06.12.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 08 / 23

Auch in der letzten Ausgabe des Jahres 2023 von Die Wirtschaft Köln 8/23 werfen wir unseren Blick auf spannende Themen. So widmet sich unser Titelthema Führungskräften und wie diese es mit Wertschätzung und Wertschöpfung schaffen können, starke Teams zu entwickeln. Dazu lassen wir die Unternehmensberaterinnen Judith Claushues und Christiane Bernecker von YouMagnus zu Wort kommen.

Auch in der letzten Ausgabe des Jahres 2023 von Die Wirtschaft Köln 8/23 werfen wir unseren Blick auf spannende Themen. So widmet sich unser Titelthema Führungskräften und wie diese es mit Wertschätzung und Wertschöpfung schaffen können, starke Teams zu entwickeln. Dazu lassen wir die Unternehmensberaterinnen Judith Claushues und Christiane Bernecker von YouMagnus zu Wort kommen.

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| Branchen & Betriebe<br />

KÖLNER KONJUNKTUR<br />

IM ABWÄRTSTREND<br />

<strong>Die</strong> Unternehmen der IHK sehen eine Verschlechterung der Konjunktur,<br />

die Handwerkskonjunktur zeigt sich dagegen robust<br />

<strong>Die</strong> Konjunktur in <strong>Köln</strong> und in der Region ist, insgesamt betrachtet, rückläufig<br />

Laut einer aktuellen Konjunkturumfrage der IHK <strong>Köln</strong> hat sich die Lage der Unternehmen<br />

in <strong>Köln</strong> sowie der Region massiv verschlechtert. Geopolitische Risiken, hohe<br />

Energiepreise, gedämpfte Nachfrage, bürokratische Belastungen sowie der Arbeitsund<br />

Fachkräftemangel sind die Hauptgründe. Während im letzten Jahr vor allem der<br />

Mangel an Energie die Erwartungen bremste, machen sich in diesem Jahr auch die<br />

Risiken und Belastungen bemerkbar. <strong>Die</strong>s zeigt auch der Konjunkturklimaindex, der<br />

von 109,6 Punkten auf 88,7 Punkte gesunken ist.<br />

Laut Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der<br />

IHK <strong>Köln</strong>, sei der Frust über die immer größeren<br />

Belastungen und die Unzufriedenheit<br />

mit der aktuellen <strong>Wirtschaft</strong>spolitik bei den<br />

Unternehmen in <strong>Köln</strong> und der Region entsprechend<br />

hoch. „<strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong> braucht<br />

dringend verlässliche Aussagen zum Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien, spürbare<br />

Entlastungen und verbesserte Standortbedingungen,<br />

um wieder Vertrauen zu gewinnen.<br />

<strong>Die</strong> Wettbewerbsfähigkeit unserer<br />

<strong>Wirtschaft</strong> ist bereits jetzt stark gefährdet<br />

und unsere starke Industrieregion, auf der<br />

unser Wohlstand beruht, wird abgehängt.<br />

Deshalb darf die Politik keine weitere wertvolle<br />

Zeit verlieren. <strong>Die</strong> Lage ist dramatisch<br />

und unsere bisher immer resiliente <strong>Wirtschaft</strong><br />

wird sich nicht mehr lange vertrösten<br />

lassen!“, erklärt sie.<br />

Verschlechterung der Lage<br />

über alle Branchen hinweg<br />

Bei der Konjunkturumfrage, die im September<br />

im gesamten Bezirk der IHK <strong>Köln</strong><br />

unter Beteiligung von rund 750 Unternehmen<br />

stattfand, stellte sich heraus, dass die<br />

schlechte Lage aktuell alle Branchen betrifft,<br />

insbesondere jedoch die Industrie sowie<br />

den Handel. Der Handel leidet besonders<br />

unter der schwachen Konsumlaune,<br />

während die Industrie von hohen Energiepreisen<br />

und der schwachen Inlandsnachfrage<br />

getroffen wird. Aber auch das Baugewerbe<br />

steht aufgrund steigender Zinsen<br />

unter Druck. Lediglich die <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen,<br />

