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Die Weinstraße - Dezember 2023

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Oskar, der Unermüdliche<br />

POLITISCH IST ER ZWAR IN PENSION, MIT SEINER POLITISCHEN MEINUNG HÄLT ER TROTZDEM NICHT HINTER DEM BERG.<br />

DAS UNTERLAND IM HERZEN, SÜDTIROL IM BLICK, ROM IM GEDANKEN – WIR TREFFEN OSKAR PETERLINI NACH DEN<br />

LANDTAGSWAHLEN ZUM GESPRÄCH.<br />

In der Mitte des Tals staut es auf der Autobahn, in Branzoll<br />

geht man daran, den Umfahrungstunnel zu bauen und Manfred<br />

Mayr hat es nicht geschafft. Seit 2018 sitzt kein SVP-Kandidat<br />

aus dem Unterland mehr im Südtiroler Landtag. Einzig Hubert<br />

Messner, immerhin in Eppan wohnend, ist überraschend stark<br />

in den Landtag eingezogen und hat die SVP-Ehre des Bezirks –<br />

wenn auch als unabhängiger Kandidat – gerettet. Moment mal,<br />

von welchem Bezirk reden wir? Dass es der kleine SVP-Bezirk<br />

Unterland schwer hat, einen eigenen Kandidaten durchzubringen,<br />

ist allgemein bekannt. Der in Branzoll wohnende Neumarkter,<br />

Oskar Peterlini, hat sich immer darum bemüht, den Bezirk zu<br />

erweitern, „gleich wie die Bezirksgemeinschaft“ zu gestalten. Dass<br />

das Unterland und Überetsch einen gemeinsamen SVP-Bezirk<br />

stellen, sei man damals zu Oskars Zeiten auf einem guten Weg<br />

gewesen.<br />

„Grundsätzlich braucht es im Unterland eine Persönlichkeit,<br />

die Chancen hat, von allen gewählt zu werden und nicht nur vom<br />

eigenen Bezirk“, sagt Peterlini. Messner lässt grüßen.<br />

<strong>Die</strong> Bezirksvertretung sei wichtig, damit gewisse Anliegen<br />

nicht vernachlässigt werden. Es sei bedauerlich, wer kümmert<br />

sich nun um diese Belange? Was ist mit den Fenstern für den<br />

BBT? Was mit dem Verladebahnhof in Branzoll? Dem riesigen<br />

Parkplatz an der Autobahn in Neumarkt für LKWs? Wo bleibt<br />

die Verkehrslösung für das Überetsch, der Traum von der Überetscher<br />

Bahn?<br />

SÜDTIROL NACH DER WAHL<br />

In Bozen haben sie derzeit andere Sorgen. Peterlini schmunzelt:<br />

„Eigentlich hätte die Partei ja eine Prämie bekommen müssen und<br />

nicht abgewählt werden. So gut ging es den Menschen noch nie,<br />

den meisten jedenfalls. Leider gibt es auch Randgruppen, Familien<br />

in Not, alte Leute mit Mindestrenten, die endlich in unserem<br />

reichen Land erhöht werden müssen.“ Für das Schwächeln der<br />

SVP gibt es „viele Gründe und viele wurden schon analysiert“,<br />

meint er. <strong>Die</strong> internen Streitigkeiten, aber auch das Fehlen einer<br />

klaren Linie, den Schwenkkurs der Partei prangert er an, dazu<br />

kommt natürlich die Krise der Volksparteien im Allgemeinen.<br />

„<strong>Die</strong>ses Rad wird sich nicht zurückdrehen lassen, aber für den<br />

Landtag finde ich es auch nicht so schlimm, wenn ein bisschen<br />

mehr Vielfalt und damit auch Demokratie herrscht“, sinniert er.<br />

Wovon er aber noch überzeugt ist: Gegenüber Rom müsse<br />

man die Kräfte auch überparteilich bündeln. Weniger, dass man<br />

sich – um es sich mit Rom nicht zu vertun – in den derzeitigen<br />

Koalitionsverhandlungen mit den Rechten abgibt. „Regierungen<br />

können sich ändern und das besonders schnell in Italien. Meloni<br />

gibt sich zwar autonomiefreundlich, aber das ist wohl mehr Mittel<br />

zum Zweck, um eine weitere Region schwarz einfärben zu können.“<br />

WO BLEIBT DER NORMALE MENSCH?<br />

Neue Schwerpunkte sind zu setzen, umzuverteilen, wo es umzuverteilen<br />

geht. Zum Beispiel statt des Bettenstopps eine andere<br />

30 // DEZEMBER <strong>2023</strong>

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