ASO! Augsburg Süd-Ost - Dezember 2023 / Januar 2024

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10 ASO! Dezember ‚23 /Januar ‚24 Wie Hochzoll entstanden ist 2 ASO! gibt das zweite Kapitel der Forschungen aus dem Jahr 1973 von Pfarrer Cramer (1904-1980) zur Gründungsgeschichte Hochzolls wieder. Heute will ich berichten, wie das bis 1800 unbebaute Weideland zwischen Augsburg und Friedberg besiedelt wurde. Diese Besiedlung ist nicht die Summe vieler individueller Hausbauten wie etwa unser Friedberg-West. Sie war vielmehr ein planmäßiger Akt der bayerischen Regierung. 1803 vermass im Auftrag der General-Landesdirektion in München, an die die „Kulturanten“‘ ihre Gesuche um kostenlose Überlassung von Ödland in Staatsbesitz zu richten hatten, ein kurfürstlicher Forstgeometer die „Königliche Au“ zwischen Lechhausen und der Südgrenze unseres heutigen Hochzoll in Stücken von 2 bis 500 Tagwerk (1) . Die Ubernehmenden mußten sich zur Erbauung eines Hauses und zum sofortigen Beginn der Urbarmachung verpflichten. Das Land wurde Eigentum der Siedler gegen einen jährlichen Bodenzins von 30 Kreuzern pro Tagwerk (2) . Verteilt wurden in unserm Gebiet 1060 Tagwerk an 16 Kulturanten. Mehr als die Hälfte davon übernahm ein Einziger, der Erstbesitzer des Schwabhofes; das kleinste Stücklein nahm ein Mautdiener vom Hochzoll. Die Siedler gingen mit grossem Eifer ans Werk. Im September 1803 standen schon 9 neue Häuser. Rückschläge blieben nicht aus, 1805 beklagen sich mehrere Kulturanten „der Boden ist steinig und die Ausreutungskosten haben den Holznutzen bei weitem überwogen“. Trotzdem kann der Kataster des Rentamts Friedberg von 1814 im Anhang an die Stadt Friedberg 24 Anwesen in vier Gruppen mit den Bezeichnungen „Hochzoll“, „Kolonie“, „Kolonie an der Lechbrücke“‘ und „‘Einöden“ verzeichnen. Ein Flur-Plan aus dieser Zeit (unser Bild ist eine Umzeichnung durch Rektor Gropper) zeigt deutlich das Gerüst des werdenden Hochzoll: die Friedbergerstraße vom Hochzollgebäude zu den Brücken-Gebäuden, einen nördlichen Ast, die Zugspitzstraße und zwei südliche Äste, die Oberländer- und die Meringerstraße. Als ich 1945 nach Hochzoll kam, standen noch viele dieser ersten Gebäude. Die stürmische Bauentwicklung der letzten 20 Jahre haben nur 6 überlebt. Es sind, natürlich vielfach verändert, die Häuser Grüntenstr. 51 a (Bössel), Friedbergerstr. 150a (Deffner), Berchtesgadner Str. 3 (Klostermair), Meringerstr. 116 a (Willmeroth), Meringerstr. 136 b (Empel), Oberländerstr. 10 a und 12 a (Haugg - Mittring) (3) . Wer waren die Menschen, die dieses älteste Hochzoll schufen und bewohnten? – Es waren zunächst die Leute, die schon da waren, die am Hochzoll und an der Lechbrücke Dienst taten: 2 Brückenwächter, ein Invalide, ein Korporal, ein Mautdiener, ein Mautschreiber und der letzte „Hochzöllner“, ein Graf Erbs. Bei der Landverteilung zugegriffen haben ferner 3 Augsburger, ein Weber, ein Kattundrucker, ein Handelsmann – also lauter „kleine Leute“. Teilweise sehr große Flächen nahmen acht wohlhabendere Augsburger, ein Wachstuchfabrikant, Bäcker, Maurermeister, Pulvermüller, Papierhändler, Tapetenhändler, Krämer, dazu der „Stierbauer“, der den Stierhof beim Heiliggeistspital abgab und