06.12.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 08 / 23

Auch in der letzten Ausgabe des Jahres 2023 von Die Wirtschaft Köln 8/23 werfen wir unseren Blick auf spannende Themen. So widmet sich unser Titelthema Führungskräften und wie diese es mit Wertschätzung und Wertschöpfung schaffen können, starke Teams zu entwickeln. Dazu lassen wir die Unternehmensberaterinnen Judith Claushues und Christiane Bernecker von YouMagnus zu Wort kommen.

Auch in der letzten Ausgabe des Jahres 2023 von Die Wirtschaft Köln 8/23 werfen wir unseren Blick auf spannende Themen. So widmet sich unser Titelthema Führungskräften und wie diese es mit Wertschätzung und Wertschöpfung schaffen können, starke Teams zu entwickeln. Dazu lassen wir die Unternehmensberaterinnen Judith Claushues und Christiane Bernecker von YouMagnus zu Wort kommen.

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w | Titelstory<br />

Foto: Alex Weis<br />

Judith Claushues: Nein, Schablonen passen<br />

heute immer weniger und erzielen häufig<br />

keine nachhaltige Wirkung und Verbesserung.<br />

Je nach Unternehmenssituation und<br />

Anliegen der Kunden unterscheiden sich<br />

Vorgehensweisen und Inhalte durchaus<br />

deutlich.<br />

w: Oft heißt es ja: Der<br />

Fisch stinkt vom Kopfe her – was, wenn<br />

die Führungskräfte das nicht erkennen?<br />

Mit klarem Kopf, einer guten Strategie an der Hand und stärkenorientierten<br />

Leadership Skills können Führungskräfte ihre Mitarbeitenden<br />

für die Zukunft gewinnen. Im Bild: Judith Claushues, YouMagnus AG<br />

(bestehend aus YouMagnus und Kunden),<br />

das bedeutet für uns, wir denken zusammen<br />

laut, erarbeiten sinnvolle Lösungen<br />

und gewinnen Beteiligte zum Ausprobieren<br />

und Umsetzen von neuen Vorgehensweisen.<br />

Judith Claushues: Nehmen Sie die Fragestellung<br />

von oben, wie sich eine konstruktive<br />

Konfliktkultur entwickeln lässt: Gerade<br />

hier bietet es sich an, eine dritte Partei<br />

einzuschalten, welche nicht „betriebsblind“<br />

ist. Ein Trainer, Coach, Berater oder jemand<br />

aus der Personalentwicklung verfügt über<br />

die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten,<br />

hier die richtigen Impulse zu geben. Denn<br />

der beste Hebel für die Zukunft jedes Unternehmens<br />

ist eine durchgängig stärkenorientierte<br />

Zusammenarbeit.<br />

Wertschöpfung<br />

und Wertschätzung<br />

sind maßgeblich<br />

w: Das heißt?<br />

Judith Claushues: Jedes Team ist nur so stark<br />

wie seine einzelnen Teile und umgekehrt.<br />

Wir arbeiten mit dem Grundgedanken, dass<br />

für eine erfolgreiche Unternehmenszukunft<br />

die Kombination von Wertschöpfung und<br />

Wertschätzung maßgeblich ist. Nur wenn<br />

sich der einzelne Mitarbeiter wertgeschätzt<br />

fühlt, ist er auch gerne Teil der Mannschaft.<br />

Und das wirkt sich auch auf das Rekrutieren<br />

künftiger Mitarbeitender aus. Eine positive<br />

Kommunikations- und Teamkultur<br />

führt viel stärker dazu, dass das Unternehmen<br />

als Arbeitgebender empfohlen wird –<br />

und sie sorgt auch für einen niedrigeren<br />

Krankenstand und schützt die Mitarbeiter<br />

eher vor psychischem Überlastungsempfinden<br />

wie Burn-out.<br />

Christiane Bernecker: Im Hinblick auf den<br />

Fachkräftemangel kann man die Bedeutung<br />

