KURT 11/2023
KURT – Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Nov./Dez. 2023
KURT – Dein Magazin für Gifhorn
Ausgabe Nov./Dez. 2023
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ai16984008109_Buchcover Gifhorn unterirdisch_DRUCK.pdf 1 27.10.<strong>2023</strong> 12:00:12<br />
Archäologie im Bereich des Stadtgebietes 1982-2019<br />
Wissen Sie, was ein Spinnwirtel oder ein Aquamanile ist? Im 4. Band der Schriftenreihe des<br />
Gifhorner Stadtarchivs finden Sie auf diese und viele weitere Fragen die richtigen Antworten.<br />
Der Gifhorner Autor Heinz Gabriel nimmt die Leserinnen und Leser in diesem Buch mit auf<br />
eine Reise in die Vergangenheit der Stadt. Anhand von 23 wichtigen und in der Stadt<br />
bekannten Ausgrabungsstätten gibt er sowohl einen Einblick in das Leben von Menschen,<br />
die früher auf dem Gebiet der heutigen Stadt Gifhorn gelebt haben, als auch in den Alltag<br />
eines ehrenamtlichen Archäologen.<br />
Jedes Kapitel handelt von einem besonderen Grabungsort und dessen spannenden Fundstücken.<br />
Heinz Gabriel erklärt die Umstände, unter denen es zu den Funden kam, und geht<br />
dabei auf ihre Bedeutung für die Stadtgeschichte und die Methoden der archäologischen<br />
Forschungsarbeit ein. Mehr als 200 Fotografien, Karten und Zeichnungen, die vorwiegend<br />
aus der eigenen Sammlung des Autors stammen, geben faszinierende Einblicke.<br />
Die Erkenntnisse, die Heinz Gabriel in über 40 Jahren seiner Forschung zusammengetragen<br />
hat, werden mit diesem Buch allen Interessierten in verständlicher und unterhaltsamer Weise<br />
zugänglich gemacht.<br />
ISSN: 2626-3661<br />
ISBN: 978-3-9820339-5-2<br />
9 783982 033952<br />
Literatur<br />
Fans. Lesen als Lifestyle. Gerne war ich Follower<br />
der Instagram-Seite hotdudesreading,<br />
die lesende Männer in U-Bahnen sammelt, um<br />
mich zu vergewissern, dass es ihn noch gibt,<br />
den lesenden und schönen Menschen.<br />
Als ich mir das dritte Hinrichtungsvideo der<br />
Hamas-Terroristen (oder der durchadrenalisierten<br />
Trittbrettfahrer) auf X, vormals Twitter,<br />
angesehen habe, konnte ich nicht mehr.<br />
Breivik, „Islamischer Staat“, Christchurch,<br />
Wagner-Mörder – vielleicht reicht das vorerst<br />
als Eindruck. Und doch, dachte ich<br />
mir, ist ja der Judenhass da. Seit dem<br />
Kauf hatte ich mich nicht getraut,<br />
„Roman eines Schicksallosen“ des<br />
ungarisch-jüdischen Schriftstellers<br />
und Überlebenden der Shoah Imre<br />
Kertész zu lesen. Doch jetzt war die<br />
Zeit gekommen. Man ahnt in der<br />
Geschichte dann schnell, wo der Zug<br />
aus Budapest hält, auch wenn die Tränen<br />
beim Lesen ein wenig stören.<br />
Was man schenkt, ist ja jedem selbst überlassen.<br />
Ich möchte an dieser Stelle nicht drängen,<br />
ausschließlich Bücher zu verschenken,<br />
ganz im Gegenteil, es gibt auch viele andere<br />
Geschenkideen, die Freude bereiten. Wir zeigen<br />
in dieser Ausgabe sehr viele schöne Läden, Geschäfte<br />
und Firmen in und um Gifhorn, die sich<br />
da überaus eignen und positiv hervortun.<br />
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Bücher<br />
die Kraft haben, etwas zu verändern.<br />
Wirklich. Erzählungen, Reportagen, Kurzgeschichten,<br />
Haikus. Sie können Kraft geben in<br />
kraftlosen Zeiten. Sie können Trost spenden,<br />
wenn die Trauer einen zerfrisst. Sie können<br />
Welten bauen.<br />
Vor allem regen sie aber die Fantasie an.<br />
Und vor der Fantasie darf man keine Angst<br />
haben. Denn erst wer aufhört zu fantasieren,<br />
hört auf zu hoffen. Deswegen ist unsere Politik<br />
derzeit auch so arm an Ideen. Und die Welt<br />
scheint so unfriedlich.<br />
Warum man also Bücher schenken sollte.<br />
Schon jetzt freue ich mich auf die kommenden<br />
Wochen. Dann gerate ich wieder in übliche<br />
Panik. Schlussverkäufe, Weihnachtsangebote,<br />
Black-Friday-Week, Pre-Black-Friday, generelle<br />
Verlockungen, Grabbeltische, Quengelware,<br />
kurzum: Was liegt diesmal unterm Baum?<br />
Diese Frage treibt den Puls, füllt seitenweise<br />
Notizen mit Geschenkideen, mehr schlechten<br />
