Hänicher Bote | November-Ausgabe 2023
Hänicher Bote | November-Ausgabe 2023 mit dem gewerblichen Sonderthema "Gesundheit & Freizeit"
Hänicher Bote | November-Ausgabe 2023
mit dem gewerblichen Sonderthema "Gesundheit & Freizeit"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 AUS DER VERBANDSGEMEINDE<br />
<strong>Hänicher</strong> <strong>Bote</strong><br />
<strong>Bote</strong><br />
22. <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />
„Hänichen ojeh – 50 Jahre GCC“<br />
Fünfte Jahreszeit gestartet: Die Narren sind los und treiben es bunt<br />
(Gräfenhainichen/HäBo/db). Mit<br />
dem nun schon traditionellen Flaggenwechsel<br />
auf dem Wasserturm<br />
wurde weithin die ins Haus stehende<br />
Machtübernahme durch die <strong>Hänicher</strong><br />
Karnevalisten bekannt gegeben.<br />
Dann aber wurde es Gewissheit, denn<br />
pünktlich 11.11 Uhr eroberte der Gräfenhainicher<br />
Carneval Club (GCC) zu<br />
den Klängen des „<strong>Hänicher</strong> Lieds“ nun<br />
auch die ohnehin schon volle Freilichtbühne,<br />
um mit dem Gräfenhainichener<br />
Volk nicht nur das Prinzenpaar zu begrüßen,<br />
sondern auch die 50. Session<br />
gebührend zu eröffnen.<br />
Eigentlich wäre der GCC ja noch ein<br />
paar Jahre älter, denn im Jahre 1955<br />
fanden sich einige <strong>Hänicher</strong> Bürger<br />
zusammen, um der lang entbehrten<br />
Geselligkeit und Fröhlichkeit wieder<br />
zu ihrem Recht zu verhelfen. Es war<br />
die eigentliche Geburtsstunde des<br />
<strong>Hänicher</strong> Karnevals. Leider stießen<br />
diese Bemühungen bei denen, die im<br />
Lande das Sagen hatten, nicht auf die<br />
heute übliche Gegenliebe. Deshalb gab<br />
es keinerlei Unterstützung für dieses<br />
„bürgerliche“ Spektakel – und so kam<br />
es, dass im Jahre 1958 der vorerst letzte<br />
Versuch unternommen wurde, den<br />
Karneval in Gräfenhainichen zu etablieren.<br />
15 Jahre später dann im Jahre<br />
1973 gründete sich aus den Reihen des<br />
Männerchores Gräfenhainichen und<br />
des Jugendklubs der heutige Gräfenhainicher<br />
Carneval Club.<br />
Der Chef des hiesigen Postamtes, Lothar<br />
Hoppe, wurde der erste Präsident.<br />
Er besaß neben dem Pflichtbewusstsein<br />
auch den nötigen Humor, um ein<br />
paar Gleichgesinnte um sich zu scharen,<br />
die in Hänichen Karneval feiern<br />
wollen. Die meisten kannten damals<br />
den Ausdruck Karneval jedoch nur aus<br />
Erzählungen oder dem Westfernsehen.<br />
Aber gefeiert wurde zu jeder Zeit und<br />
darin waren die Elferratsmitglieder<br />
Das Tanzduo Amy und Bruno von den Minifunken verzauberte das Publikum auf der Freilichtbühne.<br />
immer Spezialisten. Am 11.11.1973<br />
ging nach einem kurzen Umzug und<br />
der Schlüsselübergabe um 11.11 Uhr<br />
durch den Bürgermeister vor dem Rathau<br />
am Abend die erste Veranstaltung<br />
im Speisesaal der Zentralwerkstatt<br />
über die Bühne.<br />
Hier schließt sich in gewisser Weise<br />
auch der Kreis, denn in genau diesem<br />
Saal – oder dem, was davon übriggeblieben<br />
ist – finden alle Veranstaltungen<br />
