RuF 01/2024
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einheit können die beschädigten Objekte digital vermessen,<br />
Schäden kartieren und mobile Kulturgüter bergen.<br />
THW-Einsatzkräfte und Fachkräfte des DAI und LEIZA bei einer gemeinsamen<br />
Übung in Dresden.<br />
Eine im Hintergrund stehende eigens entwickelte<br />
IT-Infrastruktur ermöglicht das autarke Verarbeiten<br />
von Informationen über die Kulturgüter,<br />
die die Helferinnen und Helfer, sowie Kulturgutfachkräfte<br />
im Einsatz sammeln. Nach Einsatzende<br />
können diese direkt an die betroffenen Länder/<br />
Institutionen übergeben werden können.<br />
Meilensteine – 2021 bis 2023<br />
Anhaltende Krisen und die Vielzahl der Katastrophen<br />
mit hohem Schadensausmaß zeigen den<br />
weltweiten Bedarf an einer Einheit, die Kulturgüter<br />
versorgen kann. Einem internationalen Hilfsersuchen<br />
der Ukraine über den EU-Katastrophenschutzmechanismus<br />
(UCPM) folgend, lieferten die<br />
KulturGutRetter gemeinsam mit dem DAI und<br />
THW und anderen deutschen Partnern im Jahr<br />
2022/2023 rund 76,6 Tonnen Hilfsmaterial für den<br />
Kulturgutschutz in die Ukraine. THW-Einsatzkräfte<br />
unterstützten dabei, Verpackungsmaterial,<br />
Archivkartons, Feuerlöscher und Sandsäcke<br />
bis zur ukrainischen Grenze zu liefern, welches<br />
Partnerorganisationen von dort aus an Museen,<br />
Archive und weitere Institutionen verteilten.<br />
In 2022 erarbeitete das Projektteam die konzeptionellen<br />
Grundlagen der Einsatzeinheit. Bestandteil dessen ist ein<br />
Ausbildungskonzept sowie Maßnahmen und Abläufe für die<br />
Qualitätssicherung der Kulturgutversorgung. Die spezielle,<br />
modulare Ausstattung wurde vom gesamten Projektteam in<br />
einem Ausstattungskonzept definiert und dann in Federführung<br />
durch den Projektpartner LEIZA entwickelt.<br />
Kulturgutretter-Equipment<br />
Trainings und Übungen stellen die Basis jedes erfolgreichen<br />
Einsatzes dar. Entsprechend begann 2023 die praktische<br />
Phase. Neben der Vorbereitung von E-Learning-Einheiten<br />
fand eine erste übergreifende Erprobung der beiden<br />
Facheinheiten MCA und ICA statt. Insgesamt 57 Teilnehmende<br />
der Partner, davon 23 THW-Einsatzkräfte, kamen<br />
drei Tage lang mit den Kulturgutfachkräften des DAI und<br />
LEIZA zusammen, um das gesamte Material zum ersten<br />
Mal aufzubauen und auszuprobieren. In einem fiktiven Szenario<br />
erprobten die Teilnehmenden die Bergung, Schadenserfassung,<br />
Dokumentation und Notversorgung von immobilem<br />
und mobilem Kulturgut.<br />
Ausblick – Einsatzbereitschaft<br />
der CHRU<br />
Für <strong>2024</strong> plant das Projektteam eine vollumfängliche<br />
Übung mit THW-Einsatzkräften und Fachkräften aus dem<br />
Kulturgutschutz. Hiermit wird auf die Einsatzbereitschaft der<br />
CHRU hingearbeitet.<br />
ine THW-Kraft bei der Trockenreinigung von sogenanntem mobilen<br />
ulturgut.<br />
28<br />
Perspektivisch soll die Einsatzeinheit in die Strukturen des<br />
Europäischen Katastrophenschutzmechanismus eingebunden<br />
werden, um darüber in Auslandseinsätze entsendet werden zu<br />
können.