KOMM 8/2023
KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
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11 <strong>KOMM</strong> 08/<strong>2023</strong><br />
DT IT GmbH<br />
Am 7. Juli teilte die DT IT mit, dass das<br />
Personal um 1300 Beschäftigte bis Ende<br />
2024 reduziert werden soll. Dazu kommen<br />
weitere bereits geplante 500 FTE.<br />
Damit sind 1800 Beschäftigte von insgesamt<br />
rund 5400 Beschäftigten betroffen.<br />
Dem nationalen Personalabbau folgt Beschäftigungsaufbau<br />
im Ausland. 50 Prozent<br />
der Beschäftigung werden dann<br />
nicht mehr in Deutschland sein. Begründet<br />
wurde dies mit Einsparzwängen<br />
durch die hohen Kosten für den Glasfaserausbau<br />
sowie Versprechen, die der Konzern<br />
dem Kapitalmarkt zur Effizienzsteigerung<br />
gegeben hat. Eine ver.di-Mitgliederbefragung<br />
zeigt, dass 96 Prozent eine<br />
Ver längerung des tarifvertraglichen Kündigungsschutzes<br />
fordern und bereit sind,<br />
dafür zu kämpfen. Der aktuell noch bestehende<br />
Schutz läuft zum 31. Dezember<br />
<strong>2023</strong> aus. Die ver.di-Tarifkommission hat<br />
beschlossen, den Arbeitgeber zu Verhandlungen<br />
zur Verlängerung dieses<br />
Schutzes aufzufordern. Erste Termine sind<br />
mittlerweile vereinbart. Der Ausgang ist<br />
offen.<br />
T-Systems<br />
Im November 2022 hat uns die Arbeitgeberseite<br />
einseitig ein Angebot für die<br />
Jahre <strong>2023</strong>/24 vorgelegt, obwohl der Entgelttarifvertrag<br />
nicht gekündigt wurde.<br />
Nach zweimonatiger Diskussion mit den<br />
Mitgliedern hat die Tarifkommission das<br />
Angebot (inhaltlich identisch mit dem<br />
Foto: Werner Bachmeier<br />
Foto: Manfred Geneschen<br />
Tarifergebnis Telekom 2022) angenommen.<br />
Der Tarifvertrag kann frühestens<br />
Ende 2024 gekündigt werden.<br />
Vodafone-Kabelgesellschaften<br />
Im Mai konnte eine Tarifeinigung erreicht<br />
werden. Die Beschäftigten erhalten in zwei<br />
Schritten die Inflationsausgleichsprämie:<br />
1500 Euro wurden im Mai gezahlt, weitere<br />
1500 Euro folgen im Juni 2024. Teilzeitbeschäftigte<br />
erhalten die Beträge anteilig,<br />
mindestens aber 400 Euro, Auszubildende<br />
550 Euro. Die erste Stufe von 5,2 Prozent<br />
Entgelterhöhung gab es im September, die<br />
zweite Stufe in Höhe von 3,3 Prozent wird<br />
ab August 2024 gezahlt. Der Tarifvertrag<br />
läuft bis Ende Februar 2025.<br />
Telefónica<br />
Die DGB-Vorsitzende Jasmin Fahimi und<br />
ver.di-Konzernbetreuer Christoph Heil<br />
wurden in den Aufsichtsrat der Telefónica<br />
Germany AG gewählt.<br />
Deutsche Funkturm Management<br />
GmbH<br />
Zum 31. September 2022 war der Entgelttarifvertrag<br />
ausgelaufen. Im Februar<br />
unterbreitete die Arbeitgeberseite ein<br />
finales Angebot, das in einer Online-<br />
Mitgliederversammlung sowie einer Beschäftigten-<br />
und Mitgliederbefragung<br />
bewertet wurde. Danach beschloss die<br />
ver.di- Tarifkommission die Annahme. Die<br />
Einkommen steigen in zwei Stufen: zum<br />
1. Februar <strong>2023</strong> um 2,8 Prozent und um<br />
2,3 Prozent zum 1. Februar 2024. Im Mai<br />
wurde eine Inflationsausgleichsprämie in<br />
Höhe von 700 Euro gezahlt. Die unteren<br />
Entgeltgruppen erhielten im August weitere<br />
500 Euro und bekommen im Februar<br />
2024 noch einmal 500 Euro. Der Tarifvertrag<br />
hat eine Laufzeit bis 31. Dezember<br />
2024. Auch der Tarifvertrag Ratioschutz<br />
wurde verlängert.<br />
SAP<br />
ver.di konnte erstmalig in den konzernweit<br />
aufgestellten Gremien der Schwerbehindertenvertretung<br />
und der Jugendund<br />
Auszubildendenvertretung jeweils<br />
einen Sitz gewinnen. ver.di stellt den Vorsitz<br />
des neu gewählten Europäischen Betriebsrates<br />
(EBR).<br />
IBM<br />
Foto: Joachim E. Roettgers<br />
Am 5. Mai stimmt die ver.di-Tarifkommission<br />
der Einigung im IBM-Konzern<br />
zu. Die Tarifgehälter wurden zum<br />
1. Mai für die Gesellschaften IBM D,<br />
R&D, CSS und FMS um 3,5 Prozent erhöht.<br />
Zusätzlich wurden ein Gehaltsprogramm<br />
und ein Abteilungsbudget vereinbart.<br />
Die Vergütungen der dual Studierenden<br />
wurden um 3,5 Prozent erhöht.<br />
Auszubildende erhielten 150 Euro<br />
monatlich mehr Geld. Das Einstiegsgehalt<br />
nach der Übernahme wurde ebenfalls<br />
um 150 Euro erhöht.<br />
Bei den Aufsichtsratswahlen der IBM<br />
Deutschland und der IBM Central Holding<br />
konnte ver.di beide gewerkschaftlichen<br />
Mandate in den Aufsichtsräten gewinnen.<br />
Lara Drobig, Gewerkschaftssekretärin,<br />
und Florian Haggenmiller, Bundesfachgruppenleiter<br />
IKT, wurden in beide<br />
Aufsichtsräte gewählt.<br />
Kyndryl<br />
Am 13. Juni stimmte die Kyndryl-<br />
Tarifkommission der Einigung mit einer<br />
Laufzeit von zwölf Monaten zu. Die<br />
Tarifgehälter stiegen ab 1. Juli um<br />
3,5 Prozent. Es wurde ein Gehaltsprogramm<br />
Managementplanung mit einem<br />
Abteilungsbudget von 4,8 Prozent beschlossen.<br />
Das Verhandlungsergebnis hat<br />
ein Gesamtvolumen von fünf Prozent.<br />
STRABAG PFS<br />
Bei der STRABAG PFS wurde eine Tarifwerksreform<br />
umgesetzt. Dabei wurde die<br />
Anzahl der Tarifverträge verringert, das<br />
Eingruppierungs- und Entgeltsystem<br />
überarbeitet und bisher nicht tarifierte<br />
Teile in den Geltungsbereich aufgenommen.<br />
Bei den Aufsichtsratswahlen für die<br />
STRABAG PFS gingen beide Sitze für die<br />
Gewerkschaftsvertreter:innen an ver.di.<br />
Gewählt wurden Tarifsekretär Pascal<br />
Röckert und Gewerkschaftssekretär Sven<br />
Weiger. Auch in der STRABAG AG wurde<br />
ein Aufsichtsrat gewählt. Hier konnten<br />
Claus Kiesewalter (Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
STRABAG PFS) und ver.di-Gewerkschaftssekretär<br />
Pascal Röckert einen<br />
Sitz erringen.