Yves Netzhammer N - Zeit Kunstverlag

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Anmerkungen 1 „So war es ein Versehen. Küsse, Bisse/Das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt,/Kann schon das eine für das andre greifen.“ (Heinrich von Kleist: Penthesilea, 24. Auftritt. In: Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke. Zürich 1980, S. 575) Hier ist das „Greifen“ zugleich im wörtlichen, gestischen Sinn als auch als „Begreifen“ der Begriffe zu verstehen. 2 Gespräch mit dem Künstler, Zürich, 3. August 2009. 3 Auch in Grandvilles 1844 erschienenem Werk „Un autre monde“ ist das Bekannte das Unbekannte – oder ist es umgekehrt? So werden beispielsweise Gemälde in einem Museum lebendig und kommen aus dem Bild; Augen verselbständigen sich und sind als gehender Blick personifiziert etc. 4 Die Kunstkritikerin Claudia Spinelli beschrieb unter dem Titel „So cool, dass das Herz klopft“ dieses Eintauchen treffend anlässlich der ersten grossen Einzelausstellung von Yves Netzhammer im Züricher Helmhaus 2003: „Netzhammer empfängt die Ausstellungsbesucher mit Animationssequenzen, in denen die Gegensätze widerstandslos ineinander gleiten. Wie ein endlos verschlauftes Möbiusband ziehen sich suggestive Bildfolgen über beide Stockwerke der Institution. Farbige Folien hängen vor den Fenstern und tauchen die verschachtelte Ausstellungsarchitektur in ein spannungsvolles Zwielicht. Der Besucher bewegt sich durch die labile Topografie einer von projizierten Metamorphosen bestimmten Welt. Einzelne Motive verschmelzen zu willkürlich anmutenden Handlungsketten, die sich jeder erzählerischen Festlegung entziehen.“ („Die Weltwoche, 05/2003) 5 Vgl. dazu: „Yves Netzhammer – Die Subjektivierung der Wiederholung.“ Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks. In: Kunstforum International, Band 188/2007, S. 194ff.: „H.-N.J.: Du verstehst dich, wenn du Animationsfilme machst, primär als Zeichner, nicht wahr?“ Y.N.: Ja, als Zeichner mit ganz klassischer Ausbildung, der sich mittels bildnerischen Versuchen, einer Art Probehandeln, an der sogenannten Wirklichkeit reibt. Anfänglich stellte ich mir die Frage, in welcher Form von Subjektivität ich stilistisch, aber vor allem auf der Ebene der Erzählungen unterwegs sein möchte, um an meine Themen heranzukommen. Hierfür habe ich mir ein modellhaftes Gegenüber gesucht, das mir einerseits sehr fremd ist, andererseits aber auch viele Fragen stellt. So kam ich als Zeichner auf den Computer, der als Medium sowohl die individuelle Bewegungsfreiheit, als auch die materielle Distanz gewährt und damit die Art von struktureller Subjektivität thematisiert, welche mich interessierte. Ich begann mit stilarmen Zeichnungen, die mir bezogen auf die Erzählungen Widerstand leisten.” 6 Auszeichnung „Die schönsten Schweizer Bücher“ 1998 und 2001. 7 Auszeichnung „Schweizer Plakat des Jahres“ 2000, Auszeichnung des ADC New York für das Buchmesseplakat Frankfurt 2003. 8 In der Wochenendbeilage der Zücher Tageszeitung „Tages- Anzeiger“ wurde 2003 während eines Jahres jede Woche eine Zeichnung von Yves Netzhammer publiziert. 9 Yves Netzhammer machte zuerst eine Lehre als Hochbauzeichner, bevor der 1990 bis 1995 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich visuelle Gestaltung studierte. 10 (Schweizerisches) Bundesamt für Kultur, Medieninformation vom Mai 2007. 11 Vgl. dazu die Publikation „Falls die Steine wandern. Kunst und Bau, 2006. Institut für Geologie, Bern“. Architektur: alb Yves Netzhammer Architektengemeinschaft Bern. Mit Texten von Nils Röller u.a.. Bern 2008. 