von Wertschätzung also gar nicht hoch genug<br />

ansetzen. Umgekehrt erreicht ein unzufriedenes<br />

Team laut einer aktuellen Studie<br />

von Terhalle und Nagel nur noch 41 Prozent<br />

der anvisierten Ziele – auch aufgrund fehlender<br />

Feedbackkultur –, das heißt, wenn<br />

das Erreichen der Ziele bisher nicht gewürdigt<br />

wurde.<br />

Judith Claushues: Wir empfehlen dabei vor<br />

allem das Feedforward – eine in die Zukunft<br />

gerichtete, stets fördernde Einschätzung<br />

der Zusammenarbeit. Dabei spielen<br />

sicherlich erlebte Beispiele aus der vergangenen<br />

Zusammenarbeit eine Rolle, der Fokus<br />

richtet sich aber deutlich darauf: Wie<br />

wollen wir ab heute miteinander umgehen,<br />

zusammenarbeiten?<br />

w: Wie starten Sie in die<br />

Zusammenarbeit mit neuen Kunden?<br />

Christiane Bernecker: Wir hören genau hin,<br />

was unsere Kunden verbessern, ändern<br />

oder neu aufbauen möchten. Dazu gehen<br />

wir in Sparringsgespräche mit Verantwortlichen,<br />

oftmals zunächst der Geschäftsführung.<br />

Im nächsten Schritt erfassen wir<br />

mit einer Bestandsaufnahme die Situation<br />

zu den ausgewählten Schwerpunktthemen<br />

wie Leadership, Teamarbeit oder Unternehmenskultur<br />

vor Ort gemeinsam mit Schlüsselpersonen.<br />

Daraus ergibt sich sehr schnell<br />

ein Fahrplan mit Maßnahmen – in der Regel<br />

eine Mischung aus Workshops für unternehmensspezifische<br />

Lösungen, Einzelcoachings<br />

und Verhaltenstrainings.<br />

w: Gehen Sie denn immer<br />

in gleicher Art und Weise in Ihren Projekten<br />

vor?<br />

Judith Claushues: Wir versuchen, ihnen das<br />

dann nach Kennenlernen der Situation konstruktiv<br />

und lösungsorientiert zu spiegeln.<br />

Dazu ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

auf Augenhöhe nötig, doch auch<br />

das muss manchmal erst schrittweise aufgebaut<br />

werden. Wir wollen also in unserer<br />

Kommunikation selbst als Rolemodel fungieren<br />

und zeigen, wie es gelingt, auch über<br />

schwierigste Situationen sich gut verständigen<br />

zu können und Lösungsschritte auszuprobieren.<br />

w: Lässt sich Leadership/<br />

Führung denn überhaupt erlernen?<br />

Christiane Bernecker: Führen ist keine Fertigkeit,<br />

die man über punktuelle Methodenvermittlung<br />

erlernt und danach jederzeit<br />

perfekt abrufen kann. Es ist ein ständiges,<br />

situationsspezifisches Lernen und Weiterentwickeln.<br />

Üben, üben, üben! Und nicht<br />

jede Methode eignet sich für jede Person.<br />

Allerdings sind Führungskräfteentwicklungsprogramme<br />

sozusagen unser Steckenpferd<br />

– also den Ansatz auszuwählen, der<br />

für das Unternehmen aktuell den meisten<br />

Mehrwert bringt. Im Fokus steht fast immer<br />

die stärkenorientierte Führung in Verbindung<br />

mit Lean Leadership. Das bedeutet,<br />

Mitarbeitende und Kultur so zu stärken,<br />

dass möglichst alle ihre Fähigkeiten gerne<br />

einsetzen und sich für gute Ergebnisse engagieren.<br />

Erfolgsmerkmale<br />

eines Teams<br />

Teampyramide nach Patrick Lencioni<br />

Fokus auf<br />

Resultate<br />

Verantwortung<br />

für das Ganze<br />

Verbindlichkeit<br />

Konfliktkultur<br />

Gegenseitiges Vertrauen<br />

8 www.diewirtschaft-koeln.de

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