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Christkatholisch_2023-18

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6 Hintergrund<br />

<strong>Christkatholisch</strong> <strong>18</strong>/<strong>2023</strong><br />

Die amerikanische<br />

Starjournalistin<br />

Dorothy Thompson<br />

(<strong>18</strong>93-1961)<br />

schrieb 1932 ein<br />

Reportage-Essay<br />

«I saw Hitler».<br />

Fotos: Getty<br />

Psychologie des Faschismus – ein Augenschein<br />

«Er war hochmütig und hielt sich<br />

von allen Ausländern fern»<br />

Darf man das Wort «Hitler» in den Mund nehmen? Als ich als kleiner<br />

Junge eine Sandkastenfigur «Adolf Hitler» nannte, ohne zu wissen,<br />

wer das war, und ich sie voller Stolz meinen Eltern zeigte, erhielt ich<br />

meine erste und letzte Ohrfeige. Über die Zeit des Nationalsozialismus<br />

herrschte ein seltsames Schweigen. Als hätte man Hitler mit einem<br />

Helikopter aus der Geschichte herausgehoben, war er in unseren<br />

Gesprächen und auch im Schulunterricht inexistent. Lange musste ich<br />

warten, bis wir in der Schule über den Zweiten Weltkrieg, die<br />

Naziverbrechen und langsam auch von Hitler etwas erfuhren.<br />

Die amerikanische Schriftstellerin<br />

und Starjournalistin Dorothy Thompson<br />

(<strong>18</strong>93–1961) schrieb 1932 das Reportage-Essay<br />

«I saw Hitler» – «Ich<br />

traf Hitler». Es erscheint dieses Jahr<br />

erstmals vollständig auf Deutsch und<br />

ist zusammen mit den darin enthaltenen<br />

Erklärungen und Bildern eine<br />

gute Grundlage, sich mit der Figur<br />

Hitler und seiner Zeit auseinanderzusetzen.<br />

Thompson demaskiert den<br />

Diktator des «Grossdeutschen Reiches»<br />

und zeigt sein Lügengebäude<br />

auf, nennt ihn gar eine komische Figur.<br />

Der Verlag «Das vergessene Buch<br />

(DVB)», der das Buch herausgibt, hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, Romane neu<br />

aufzulegen, deren Autoren und Autorinnen<br />

oder deren Werke zu Unrecht<br />

und auf unerklärliche Weise aus der<br />

Erinnerung verschwunden sind. So<br />

etwa «Das geheime Tagebuch», das<br />

John F. Kennedy während seiner drei<br />

Reisen durch Nazideutschland<br />

schrieb und das er nie veröffentlichte.

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