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KOMM 8/2023

KOMM ist das Mitgliedermagazin der Bundesfachgruppe Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di

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5 <strong>KOMM</strong> 08/<strong>2023</strong><br />

TELEKOM<br />

Die mobilen Strolche werden HEIMATLOS<br />

Am 22. November <strong>2023</strong> versammelten sich um die Mittagszeit rund 200<br />

Eltern mit ihren Kindern, Kita-Beschäftigte und Beschäftigte der Telekom am<br />

sogenannten Platz des himmlischen Friedens (Campus Telekom), um gegen<br />

die angekündigte Schließung des Betriebskindergartens im Erstbau am Bonner<br />

Landgrabenweg zu demonstrieren. Sie wurden dabei von Kommunalpolitiker:innen<br />

aller Parteien in Bonn-Beuel unterstützt.<br />

Die Deutsche Telekom AG will am Standort<br />

Landgrabenweg die Betriebskita Die<br />

mobilen Strolche zum 31. Juli 2024 schließen.<br />

Bisher werden hier 51 Kinder betreut.<br />

Das sind Plätze, die schon im<br />

nächsten Bonner Kita-Jahr fehlen würden.<br />

Nun formiert sich Widerstand gegen<br />

die Schließungspläne. Insgesamt 23 qualifizierte<br />

Mitarbeiterinnen halten seit<br />

20 Jahren den Rücken vieler Telekom-<br />

Eltern frei und helfen damit, Arbeit und<br />

Familie in Einklang zu halten.<br />

Das soll nun vorbei sein. Die Telekom<br />

möchte dieses Angebot beenden. Der<br />

sogenannte Erstbau am Landgrabenweg<br />

wird zu Ende 2025 abgemietet. Deshalb<br />

müsse auch die Kita den Erstbau verlassen.<br />

Da es keinen alternativen Standort<br />

gäbe und die Arbeitgeberin nicht<br />

einmal eine vorübergehende Lösung<br />

in Form einer Container-Kita in Betracht<br />

zieht, verliert auch das gesamte hoch<br />

qualifizierte Kita-Personal im Sommer<br />

kommenden Jahres seinen Arbeitsplatz.<br />

Unkreativ und unsozial<br />

Mit über 13 000 Telekom-Beschäftigten in<br />

der Bundesstadt Bonn trägt die Deutsche<br />

Telekom eine besondere Verantwortung,<br />

insbesondere zur Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf. Mit der Kita-Schließung<br />

wälzt die Telekom dieses Problem auf die<br />

Stadt sowie die betroffenen Familien ab.<br />

Faktisch fallen in Bonn 51 Kita-Plätze mit<br />

der Schließung der Mobilen Strolche weg.<br />

Auch wenn 39 noch nicht im Grundschulalter<br />

befindliche Kinder ab Sommer auf<br />

die drei anderen Betriebs kindergärten<br />

aufgeteilt würden, stellt die Telekom in<br />

Bonn dann 30 Kita-Plätze weniger zur<br />

Verfügung. Damit verschärft die Telekom<br />

den Wettbewerb um Kinder betreuungsplätze<br />

in Bonn.<br />

„Was hier durch die Entscheidungen<br />

des Konzernmanagements in der Zen trale<br />

in Bonn geschieht, ist eine persön liche<br />

Katastrophe für alle betroffenen Beschäftigten!<br />

Als Eltern, als Mitarbeitende, als<br />

Kita-Personal. Und die angegebene<br />

,Alternativlosigkeit’ ist einfach nur beschämend<br />

und auch gesellschafts- und<br />

stadtpolitisch unkreativ und unsozial“,<br />

schreibt der Betriebsgruppen-Vorsitzende<br />

Jan Öhl mann auf LinkedIn.<br />

ver.di fordert die Telekom auf, diese<br />

Sparentscheidung rückgängig zu machen<br />

oder zumindest nach Lösungen zu suchen,<br />

die Kita in der Nähe des Landgrabenwegs<br />

dauerhaft weiterzuführen. RED<br />

Eine Petition gegen die Schließung:<br />

https://kurzelinks.de/v4o5<br />

Foto: Rainer Kau<br />

ISS COMMUNICATION SERVICES GMBH<br />

Forderung zur Tarifrunde 2024 steht!<br />

Eine Mitglieder- und Beschäftigtenbefragung<br />

sowie intensive Diskus sionen<br />

in den ver.di-Betriebsgruppen und<br />

der Tarifkommission sind dem Beschluss<br />

vorausgegangen: Nun steht<br />

sie fest – die Forderung zur Tarifrunde<br />

ISS Communication Services 2024.<br />

In ihrer Sitzung am 16. November <strong>2023</strong><br />

hat die ver.di-Tarifkommission der ISS CS<br />

die Forderung für die bevorstehende Tarifrunde<br />

2024 beschlossen. Gefordert<br />

werden zwölf Prozent tabellenwirksame<br />

Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von<br />

zwölf Monaten ab dem 1. Januar 2024<br />

sowie 40 Euro Zulage für Vorsorge.<br />

Außerdem soll es eine besondere Komponente<br />

für ver.di-Mitglieder und für<br />

Auszubildende geben.<br />

Die Forderung gilt für alle Beschäftigten,<br />

die unter den Geltungsbereich des<br />

Manteltarifvertrags oder derzeit den Geltungsbereich<br />

des Tarifvertrags Gewerbliche<br />

Arbeitnehmer:innen fallen, sowie für<br />

Auszubildende und dual Studierende in<br />

der ISS Communication Services GmbH.<br />

Unsere Ziele<br />

Trotz stagnierender beziehungsweise gefallener<br />

Inflationsrate bleiben die Lebenshaltungskosten<br />

für die Beschäftigten auf<br />

einem konstant hohen Niveau. Die Reallohnentwicklung<br />

liegt weiterhin hinter<br />

der Preissteigerung. Hier gilt es, den Anschluss<br />

zu halten.<br />

Neben der Einkommenssicherheit wird<br />

es immer wichtiger, auch für das Alter vorzusorgen.<br />

Derzeit kommen höchst unterschiedliche<br />

gesetzliche und tarifliche Regelungen<br />

zur Anwendung und damit unterschiedliche<br />

Unterstützungen durch den<br />

Arbeitgeber. Die Altersvorsorge durch den<br />

Arbeitgeber für alle Beschäftigten muss<br />

gestärkt werden.<br />

Stichwort attraktiver Arbeitgeber<br />

„Die Beschäftigten haben auch in <strong>2023</strong><br />

durch ihren täglichen Einsatz einen maßgeblichen<br />

Beitrag zu den finanziellen Ergebnissen<br />

der ISS CS geleistet“, sagt<br />

ver.di-Verhandlungsführerin Dorothea<br />

Forch. Durch erneute Umstrukturierungen<br />

sind Unsicherheiten und weitere Herausforderungen<br />

für die Beschäftigten entstanden.<br />

„Dafür muss jetzt eine angemessene<br />

Wertschätzung durch den Arbeitgeber<br />

erfolgen“, betont Dorothea Forch.<br />

Neben der Forderung hat die ver.di-<br />

Tarifkommission die Kündigung der derzeit<br />

noch gültigen Entgelttabellen beschlossen<br />

und wird den Arbeitgeber zu<br />

Verhandlungen auffordern.<br />

www.iss.verdi.de

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