USA | Alaska Abholung »in style«: Ein Masai wartet am Airstrip auf die Touristen. bisschen wie ein Militärcamp aussieht. Ein paar Hütten mit Matratzen als Schlafplatz, offene üche, Büros, agerräume. Mit karg wäre das Ganze noch sehr nett beschrieben. Die anderen fünf Einheiten sind nonstop in den onservancies unterwegs. Mit Fahrzeugen oder zu Fuß, sie schlafen in Zelten, suchen mit Drohnen die Umgebung ab und zählen so auch immer wieder die Tiere. Es ist eine wahnsinnige Hingabe, mit der die Männer ihre Schichten abreien. Drei bis vier Wochen, dann kurz Pause – ein geregeltes Familienleben ist quasi unmöglich. Der ohn n ewa wurde seit kein einziges Tier mehr von Wilderern getötet. Doch wie weit wir es bereits auf die Spitze getrieben haben, dafür stehen stellvertretend ain und Fatu in l Paeta, einem weiteren aturschutzgebiet, das über den RT verwaltet wird. Es sind Mutter und Tochter, ördliche Breitmaulnashörner, die etzten ihrer Art. wei Tiere, mehr nicht. Wenn man sie aus der ähe betrachtet, wirken die olosse fast friedlich. ähern sie sich zu neugierig der kleinen Besuchergruppe, dann schreiten die Wärter in Grün mit vielen Schs und Schnauben direkt ein. Am Ende sind sie immer noch wilde Tiere, rund um die Uhr beschützt und bewacht. Hier soll nun die Wissenschaft dafür sorgen, dass das ördliche Breitmaulnashorn nicht ausstirbt. Thomas Hildebrandt vom eibniz-nstitut, eine weltweite oryphäe auf dem Gebiet der Fortpflanzung, ist seit geraumer eit dabei, einen Reproduktionsprozess in Gang zu setzen. Die Eizellen kommen von Fatu, das gefrorene Sperma von einem bereits verstorbenen Männchen und die künstlich befruchtete Eizelle soll dann einem Südlichen Breitmaulnashorn eingepflanzt werden. Denn weder Mutter noch Tochter haben die physische Konstitution, ein unges auszutragen. Es ist traurig, dass wir es so versuchen müssen, sagt Hildebrandt, der sich auch bewusst ist, dass die Hormonbehandlung für Fatu eine Belastung darstellt. Dadurch sei edoch ihr Tumor am Hinterleib zurückgegangen. mmerhin ein Trost. Aber wenn man die Sache weiter durchdenkt, kommen unweigerlich Fragen auf, ob das alles sinnvoll ist. icht lieber doch ein verwaistes Elefantenbaby sterben lassen der das ashorn der die öwen Es stimmt schon, die atur nimmt sich auch diesen Dingen an. Survival of the fittest. Allerdings tragen wir gewaltig Schuld daran, dass dieses Gesetz immer mehr auer raft getreten ist. Aber wenn die natürlichen Landschaftsarchitekten nicht mehr arbeiten können, stirbt der Kreislauf. Es ist wie bei einer geschichteten Steinmauer. Wenn man zu viele Stücke herausnimmt, bricht sie irgendwann ein. Hildebrandt hingegen ist sehr optimistisch, dass es bald mit einer erfolgreichen Embryonen-Einpflanzung klappt. ielleicht lässt sich so ein Stein zurücklegen. Wir sind wieder zurück in ewa. Game Drive heißen die Safaris auf Englisch. Früh am Morgen und in der Dämmerung sind die meisten Tiere zu sehen. Büffel, ashörner, drei öwenmännchen, die im Gras dösen, Grevyzebras, Giraffen, Affen und eine andschaft, die so friedlich scheint. Manchmal fahren Touristen in ihren grünen eeps vorbei. Alle freuen sich, eine Tierwelt zu sehen, die auf den ersten Blick intakt ist. nsgeheim hoffe ich, dass auch ihnen genau erzählt wird, wie es um all das bestellt ist. ein Selbstläufer, harte Arbeit. icht nur hier, sondern überall auf der Welt. Eine kleine Herde Elefanten kommt zum Wasserloch, sie bespritzen sich mit Schlammwasser, während eine versprengte Hyäne ehrfürchtig von dannen zieht. Für den Moment ein afrikanisches dyll. Fragil und doch herzerwärmend. INFO ANREISE Tägliche Flüge von Frankfurt a. M. nach Nairobi mit der Lufthansa. Alternative mit Qatar Airways via Doha. CONSERVANCIES Eine Übersicht der einzelnen Conservancies und die Aufgaben erhält man über die offizielle Seite des Northern Rangeland Trust. www.nrt-kenya.org Natürlich unterhalten sowohl das Lewa Wildlife (www.lewa.org) als auch das Ol Pajeta Conservancy (www.olpejetaconservancy.org) ihre eigenen Internetseiten. Hier wird man nicht nur über alle Aktivitäten in Sachen Naturschutz fündig, sondern gelangt auch zu den teilweise sehr luxuriösen Lodges für das perfekte Afrika-Feeling. Illustration: Zeedign.com/Shutterstock.com 36 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> winter/frühjahr <strong>2024</strong>
FERNWEH | Kenia NATURSCHUTZ KANN NUR FUNKTIONIEREN, WENN DIE EINHEIMISCHEN EINBEZOGEN WERDEN. herbst 2020 <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 37