und teuren als guten und bezahlbaren.<br />
Also wieder Bücher?<br />
Der Börsenverein des Deutschen<br />
Buchhandels vermeldet jährlich seine<br />
Zahlen. Und die besagen in aller<br />
Kühle: Es sieht nicht ganz so gut<br />
aus für den Lesestandort, ja, die<br />
Lesegesellschaft Deutschland. 2022<br />
haben rund 25,8 Millionen Menschen<br />
ein Buch gekauft, dieser Wert<br />
ist historisch niedrig. Die Buchkäuferschaft<br />
ist in den zurückliegenden Jahren um<br />
<strong>11</strong>,1 Millionen Menschen gesunken. Die Soziologin<br />
Carolin Amlinger hat das in ihrem Essay<br />
„Lesekrisen“, zu finden online in der Kulturzeitschrift<br />
Merkur, weiterführend behandelt.<br />
Was ein jeder sieht, wovor Lehrer und Direktorinnen<br />
jahrelang alarmiert mahnen,<br />
tritt offen zutage: Wenn die Lesebereitschaft<br />
abnimmt, nimmt auch die Lesekompetenz ab.<br />
Ohne Textverständnis keine Bildung. Gefährlich<br />
in einer Zeit, die so viele Kanäle, so unendlich<br />
viele Sender ermutigt, Informationen zu<br />
teilen. Einstige Kriterien wie das Zwei-Quellen-Prinzip,<br />
Redaktionen, offene Diskussionen<br />
drohen ihre Gültigkeit zu verlieren. Gesehen ist<br />
nicht gleich gelesen ist nicht gleich verstanden.<br />
Aber ist jetzt alles verloren?<br />
Es gibt auch Gegentendenzen: #bookstagram<br />
und #booktok markieren auf Social Media Strömungen,<br />
die das Buch und das Lesen zum Scheinen<br />
bringen wollen. Lavendelduftkerze, Kuscheldecke,<br />
Spicy-Pumpkin-Chai-Latte und der<br />
Re-Read der Harry-Potter-Reihe haben ihre<br />
Kopfüber<br />
Über das Lesen<br />
Gifhorn unterirdisch<br />
Von Malte Schönfeld<br />
20,00 €<br />
4<br />
Gifhorns unterirdische Geheimnisse:<br />
Heinz Gabriel geht ihnen auf den Grund<br />
Schriftenreihe des Stadtarchivs Gifhorn 1982 war auf Gifhorns Marktplatz<br />
Band 4<br />
eine riesige Grube. Erdarbeiten klar;<br />
Archäologie im Bereich des Stadtgebietes 1982-2019<br />
Ausgrabungen und Ergebnisse auf 23 von 75 Baustellen die Archäologische Arbeitsgemeinschaft<br />
nutzte die Chance. In „Gifhorn<br />
Unterirdisch“ führt Heinz Gabriel in<br />
23 Kapiteln verständlich – wie das klare<br />
Cover bereits erahnen lässt – durch<br />
den Untergrund unserer Heimatstadt.<br />
Die Sammlung zeigt archäologische<br />
Heinz Gabriel<br />
Ausgrabungen sowie deren Ergebnisse<br />
in den Jahren 1982 bis 2019. Kaum können Interessierte<br />
unsere Stadtgeschichte näher erleben. Das ist nicht das erste<br />
Buch des Gifhorner Hobbyarchäologen – die Erfahrung liest<br />
sich in den Zeilen –, Heinz Gabriel publiziert seit Jahren mit<br />
Günter Dröge auch die „Gifhorner Ansichten“.<br />
Heinz Gabriel: Gifhorn Unterirdisch – Archäologie im<br />
Bereich des Stadtgebietes 1982-2019, Schriftenreihe des<br />
Stadtarchivs – Band 4, 102 Seiten, 20 Euro, ISBN 978-3-<br />
9820339-5-2, Vorbestellung: stadtarchiv@stadt-gifhorn.de<br />
Seine erste Ausgrabung: Die Archäologische Arbeitsgemeinschaft<br />
und Heinz Gabriel stießen 1982 unterm<br />
Marktplatz auf einen vergessenen Friedhof. Foto: Berno Wendrich<br />
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& Seitenhiebe<br />
<strong>KURT</strong>-Volontärin Mia Anna Elisabeth<br />
Timmer liest die Bücher aus unserer<br />
Region. Hast auch Du eine Empfehlung<br />
für sie? Melde Dich gern.<br />
Einmal Braunschweig to go, bitte<br />
Ich hasse Braunschweig. Die Stadt kann dafür<br />
herzlich wenig, es ist etwas Privates. Christopher<br />
Schulze klärte mich auf, dass ich meine Meinung<br />
radikal ändern sollte. In Worten führt der gebürtige<br />
Braunschweiger durch seine Löwenstadt.<br />
Warum ist der Löwe eigentlich das Tier der Stadt?<br />
Was hat Braunschweig mit dem Brandenburger<br />
Tor zu tun? Und mal ganz ehrlich: War Till Eulenspiegel<br />
wirklich so lustig?<br />
Christopher Schulze:<br />
Braunschweig –<br />
Populäre Irrtümer<br />
und andere Wahrheiten,<br />
120 Seiten,<br />
16,95 Euro, Klartext-<br />
Verlag, ISBN 978-<br />
3-8375254-3-4<br />
timmer@kurt-gifhorn.de<br />
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