tassilo - das Magazin rund um Weilheim und die Seen - Ausgabe November/Dezember 2023

Penzberger für den Neubau. Doch
dann: Massive Planungs-Probleme
mit dem ursprünglich beauftragten
Architekten, der letztlich durch ein
neues Büro ersetzt werden musste.
Es folgte Corona, und der Ukrainekrieg,
was zu massiven Mehrkosten
führte. „Der Rohbau war inmitten
dieser Krisen bereits gestanden,
als wir ernsthaft überlegen mussten,
wie es weitergeht“, sagt Stefan
Korpan. Doch das Projekt halbfertig
abbrechen, und ein halboffenes
Bauwerk als quasi Ruine stehen
lassen? „Das wäre die denkbar
schlechteste Lösung gewesen.“
Insofern wurde das Projekt „Pi-
ORAMA“ trotz Kostenexplosion
durchgezogen von den Stadtwerken
(Bauherr und Betreiber mit
derzeit 14 Mitarbeitern). Und steht
kurz vor dem Abschluss. „Wir rechnen
Stand jetzt mit Gesamtkosten
von 32 bis 33 Millionen Euro, jährlichen
Betriebskosten von rund 2,5
Millionen Euro und einem jährlichen
Defizit von rund zwei Millionen
Euro.“ Dennoch blicken André
Behre und Stefan Korpan positiv in
die Zukunft – und freuen sich auf
die Inbetriebnahme eines Hallenbades,
das ohne Übertreibung alles
zu bieten hat, was das Bade-,
Wellness- und Sportlerherz von
Alt und Jung begehrt. Und das zu
erschwinglichen Eintrittspreisen?
„Wir müssen natürlich auch Geld
verdienen, haben bei der Preisgestaltung
aber sicherlich eine gutes
Maß gefunden, damit sich alle
Bürger einen Aufenthalt leisten
können – es gibt mehrere Tarife
und Sonderaktionen mit vergünstigtem
Eintritt von bis zu 15 Prozent
auf reguläre Eintrittspreise“, sagt
André Behre. Eltern mit zwei Kindern
zahlen beispielsweise 34 Euro
für drei Stunden und 44 Euro für
den ganzen Tag. Eine Tageskarte
zum Saunieren kostet einem Erwachsenen
34 Euro, für drei Stunden
bezahlt er 26 Euro.
Familie, Sport & Wellness
Unter anderem diese Rutsche,
110 Meter lang, 11,9 Prozent steil,
kurvenreich und sowohl mit Achter-
oder Einfach-Reifen, aber
auch ohne benutzbar. „Darüber
hinaus ist der Turm so konzipiert,
dass wir zwei weitere Rutschen
nachträglich verbauen könnten“,
sagt Stefan Korpan, der mit André
Behre und „tassilo“-Redakteur
Schelle inzwischen auf dem Dach
des Hallenbades steht. Dort auffallend:
Die Module einer PV-Anlage
mit 135 Kilowatt Peak an Leistung.
„Wir heizen unser Bad mit Sonnenstrom
und Fernwärme aus
dem benachbarten Blockheizkraftwerk,
das derzeit noch mit Gas,
schon bald aber auch zu erheblichem
Anteil mit Hackschnitzeln
betrieben wird“, sagt André Behre,
der es sich inzwischen an anderer
Stelle bequem gemacht hat:
In einer Sauna, in diesem
Falle sogar mit Blick auf
den Gipfel der Benediktenwand.
Wer auf Wellness
steht, kommt im neuen
Penzberger Hallenbad dank
Außensauna mit 30 Sitzplätzen,
Panorama-Sauna
mit 37 Sitzplätzen, Bio-Sauna
mit 40 Sitzplätzen und Dampfbad
mit zwölf Sitzplätzen voll auf seine
Kosten. Zwar noch in Arbeit,
aber ab Sommer 2024 außerdem
nutzbar: Ein großer Saunagarten
im Außenbereich mit zahlreichen
Liegen und Kinderspielbereich. Für
das leibliche Wohl ist dank Großküche
zwischen Saunabereich und
Schwimmbad ebenfalls in beiden
Bereichen bestens gesorgt. Und
das alles unter dem Motto „Wald
und Bergbau“, das sich in viel
Holz, Stein und grüner Farbe widerspiegelt.
Läuft alles nach Plan,
öffnet das modernste Hallenbad
im Bayerischen Oberland (www.
stadtwerke-penzberg.de/hallenbad)
mit Platz für bis zu 800 Personen
am 18. November seine Pforten.
Vereine, Schulklassen und Bürger
aus Penzberg und Umgebung
warten laut Stefan Korpan schon
sehnsüchtig darauf. Und dürfen
nicht nur auf das Innere des Bades
gespannt sein. „Ein architektonisches
Highlight ist definitiv
auch unsere Fassade“, sagt André
Behre. Er meint insbesondere diese
Edelstahl-Schindeln, lackiert in
Cobalt-Blau, die bei bestimmten
Lichtverhältnissen für einen magischen
Anblick sorgen.
js
Sportbecken (li.)
mit absenkbarem
Boden, Kinderland
(oben) und Sauna.
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