männer* | IV/23
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GESUNDHEIT<br />
/<br />
infektiologie<br />
Text: Michael Krawczyk<br />
WER DARF<br />
SPENDEN?<br />
Blutspenderegeln im Wandel:<br />
Diskriminierung bleibt<br />
trotz Reform<br />
Blutspenden sind nicht nur in Deutschland von enormer Bedeutung,<br />
da sie Leben retten können. Trotz des medizinischen Fortschritts<br />
und umfassender Aufklärung über H<strong>IV</strong> und AIDS herrscht<br />
bei der Blutspende nach wie vor das Problem der Diskriminierung<br />
gegenüber schwulen Männern und Trans*menschen.<br />
Deshalb verpflichtete die Regierung die<br />
Bundesärztekammer (BÄK) und das Paul-<br />
Ehrlich-Institut (PEI) zu einer Neuerung<br />
der Blutspenderegelung, die keine Ausschlüsse<br />
aufgrund der sexuellen Orientierung<br />
oder geschlechtlichen Identität mehr<br />
zulässt. Nun schlägt die Deutsche Aidshilfe<br />
im Hinblick auf die neuen Regeln Alarm<br />
und kritisiert, dass diese ihr Ziel verfehlt<br />
hätten, die Diskriminierung zu beenden.<br />
Der größte Kritikpunkt der Aidshilfe<br />
betrifft die Einführung einer Vier-Monats-Frist<br />
für Menschen, die Analverkehr<br />
mit neuen Partnern hatten. Diese Frist<br />
sei weder nachvollziehbar noch wissenschaftlich<br />
begründet. Im Gegensatz dazu<br />
kann ein H<strong>IV</strong>-Labortest bereits nach<br />
sechs Wochen eine Infektion ausschließen.<br />
Warum also diese lange Wartezeit?<br />
Eine klare Antwort bleibt die Bundesärztekammer<br />
schuldig.<br />
Unter den neuen Regeln erfahren Menschen<br />
zudem Stigmatisierung aufgrund<br />
ihrer bevorzugten sexuellen Praktiken. Das<br />
ist problematisch, da Analverkehr an sich,<br />
insbesondere bei Ergreifung von Schutzmaßnahmen<br />
wie Kondomen und der<br />
H<strong>IV</strong>-Prophylaxe PrEP, kein Risiko darstellt.<br />
Ebenso werden heterosexuelle Menschen,<br />
die Sex mit mehr als zwei Partner*innen in<br />
vier Monaten hatten oder Analverkehr mit<br />
nur einer Person, unabhängig von ihrem<br />
tatsächlichen H<strong>IV</strong>-Infektionsrisiko ausgeschlossen.<br />
Auch die Regelung, Menschen, die<br />
Geschlechtsverkehr mit H<strong>IV</strong>-positiven<br />
Personen hatten, auszuschließen, ist nicht<br />
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