-verpackungssysteme.de

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