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ASO! Augsburg Süd-Ost - November 2023

Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg

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12 <strong>ASO</strong>! <strong>November</strong> ‚23<br />

Die Ansicht „<strong>Augsburg</strong> gegen Sonnenaufgang“ von J.M.Frey, aus dem Jahr 1795, müsste eigentlich Sonnenuntergang heißen, denn man blickt in Richtung Westen.<br />

In dem ursprünglichen Beitrag hatte Pfr. Cramer nur die linke Hälfte des Bildes verwendet. Es sind die wenigen Gebäude auf Hochzoller Gebiet, bzw. der Friedberger Au zu<br />

sehen: die Kapelle Maria Alber, der Hochzoll mit Nebengebäuden und Häuser an der Lechbrücke, ganz links.<br />

Bilder: Städtische Kunstsammlungen <strong>Augsburg</strong><br />

Wie Hochzoll zu seinem Namen kam<br />

Der erste von mehreren Aufsätzen zur Hochzoller Geschichte<br />

Unter dieser Überschrift veröffentlichte Pfarrer Cramer von<br />

St. Matthäus Hochzoll 1963 einen ersten von mehreren<br />

Aufsätzen zur Hochzoller Geschichte. Auf Vorschlag unseres<br />

Lesers Werner Spiegel veröffentlicht <strong>ASO</strong>! die erste Folge.<br />

Das erste Siegel unseres Pfarramtes, mit dem die Zeugnisse der<br />

Konfirmanden des 25. März 1923 gesiegelt sind, trägt die Inschrift:<br />

„Evang. -Luth, expon. Vikariat Hochzoll“ und nicht das<br />

stolze „<strong>Augsburg</strong>“. In einem ersten geschichtlichen Beitrag zum<br />

Jubiläums-Jahr 1973 will ich erklären, wie es zu dem Doppelnamen<br />

<strong>Augsburg</strong> / Hochzoll gekommen ist. Ich will damit zugleich<br />

in aller Kürze die Vorgeschichte unseres Stadtteiles darstellen.<br />

Ein Hochzoll war im deutschen Mittelalter der an einer Landesgrenze<br />

zu bezahlende hohe Zoll im Unterschied von den an zahllosen<br />

Brücken, Stadttoren etc. zu erlegenden niederen, innerstaatlichen<br />

Zöllen.<br />

Solch ein niederer Brückenzoll war auch an der Lechbrücke<br />

zwischen <strong>Augsburg</strong> und Friedberg zu leisten. Er stand seit 1131<br />

dem Reichsstift St. Ulrich und Afra zu und wurde auf dem linken<br />

Lechufer erhoben, in einem bescheidenen Häuslein, das bald<br />

nach 1803 abgerissen worden ist.<br />

Der Lech war aber zugleich die Grenze zwischen zwei souveränen<br />

Staaten, der freien Reichsstadt <strong>Augsburg</strong> und dem Kurfürstentum<br />

Bayern. Und deswegen war von Passanten des Lechs ausser<br />

dem Brückenzoll auch der (hohe) Grenzzoll zu bezahlen, Bayern<br />

erhob ihn am rechten Lechufer.<br />

Dort standen unmittelbar an<br />

der Lech-Brücke die Brückengebäude<br />

gegen Angriffe<br />

von Land her durch<br />

eine mächtige Wallanlage<br />

festungsartig<br />

geschützt. Diese wurde<br />

erst in der zweiten<br />

Jahrhunderthälfte von<br />

den privaten Besitzern<br />

Fuhrwerk um Fuhrwerk<br />

abgetragen. Das größte<br />

der Gebäude, ein stattliches<br />

Giebelhaus ist den älteren Gemeindegliedern<br />

noch wohlbekannt.<br />

Es stand bis zum Lechbrücken-Neubau im Jahre 1928.<br />

Etwas weiter landeinwärts, an der Straßengabel Friedberger-Straße<br />

/ Meringer-Straße aber stand „Der Hochzoll“, d. h. das schlossartige<br />

Gebäude, in dem der für die Zollerhebung verantwortliche<br />

hohe Bayerische Beamte residierte.<br />

Der letzte Inhaber des mit der Eingliederung <strong>Augsburg</strong> in Bayern<br />

1806 in Wegfall kommenden Amtes war Josef Boichotte Graf von<br />

Erbs, kgl. bayer. Kämmerer, Herr zu Stätzling. Er residierte in dem<br />

großen „Mauthaus“. Im Hof stand das gemauerte, spitzgiebelige<br />

„Kontrolleurshaus“. Östlich schlossen sich die sehr bescheidenen<br />

Häuslein der „Mautschreiber“ an.

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