im Süden Hochzolls neu begann. Dazu kommen endlich vier Friedberger (ein Färber, Bierbrauer, Bäcker, Kalkbrenner) und der „Schwabbauer“, der einen Hof bei Donauwörth mit einer „Kultur“ im äußersten Süden Hochzolls eintauschte, – Nur zwei der Familien von 1814 haben sich bis heute in Hochzoll erhalten, die Bössels und die Sohnles (4) . Alle anderen haben früher oder später, meist früh, wieder verkauft. Meist haben sie verkaufen müssen. Wir werden uns darüber nicht wundern dürfen. Man muß vielmehr die Pioniere bewundern, die auf solch armem Boden und vor allem in solch schwerer Zeit überhaupt zu siedeln wagten. 1797 eroberten nämlich erst die Franzosen, dann die Österreicher Augsburg. Beide Male mußte Augsburg ungeheure Requisitionen aufbringen, Das Reichsstift St. Ulrich mußte sogar alles entbehrliche Gold- und Silbergerät einschmelzen, um seine zerstörte Lechbrücke wiederherstellen zu lassen (Zorn, Augsburg). 1799 / 1800 kamen erst die Österreicher und Russen, dann die Franzosen. Der Rat der Stadt mußte eine fünffache HOCHZOLL um 1814 Steuer beschließen. Welche Opfer an Gut und Blut mag das inzwischen bayerisch gewordene Augsburg dann mit dem Untergang der großen Armee in Rußland und dann wieder für die Befreiungskriege gebracht haben! Schwierige Zeiten scheinen zähere Initiativen und größeren Opferwillen zu entbinden als satte. KR Cramer ASO! dankt Frau Margot Tschache für die Überlassung des Textes. Anmerkungen (A. Hausmann): 1.) ein Tagwerk entsprach etwas mehr als 1/3 Hektar, genauer 3407 Quadratmeter. 2.) Diese jährliche Grundsteuer für die kostenlosen Flächen war äußerst günstig. 30 Kreuzer entsprachen dem Preis für ein Kilogramm Fleisch. 3.) Heute ist nur noch der Stierhof (Meringer Str. 116 a) erhalten. Der Schwabhof wurde nach einem Brand 1866 neu gebaut. 4.) Das Ehepaar Sohnle starb kinderlos. Rugendas (Städtische Kunstsammlungen). Das abschließende Bild, das bis zu ihrem Abbruch in der alten Spickelwirtschaft zu sehen war, zeigt die von Österreichern und Franzosen 1800 umkämpfte Hochzoller Lechbrücke. Im Hintergrund sind die Brückengebäude und ganz hinten der Hochzoll zu sehen.
ASO! Dezember ‚23 /Januar ‚24 Infos aus dem Holzerbau (Bürgertreff Hochzoll e.V./Mehrgenerationentreff / Evangelisches Kinder- und Jugendhilfezentrum und Familienstützpunkt Hochzoll) Termine im Dezember ‘23 | Januar ‘24 MUSIK: Jam-Session-Impro-Übungsabend zum Mitmachen oder Zuhören Di, 05.12. und Di, 02.01.24 19-21 h, Infomation | Kontakt: Thomas.Osterland@gmx.de „Swinging Christmas“ So, 10.12. 16 h, Beliebte Lieder aus Pop und Jazz. Rudolf Weichert – Piano, Walter Schmitt – Gesang, Uschi Hippmann – Gesang, Wolfgang Hippmann – Bassgitarre. Mitswingen, mitsingen, mitschnippen öffentliches Weihnachtsliedersingen und Hochzoller Singgruppe Do, 14.12. und Do, 11.01.24 19 h, Gemeinsames Singen von Liedern, die jeder kennt. Hauptsache, das Singen macht Spaß. Leitung Angelika Jekic Matinee Konzert zum Jahresanfang So, 14.01. 