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Die Weinstraße - Dezember 2023

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12 Wohneinheiten<br />

im sonnigen Eppan<br />

30 Euro für einen<br />

Kaiserschnitt<br />

ENTWICKLUNGSHILFE IST FÜR<br />

KINDERÄRZTIN CHRISTIANE SPITALER EINE<br />

HERZENSANGELEGENHEIT. SEIT JAHREN<br />

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Sabine Kaufmann<br />

Vor fünf Jahre reiste Christiane Spitaler für<br />

drei Wochen nach Attat in Äthiopien. Attat liegt<br />

gut 400 Kilometer südlich von der Hauptstadt<br />

Addis Abeba entfernt. Das Krankenhaus mit 90<br />

Betten liegt im Einzugsgebiet für eine Million<br />

Menschen. Zum Vergleich: Südtirol hat nur<br />

die Hälfte Einwohner, dafür um einiges mehr<br />

an Krankenhäusern, Kliniken und Ambulatorien.<br />

„Wir jammern hier in Südtirol auf hohem<br />

Niveau“, meint Spitaler. Auf ihre Reise im Jahr<br />

2018 nahm sie ihre beiden Töchter Anna und<br />

Valentina mit, die damals 18 und 17 Jahre alt<br />

waren. „Mir war es wichtig, ihnen zu zeigen,<br />

dass es nicht selbstverständlich ist, wie wir leben<br />

und wo wir geboren sind. Es war mir wichtig,<br />

ihnen zu vermitteln, dass unser Lebensstil und<br />

unser Geburtsort keineswegs selbstverständlich<br />

sind. Bei uns herrscht ein Überfluss, das ist ein<br />

Privileg“, unterstreicht sie. Beeindruckt waren<br />

die zwei jungen Frauen allemal. Heute studieren<br />

beide Medizin und sind bereits mehrmals ins<br />

Krankenhaus nach Attat zurückgekehrt.<br />

EINDRÜCKE FÜRS LEBEN<br />

Das Krankenhaus wird von den Missionsärztlichen<br />

Schwestern geführt. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den Schwestern hat Spitaler beeindruckt.<br />

Auf Anhieb gut verstanden hat sie sich<br />

mit der Leiterin, Schwester Rita, einer deutschen<br />

Gynäkologin. Während ihres Aufenthaltes hat<br />

sie bei zahlreichen Operationen assistiert, leistete<br />

Geburtshilfe und untersuchte viele kranke<br />

Kinder. Im Einsatz standen auch Ihre Töchter,<br />

die stundenlang sterile Gazen zuschnitten, Medikamente<br />

sortierten und Einweghandschuhe<br />

wuschen. „Wenn ich nochmals nach Äthiopien<br />

reise, dann für längere Zeit. Als Kinderärztin<br />

kann man in drei Wochen nicht so viel ausrichten,<br />

wie zum Beispiel ein Chirurg“, ist Spitaler<br />

überzeugt. Dass Entwicklungsarbeit jedoch<br />

ˆ<br />

Kinderärztin Christiane Spitaler ist seit sechzehn<br />

Jahren in Kaltern tätig. <strong>Die</strong> Mutter von zwei<br />

Töchtern und zwei Söhnen hat vorher in der<br />

Kinderklinik Linz gearbeitet<br />

Quelle: Sabine Kaufmann<br />

nicht immer im Entwicklungsland passieren<br />

muss, dafür ist Spitalers Einsatz bester Beweis.<br />

Seit ihrer Rückkehr hält sie Vorträge, auch an<br />

Schulen, und sammelt eifrig Spenden. So erzählt<br />

die engagierte Ärztin von mehreren Initiativen,<br />

wie jener der Frauen-Strickgruppe aus Lajen.<br />

<strong>Die</strong>se stricken seit Jahren warme Pullover für<br />

die Kinder, denn Attat liegt auf fast 2000 Metern<br />

und da kann es nachts ganz schön kalt werden.<br />

KULTURELLES VERSTÄNDNIS<br />

Aids, Beschneidung, Hygiene – wichtige Themen<br />

für die es viel Aufklärungsarbeit vor allem<br />

in den Dörfern braucht. Spitaler glaubt „Wenn<br />

Entwicklungshilfe auf Dauer gelingen soll, müssen<br />

die Menschen ausgebildet werden, die mit<br />

Bräuchen, Werten und der Kultur vertraut sind.<br />

<strong>Die</strong> Menschen sind zwar arm und medizinisch<br />

unterversorgt. Trotzdem strahlen sie eine große<br />

Würde aus. <strong>Die</strong>ser Würde auf Augenhöhe zu<br />

begegnen, war für mich eine Bereicherung. „Wir<br />

können sie von außen heilen, aber sie heilen uns<br />

von innen“. „<strong>Die</strong> Einstellung zum Leben und<br />

Tod ist anders als bei uns: Eine afrikanische Frau<br />

bekommt im Durchschnitt vier bis fünf Kinder,<br />

oft auch mehr. Wenn dann ein Kind stirbt, ist<br />

das eine andere Selbstverständlichkeit“.<br />

SPENDEN ERWÜNSCHT<br />

Wer für das Krankenhaus in Attat spenden<br />

möchte, kann dies über die Südtiroler Ärzte für<br />

die Welt machen. Spendengelder kommen zu<br />

100 Prozent den Projekten zugute, garantiert<br />

Spitaler. Leben retten kann so einfach sein: Mit<br />

einer 30-Euro-Spende kann ein Kaiserschnitt<br />

gemacht werden.<br />

24 // DEZEMBER <strong>2023</strong>

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