Buch 125 Geschichten / 125 Faszination Gornergrat
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Geschichte 110<br />
Schneller auf dem <strong>Gornergrat</strong><br />
1913 brauste der erste Zug durch den Lötschbergtunnel. Dank dem Eisenbahntunnel wurde die Reisezeit<br />
aus der Deutschschweiz ins Wallis deutlich verkürzt. Ein grosser Vorteil für die <strong>Gornergrat</strong> Bahn.<br />
Vor 110 Jahren eröffnete die Bahngesellschaft<br />
BLS mit dem 14,6 km langen<br />
Lötschbergtunnel eine Verbindung<br />
zwischen den Kantonen Bern und Wallis.<br />
Der Eisenbahntunnel zwischen den<br />
Orten Kandersteg und Goppenstein ist<br />
das Herzstück der Lötschberg-Bergstrecke<br />
und verkürzt seit seiner Eröffnung<br />
die Reisezeit zwischen den Regionen<br />
deutlich.<br />
3,5 Stunden weniger Reisezeit<br />
Die neue Verbindung ist sehr zum Vorteil<br />
der <strong>Gornergrat</strong> Bahn. Im <strong>Buch</strong> «<strong>Gornergrat</strong><br />
Chronik» heisst es:<br />
«Die Schweizer besuchen den <strong>Gornergrat</strong><br />
noch viel zu wenig! […] Man sieht den<br />
Grund in der zeitraubenden Zugfahrt:<br />
Von Zürich nach Zermatt 11 Stunden, von<br />
Bern 8 Stunden. Mit der Eröffnung der<br />
Lötschbergbahn werden sich die Reisezeiten<br />
aus der Nord- und Ostschweiz um<br />
3,5 Stunden verkürzen.»<br />
Und es half. Im Geschäftsbericht der <strong>Gornergrat</strong><br />
Bahn von 1913 steht, dass die Eröffnung<br />
des Lötschbergtunnels, die Mitte<br />
der Sommersaison erfolgte, eine erfreuliche<br />
Zunahme an Reisenden brachte.<br />
50 Millionen verladene Autos<br />
Die Möglichkeit, sich mit dem Auto unter<br />
dem Lötschberg durchfahren zu lassen,<br />
wurde mit der Zunahme des Individualverkehrs<br />
immer reger genutzt: 1970<br />
konnte die BLS im Herbst den millionsten<br />
Autoverlad feiern. Ein Anlass, der gebührend<br />
gefeiert wurde.<br />
Der Verkehr auf der rollenden Strasse am<br />
Lötschberg nahm über die Jahre sprunghaft<br />
zu. 1960 waren es 13 000 Autos, 10<br />
Jahre später eine Million und 2018 wurden<br />
50 Millionen verladene Autos am<br />
Lötschberg gezählt.<br />
Das Wallis wird zum Vorort<br />
Im Rahmen des Schweizer Grossprojektes<br />
«Neue Alpentransversale» (NEAT), mit<br />
dem der Nord-Süd-Transitverkehr mit der<br />
Eisenbahn verbessert wird, wurde 2007<br />
der 34,6 Kilometer lange Lötschberg-Basistunnel<br />
eröffnet. Damit verringerte sich<br />
die Reisezeit für den Personenverkehr<br />
enorm. In Zahlen: 33 statt wie zuvor 56<br />
Minuten dauert die 74 Kilometer lange<br />
Fahrt von Spiez nach Brig oder umgekehrt.<br />
Damit wurde das Wallis zur Agglomeration<br />
von Bern, Zürich und Basel.<br />
Direktor Anliker überreichte dem<br />
«Millionär» Ernst Bart aus Spreitenbach<br />
eine goldene Armbanduhr mit<br />
Widmung. Mit Blumen empfangen<br />
und mit sinnigen Geschenken bedacht<br />
wurden auch die Insassen<br />
zweier weiterer Autos: ein Ehepaar<br />
aus Mannheim und zwei Freunde<br />
aus Turtmann im Oberwallis.<br />
Der Bund, 9. September 1970<br />
Geschichte 111<br />
Mit Alphörnern zum Rekord<br />
Am 20. August 1898 nahm die <strong>Gornergrat</strong> Bahn ihren Betrieb als erste elektrische Zahnradbahn der<br />
Schweiz auf. Zum 111. Jubiläum im Jahr 2009 organisierte sie einen Alphorn-Rekord auf dem <strong>Gornergrat</strong>.<br />
Die etwas andere Jubiläumsfeier<br />
Am 20. August 2009 feierte die <strong>Gornergrat</strong><br />
Bahn ihren 111. Geburtstag. Doch es<br />
sollte keine gewöhnliche Jubiläumsfeier<br />
werden, denn die Organisatoren hatten<br />
eine Vision, welche die Welt ins Staunen<br />
versetzen sollte. Der Geburtstag sollte mit<br />
einem Weltrekord gefeiert werden.<br />
Die <strong>Gornergrat</strong> Bahn wollte am besagten<br />
Tag um 11.11 Uhr das eigens komponierte<br />
Geburtstagsstück «Vom <strong>Gornergrat</strong>» von<br />
möglichst vielen Alphornbläsern spielen<br />
lassen und dabei einen Weltrekord aufstellen.<br />
Alphornbläser aus aller Welt<br />
Viele Musikantinnen und Musikanten<br />
begeisterten sich und nahmen am Weltrekordversuch<br />
teil. An diesem Donnerstag<br />
im Jahr 2009 versammelten sich<br />
insgesamt 366 Alphornbläser auf dem<br />
<strong>Gornergrat</strong> und spielten gemeinsam einige<br />
Stücke. Aus der ganzen Schweiz und<br />
sogar aus dem Ausland reisten sie an, um<br />
zu musizieren.<br />
Der zweite Weltrekord<br />
Motiviert und inspiriert vom ersten Erfolg<br />
versammelten sich zwei Jahre später<br />
508 Musikerinnen und Musiker mit ihren<br />
Alphörnern auf 3089 Höhenmetern. Das<br />
weltgrösste Alphorn-Orchester führte vor<br />
der Alpenkulisse ein weiteres extra komponiertes<br />
Stück von Gilbert Kolly auf. 26<br />
Fahnenschwinger untermalten das Konzert<br />
optisch. Dieser Event fand den Eintrag<br />
ins Guinnessbuch und die einmaligen<br />
Bilder gingen um die ganze Welt.<br />
110 <strong>125</strong> Jahre <strong>Gornergrat</strong> Bahn<br />
<strong>125</strong> Jahre <strong>Gornergrat</strong> Bahn 111