wie beispielsweise die Informationswirtschaft,<br />

sind derzeit noch etwas<br />

widerstandsfähiger.<br />

Im gesamten IHK-Bezirk bewerten nur noch<br />

rund 25 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage<br />

als gut. Bei der vorherigen Umfrage<br />

waren dies noch 30 Prozent. Ebenfalls<br />

25 Prozent bewerten die Lage als schlecht<br />

und die Hälfte als befriedigend. Auch in der<br />

Stadt <strong>Köln</strong> hat sich die Geschäftslage im<br />

Herbst 20<strong>23</strong> deutlich verschlechtert. Hier<br />

bewerten nur noch 28 Prozent (vorher 34<br />

Prozent) die Lage als gut und 25 Prozent<br />

(vorher 10 Prozent) als schlecht.<br />

Foto: Cedrik – stock.adobe.com<br />

Erwartungen erneut<br />

deutlich gesunken<br />

Nachdem die Geschäftserwartungen bereits<br />

im Herbst 2022 drastisch eingebrochen sind,<br />

sanken die Erwartungen in diesem Herbst<br />

erneut. In etwa jedes dritte Unternehmen<br />

geht davon aus, dass sich die Lage weiter verschlechtern<br />

wird, und nur 12 Prozent rechnen<br />

mit einer Verbesserung. Rund ein Drittel<br />

geht von einer unveränderten <strong>Wirtschaft</strong>slage<br />

aus. In <strong>Köln</strong> erwarten knapp ein Drittel<br />

der Unternehmen eine Verschlechterung<br />

und nur 11 Prozent erwarten eine positive<br />

Entwicklung. <strong>Die</strong> negativen Erwartungen<br />

der Unternehmen machen sich auch in den<br />

Investitionsabsichten bemerkbar. Zudem erschweren<br />

steigende Zinsen und ein alles in<br />

allem schwieriges wirtschaftliches Umfeld<br />

weitere Investitionen. Und energieintensive<br />

Unternehmen werden von hohen Energiekosten<br />

davon abgeschreckt, in der Region<br />

zu investieren. Der Investitionsindikator<br />

liegt daher auch mit -3,2 Punkten knapp im<br />

negativen Bereich. In <strong>Köln</strong> liegen die Investitionen<br />

noch, im Saldo betrachtet, im leicht<br />

positiven Bereich. Hier plant ein Drittel der<br />

Unternehmen eine Ausweitung seines Investitionsvolumens<br />

gegenüber 29 Prozent, die<br />

eine Verringerung planen.<br />

Beschäftigungspläne<br />

leicht verschlechtert<br />

<strong>Die</strong> Pläne der Unternehmen, was die Beschäftigung<br />

von Mitarbeitern angeht, haben sich<br />

ebenfalls leicht verschlechtert. Obwohl immer<br />

noch Arbeits- und Fachkräftemangel<br />

herrscht, führt die schwache Konjunktur dazu,<br />

dass sich die Arbeitgeber am Arbeitsmarkt<br />

zurückhalten. Wobei nicht immer eindeutig<br />

ist, ob die wirtschaftliche Lage für die Zurückhaltung<br />

der Unternehmen verantwortlich ist<br />

oder ob einfach kein passendes Personal zu<br />

finden ist. Jedenfalls gaben 57 Prozent der Befragten<br />

an, Arbeitsplätze nicht längerfristig<br />

besetzen zu können.<br />

In <strong>Köln</strong> bewerten Unternehmen die Beschäftigungsaussichten<br />

ebenfalls als minimal negativ.<br />

Hier möchten 21 Prozent Arbeitsplätze<br />

24 www.diewirtschaft-koeln.de

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