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30 Euro für einen<br />
Kaiserschnitt<br />
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Sabine Kaufmann<br />
Vor fünf Jahre reiste Christiane Spitaler für<br />
drei Wochen nach Attat in Äthiopien. Attat liegt<br />
gut 400 Kilometer südlich von der Hauptstadt<br />
Addis Abeba entfernt. Das Krankenhaus mit 90<br />
Betten liegt im Einzugsgebiet für eine Million<br />
Menschen. Zum Vergleich: Südtirol hat nur<br />
die Hälfte Einwohner, dafür um einiges mehr<br />
an Krankenhäusern, Kliniken und Ambulatorien.<br />
„Wir jammern hier in Südtirol auf hohem<br />
Niveau“, meint Spitaler. Auf ihre Reise im Jahr<br />
2018 nahm sie ihre beiden Töchter Anna und<br />
Valentina mit, die damals 18 und 17 Jahre alt<br />
waren. „Mir war es wichtig, ihnen zu zeigen,<br />
dass es nicht selbstverständlich ist, wie wir leben<br />
und wo wir geboren sind. Es war mir wichtig,<br />
ihnen zu vermitteln, dass unser Lebensstil und<br />
unser Geburtsort keineswegs selbstverständlich<br />
sind. Bei uns herrscht ein Überfluss, das ist ein<br />
Privileg“, unterstreicht sie. Beeindruckt waren<br />
die zwei jungen Frauen allemal. Heute studieren<br />
beide Medizin und sind bereits mehrmals ins<br />
Krankenhaus nach Attat zurückgekehrt.<br />
EINDRÜCKE FÜRS LEBEN<br />
Das Krankenhaus wird von den Missionsärztlichen<br />
Schwestern geführt. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den Schwestern hat Spitaler beeindruckt.<br />
Auf Anhieb gut verstanden hat sie sich<br />
mit der Leiterin, Schwester Rita, einer deutschen<br />
Gynäkologin. Während ihres Aufenthaltes hat<br />
sie bei zahlreichen Operationen assistiert, leistete<br />
Geburtshilfe und untersuchte viele kranke<br />
Kinder. Im Einsatz standen auch Ihre Töchter,<br />
die stundenlang sterile Gazen zuschnitten, Medikamente<br />
sortierten und Einweghandschuhe<br />
wuschen. „Wenn ich nochmals nach Äthiopien<br />
reise, dann für längere Zeit. Als Kinderärztin<br />
kann man in drei Wochen nicht so viel ausrichten,<br />
wie zum Beispiel ein Chirurg“, ist Spitaler<br />
überzeugt. Dass Entwicklungsarbeit jedoch<br />
ˆ<br />
Kinderärztin Christiane Spitaler ist seit sechzehn<br />
Jahren in Kaltern tätig. <strong>Die</strong> Mutter von zwei<br />
Töchtern und zwei Söhnen hat vorher in der<br />
Kinderklinik Linz gearbeitet<br />
Quelle: Sabine Kaufmann<br />
nicht immer im Entwicklungsland passieren<br />
muss, dafür ist Spitalers Einsatz bester Beweis.<br />
Seit ihrer Rückkehr hält sie Vorträge, auch an<br />
Schulen, und sammelt eifrig Spenden. So erzählt<br />
die engagierte Ärztin von mehreren Initiativen,<br />
wie jener der Frauen-Strickgruppe aus Lajen.<br />
<strong>Die</strong>se stricken seit Jahren warme Pullover für<br />
die Kinder, denn Attat liegt auf fast 2000 Metern<br />
und da kann es nachts ganz schön kalt werden.<br />
KULTURELLES VERSTÄNDNIS<br />
Aids, Beschneidung, Hygiene – wichtige Themen<br />
für die es viel Aufklärungsarbeit vor allem<br />
in den Dörfern braucht. Spitaler glaubt „Wenn<br />
Entwicklungshilfe auf Dauer gelingen soll, müssen<br />
die Menschen ausgebildet werden, die mit<br />
Bräuchen, Werten und der Kultur vertraut sind.<br />
<strong>Die</strong> Menschen sind zwar arm und medizinisch<br />
unterversorgt. Trotzdem strahlen sie eine große<br />
Würde aus. <strong>Die</strong>ser Würde auf Augenhöhe zu<br />
begegnen, war für mich eine Bereicherung. „Wir<br />
können sie von außen heilen, aber sie heilen uns<br />
von innen“. „<strong>Die</strong> Einstellung zum Leben und<br />
Tod ist anders als bei uns: Eine afrikanische Frau<br />
bekommt im Durchschnitt vier bis fünf Kinder,<br />
oft auch mehr. Wenn dann ein Kind stirbt, ist<br />
das eine andere Selbstverständlichkeit“.<br />
SPENDEN ERWÜNSCHT<br />
Wer für das Krankenhaus in Attat spenden<br />
möchte, kann dies über die Südtiroler Ärzte für<br />
die Welt machen. Spendengelder kommen zu<br />
100 Prozent den Projekten zugute, garantiert<br />
Spitaler. Leben retten kann so einfach sein: Mit<br />
einer 30-Euro-Spende kann ein Kaiserschnitt<br />
gemacht werden.<br />
24 // DEZEMBER <strong>2023</strong>