der 50. Session statt. Davor muss man<br />
einfach nur den Hut ziehen, mit welchem<br />
Engagement und finanziellen<br />
Mitteln der GCC den Saal feiertauglich<br />
gemacht hat.<br />
Doch zurück auf die Freilichtbühne:<br />
Dort hatten mittlerweile Prinzessin<br />
Jana I. und Prinz Manuel I. von Bürgermeister<br />
Enrico Schilling nicht nur<br />
den Schlüssel zum Rathaus, sondern<br />
Der Cancan der Großen Funken hat schon Kultstatus und durfte auch in diesem Jahr nicht fehlen.<br />
auch die dazugehörige Schatzkiste<br />
erhalten. Dumm nur, dass sie wie nicht<br />
anders zu erwarten leer war.<br />
Beide wohnen in Zschornewitz und<br />
haben durch ihre beiden Mädels, die<br />
beim GCC tanzen, zum Karneval gefunden.<br />
Während Prinzessin Jana I. als<br />
freie Journalistin beim MDR arbeitet,<br />
verdient der eigentlich aus Rheinsdorf<br />
stammende Prinz Manuel I. im wahren<br />
Leben als Elektroingenieur sein Geld.<br />
So richtig los ging die Party schließlich<br />
mit der Eröffnung des Tanzduos Amy<br />
und Bruno, die sich mit ihrem Auftritt<br />
gleich in die Herzen des Publikums<br />
tanzten. Aber auch der Bürgermeister<br />
kam nicht ohne Zugabe in Form des<br />
Klassikers „Marmor, Stein und Eisen“<br />
von der Bühne. Auf dieser agierte auch<br />
wie gewohnt der Zeremonienmeister<br />
Steffen Scherbaum, der für sein<br />
Fotos: (HäBo) Bebber<br />
25-jähriges Dienstjubiläum geehrt<br />
wurde. In dieser Funktion legte er<br />
auch gleich mal fest, dass nach zwei<br />
singenden auch der nächste Bürgermeister<br />
eine Bedingung erfüllen muss:<br />
Er muss singen können.<br />
Dies taten dann abends bei der Galaveranstaltung<br />
auch die Gäste reichlich,<br />
als sie ein Feuerwerk von gut 40<br />
Programmpunkten genießen durfte.<br />
Der Clou dabei war, dass bei fast jedem<br />
die Geschichte dazu neu belebt<br />
wurde. So wurde der Blick zurück<br />
in die Historie, angefangen bei den<br />
Ratselfen über die Sängerknaben,<br />
Prinzengarde oder auch die der Großen<br />
und Kleinen Funken, bis in die<br />
Gegenwart gemacht.<br />
Eine ganz große Überraschung zur<br />
Freude aller Gäste war dann auch der<br />
Gastauftritt von Karl Otto „Carlo“<br />
Lönnig, der aus Anlass des Jubiläums<br />
noch einmal in die Bütt stieg. Es<br />
wurde schlichtweg eine Reise durch<br />
50 Jahre GCC-Geschichte. Auch<br />
frühere Prinzenpaare waren in den<br />
ehemaligen Speisesaal der Zentralwerkstatt<br />
(„Heideküche“) eingeladen<br />
und wurden geehrt. Es gab zahlreiche<br />
Orden und Scherpen für Ehrengäste<br />
und Prinzenpaare. Es wurde geschunkelt,<br />
getanzt und gelacht und alles war<br />
dann wie immer viel zu früh zu Ende.<br />
Das Publikum war vollends begeistert<br />
und froh, endlich wieder im Speisesaal<br />
zu feiern. Auch die restlichen Veranstaltungen<br />
im Frühjahr, also die komplette<br />
Session, werden auf alle Fälle<br />
noch in dem Saal durchgeführt. Ob<br />
der Saal auch in den nächsten Jahren<br />
wieder genutzt werden kann, ist dagegen<br />
aber noch völlig offen.