Buch 125 Geschichten / 125 Faszination Gornergrat
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Geschichte 112<br />
Gemeinsam für eine gute Reklame<br />
Reklame, wie damals die Werbung genannt wurde, war für die <strong>Gornergrat</strong> Bahn von Beginn an sehr<br />
wichtig. Um für mehr nationale und internationale Bekanntheit zu sorgen, ging die <strong>Gornergrat</strong> Bahn<br />
Partnerschaften ein.<br />
Präsenz an Ausstellungen<br />
Die Werbepartner nahmen auch immer<br />
wieder an internationalen Ausstellungen<br />
teil. So beispielsweise 1906 an der Weltausstellung<br />
in Mailand, wo sie die weltgrösste<br />
Fotografie vom <strong>Gornergrat</strong>-Panorama<br />
als Blickfang aufstellten.<br />
1911, vor 112 Jahren, waren die Partner<br />
in Berlin präsent, wie es im Geschäftsbericht<br />
heisst: «Eine günstige Gelegenheit<br />
auf die Schönheiten unserer Gegend<br />
aufmerksam zu machen, bot sich durch<br />
die Ausstellung eines grossen Panoramas<br />
nebst einigen Bildern vom Matterhorn an<br />
der Internationalen Reise- und Verkehrsausstellung<br />
in Berlin.»<br />
Geschichte 113<br />
Die Geschichte des Kulmhotels<br />
Das Kulmhotel <strong>Gornergrat</strong> auf 3100 m ü.M. ist das höchst gelegen Hotel in den Schweizer Alpen. Heute<br />
machen die eindrucksvolle Lage und die Aussicht auf die umliegenden Berggipfel das Hotel zu einer<br />
erstklassigen Destination für Bergsteiger und Skifahrer. Der Weg zur Eröffnung war allerdings von<br />
vielen Herausforderungen geprägt.<br />
Reklame ist ein<br />
Gemeinschaftsprojekt<br />
Schon im ersten Betriebsjahr 1898 investierte<br />
die <strong>Gornergrat</strong> Bahn fast CHF<br />
10 000 in die Reklame. Im Geschäftsbericht<br />
von 1899 ist von einem Gemeinschaftsprojekt<br />
die Rede:<br />
Von der Ansicht ausgehend, dass es<br />
keinen rechten Sinn habe, wenn die<br />
Visp – ZermattBahn, die Hoteliers in<br />
Zermatt und die <strong>Gornergrat</strong> Bahn<br />
separat Reklame machen, da es<br />
ja allen gleichmässig zum Nutzen<br />
gereiche, wenn die Fremden überhaupt<br />
nach Zermatt kommen, haben<br />
wir angestrebt, die Reklame soweit<br />
als möglich gemeinschaftlich zu betreiben<br />
und die bezüglichen Kosten<br />
gemeinschaftlich zu tragen.<br />
Broschüren, Plakate, Inserate<br />
Ein wichtiges Werbeinstrument waren<br />
mehrsprachige Prospekte mit ausführlichen<br />
Beschreibungen und Details zu<br />
Fahrplänen und Preisen. Auch erste Karten<br />
mit Wanderwegen wurden produziert<br />
und den Gästen zur Verfügung gestellt.<br />
Schön gestaltete Plakate und Zeitungsinserate<br />
ergänzten die Werbung.<br />
Schweizer Markt<br />
als Herausforderung<br />
In den ersten Jahrzehnten war der Anteil<br />
der Schweizerinnen und Schweizer<br />
mit rund 10 Prozent am Total der Gäste<br />
relativ gering. Deshalb investierten die<br />
Partner auch Geld für die Werbung in<br />
der Schweiz. 1907 liessen sie eine grosse<br />
Fotografie vom <strong>Gornergrat</strong>-Panorama in<br />
der Halle des Bahnhofs Luzern anbringen,<br />
1908 zusätzlich im Bahnhof Basel. Im<br />
Bahnhofbuffet von Lausanne warben sie<br />
mit einem grossen Gemälde für Zermatt.<br />
Wie alles begann<br />
1886 wurde auf der heutigen Aussichtsplattform<br />
auf dem <strong>Gornergrat</strong> eine kleine<br />
«Cabane» namens «Gifthittji» gebaut.<br />
Neun Jahre später entstand am selben<br />
Ort das Hotel Belvédère.<br />
Beide Projekte wurden allerdings von<br />
Zeitgenossen kritisiert. Sie argumentierten,<br />
dass die Verbauung des Standorts die<br />
beste Aussicht vereinnahme.<br />
Der Bau des Kulmhotels<br />
Als 1898 die <strong>Gornergrat</strong> Bahn ihren Betrieb<br />
aufnahm, befand sich die Bergstation<br />
am <strong>Gornergrat</strong> zunächst rund 71 Meter<br />
unter dem heutigen Standort. 1909<br />
wurde das Hotel Belvédère abgerissen<br />
und so entstand Platz für die höher gelegene<br />
Bergstation der <strong>Gornergrat</strong> Bahn.<br />
Unter dem Aspekt der ökonomischen<br />
Entwicklung bewilligte der Burgerrat von<br />
Zermatt den Bau des Kulmhotels am heutigen<br />
Standort, wie es im <strong>Buch</strong> «100 Jahre<br />
im Banne des Monte Rosa» heisst:<br />
«Ein grosszügiges Berghotel mit 43 Zimmern<br />
und 70 Betten kam auf ungefähr<br />
CHF 50 0000 zu stehen. Es trug alle Voraussetzungen<br />
in sich, der damaligen<br />
Gästeschar zu gefallen und die Kasse<br />
klingelte».<br />
Vor 113 Jahren, 1910, feierte das Kulmhotel<br />
<strong>Gornergrat</strong> seine Eröffnung.<br />
Das heutige Kulmhotel hat eine lange Geschichte<br />
hinter sich. Heute ist dort sogar<br />
ein Ausflug zu den Sternen möglich.<br />
Geschäftsbericht von 1899<br />
Insbesondere die Visp – Zermatt-Bahn und<br />
die Seiler Hotels beteiligten sich an den<br />
Ausgaben.<br />
112 <strong>125</strong> Jahre <strong>Gornergrat</strong> Bahn<br />
<strong>125</strong> Jahre <strong>Gornergrat</strong> Bahn 113