12 Typischerweise realisierte Netzhammer 2002 bis 2007 zusammen mit Tim Zulauf vier Theaterprojekte, so „Die Stelle im Park“, „Migrantenstadl“, „Glamour Eiland“, „Copyshop Europa“. Überblick: www.zulauf.it 13 Wie Anm. 2. 14 Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen. Frankfurt am Main 1977, S. 159. Wittgenstein exemplifiziert diese Aussage zum Beispiel auch am Wort „Schmerz“ und an der Vorstellung davon, die ausmacht, dass man davon ausgeht, dass ein anderer Schmerz empfinde und man dieses Wort auch so verwendet: ebd. S. 140f. 15 So beschreibt beispielsweise die Schweizer Gestalterin Elisabeth Schwarzenbeck ihre Eindrücke: „Yves Netzhammer kann in Bilder fassen, was uns sonst schon beim mündlichen Erzählen ins Stocken geraten lässt.“ Ursprünglicher deutscher Text in: Valérie Vago-Laurer (ed.): area: 100 graphic designers - 10 curators - 10 design classics. London 2003, S. 248. 16 Wie Anm. 5. 17 Heinrich von Kleist an seine Schwester Ulrike, 13./14. März 1803, zit. nach: Heinrich von Kleist: Briefe aus den Jahren 1799–1811. Eine Auswahl von Helmut Müller-Valmont. München, o.J., S. 115. 18 So heisst der Titel von §13 von Friedrich Nietzsches „Menschliches Allzumenschliches“. 19 Sigmund Freud: Abriss der Psychoanalyse. Frankfurt am Main 1994, S. 64. 20 Wie Anm. 10. 21 Vgl. dazu auch die Skepsis von Netzhammer selbst, wie Anm. 2: „Meine Art des Redens [über meine Arbeit] hat natürlich mit Zweifeln an den Darstellungs-Qualitäten von Worten bezüglich meiner Bildpraxis zu tun. Ich misstraue nicht der Sprache, ich misstraue mir.” 22 Zur Installation „Die Subjektivierung der Wiederholung“ in der Karlskirche Kassel (2007). Zit. nach: www.romanform. ch/?page_id=88 (Stand 9. September 2009). 23 www.journalfuerkunstsexundmathematik.ch – Die Plattform wird unter anderen vom Medientheoretiker Nils Röller und der Malerin Barbara Ellmerer betrieben. 24 Wie Anm. 2. 25 Wie Anm. 1, S. 880f. 26 Wie Anm. 5. 27 “Aber Freunde, die Muskeln tauschen“ – Eine Installation mit Objekten, Texten und Videos, aufgeführt am 23.März 2000 im Kunstraum Aarau. Zit. nach: http://www.kunst- Fotonachweis Alle Fotos Archiv Yves Netzhammer 9
8 a 8 b Künstler KRITISCHES LExIKON DER GEGENwARTSKuNST Erscheint viermal jährlich mit insgesamt 28 Künstlermonografien auf über 500 Textund Bild-Seiten und kostet im Jahresabonnement einschl. Sammelordner und Schuber � 148,–, im Ausland � 158,–, frei Haus. www.weltkunst.de Postanschrift für Verlag und Redaktion ZEIT Kunstverlag GmbH & Co. KG Balanstraße 73, Gebäude 8 D-81541 München Tel. 0 89/12 69 90-0 / Fax 0 89/12 69 90-11 Bankkonto: Commerzbank Stuttgart Konto-Nr. 525 55 34, BLZ 600 400 71 Gründungsherausgeber Dr. Detlef Bluemler Prof. Lothar Romain † Redaktion Hans-Joachim Müller 10 Dokumentation Andreas Gröner Geschäftsführer Gerhard Feigl Matthias weidling Grafik Michael Müller Abonnement und Leserservice ZEITKuNSTVERLAG GmbH & Co. KG Balanstraße 73, Gebäude 8 D-81541 München / Tel. 0 89/12 69 90-0 ›Künstler‹ ist auch über den Buchhandel erhältlich Prepress Franzis print & media GmbH, München 8 a Plakat zur Ausstellung „Gefährdete Liebschaften“ im Museum Rietberg in Zürich, 2006 Offset-Druck 118,4 x 84,1 cm 8 b Plakat für die Buchmesse Frankfurt, 2001 Offset-Druck verschiedene Formate Druck werk zwei print + Medien GmbH, Konstanz Die Publikation und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © ZEIT Kunstverlag GmbH & Co. KG, München 2009 ISSN 0934-1730
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