11 h, „Ja, das mit der Liebe, das ist so“. Chansons von Edmund Nick über Erich Kästner und anderen. Gesang: Tanja Grossmann, Klavier: Jürgen Otto After Work-Party Fr, 26.01.24 20 – 24 h, Was erwartet Sie hier musikalisch: in den ersten beiden Stunden gibt es vertrautere Töne aus den Genres Funk & Soul, Rock, Pop, Disco, World.... während am späteren Abend auch unbekanntere Songs aus E-Dance, E- Swing, E-Jazz, World uvm. zu hören sind. Musikalische Liebeleien So, 28.01.24 11 h, Konzert der Hochzoller Singgruppe und Tischharfenorchester Augsburg unter der Leitung von Angelika Jekic GESELLIGKEIT + FITNESS: NEU – Bewegungsgruppe für SeniorInnen Di, 09.01.24 9:30-10:30 h, Nähere Infos und Anmeldung im Bürgertreff Büro AWO Hochzoll - Café Di, 12.12. u. 09.01.24 15 h, Kaffee u. Kuchen in netter Runde Spieleabend Mo, 18.12. u. 15.01.24 17:30 – 19:30 h, Gemeinsam Brettund Kartenspiele spielen. Jeden 3. Montag im Monat. KUNST: Ausstellung: Moments of nature noch bis 16.01.24, abstrakte Kunst von Andrea Thorenz in Acryl. Sie zeigt Blumen und Berge, experimentiert mit Strukturen, Farben und Abfallmaterialien. Ausstellung: ER-WACH(S)EN eigener Lebenswege So, 21.01.24 bis 24.02.24, Gruppe des Offenen Ateliers Veronika Hemme lädt Sie ein zur Ausstellungseröffnung. Vernissage: So, 21.01.24 um 16:30 h MACHEN SIE MIT! „Hochzoller Kulturpreis“ 2024 Dank unserer Unterstützer können wir einen langgehegten Plan umsetzten: Beim 1. Hochzoller Kulturfrühling am Donnerstag, dem 21. März 2024 wird der Hochzoller Kulturpreis mit einem attraktiven Preisgeld erstmalig in der Kategorie Bildende Kunst vergeben. AUSSCHREIBUNG: Vier Arbeiten in einer beliebigen Drucktechnik: Druckformat 10x10 cm, Papiergröße 18x18 ohne Rahmung. Abgabe: Mi., 28.02. von 09-12 h und Do., 29.02.von 16-18 h (auch postalisch möglich, unbedingt Rückporto beilegen) NACHHALTIGKEIT: Repair Cafe Do, 07.12. 16.30 – 18 h, zusammen mit ehrenamtlichen Fachleuten Elektrogeräte prüfen und nach Möglichkeit reparieren HOCHZOLLER ADVENT: Fr, 01.12. – 03.12.23 zwischen Holzerbau und Kirche Heilig Geist Gemeinschaftlicher und gemeinnütziger Markt des Bürgertreffs Hochzoll, der Aktionsgemeinschaft Hochzoll und den Gruppen der Pfarreien-Gemeinschaft Heilig Geist und Zwölf Apostel sowie mit vielen weiteren Hochzoller Gruppen und Akteuren WÖCHENTLICHE ANGEBOTE: • Eltern-Kind Gruppen des Familienstützpunkts • Schreibworkshop „Federleicht“ für Erwachsene • Handarbeitsgruppe „Laufmaschen“ • Französisch Kurs • „Gehirnjogging“ – Gedächtnistraining • „Hablamos Espanol“ – Konversation Nähere Infos zu den wöchentlichen Angeboten im BT Büro Bild: Werkschau „Neulich in Hochzoll“. Ein Projekt mit dem Staatstheater Augsburg. (Fotograf: Michael Eichhammer) DA NK E! Wir danken unserem Publikum für großartige HocHzollEr KulturtAgE 2023. Ihr ehrenamtliches team des Hochzoller Kulturtage e.V. (Bild: Abschlusskonzert in der Kirche Zwölf Apostel, Fotografie: Andreas Franz) www.hochzoller-kulturtage.de 11 Alle Angebote des Bürgertreff Hochzoll e.V. sind kostenlos. Unser vielseitiges Programm wird durch Ihre Mitgliedsbeiträge und durch Ihre Spenden finanziert. Daher freuen wir uns, wenn Sie Mitglied im Verein Bürgertreff Hochzoll werden oder bei unseren Veranstaltungen großzügig spenden. Adresse: Neuschwansteinstr. 23 a, 86163 Augsburg Telefon: 0821-45 55 750 | Email: info@buergertreff-hochzoll.de Internet: www.buergertreff-hochzoll.de
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