Land & Leben Ausgabe Januar 2024

BEVERSTEDT SPEZIAL
Gemeinde Beverstedt
Eine lebens- und liebenswerte Gemeinde
Zur Einheitsgemeinde Beverstedt in der Wesermünder Geest gehören
die Ortsteile Beverstedtmühlen, Deelbrügge, Heyerhöfen, Kramelheide,
Osterndorf, Sprintenkamp, Taben, Wahholz, Wehldorf, Wellen und
Wollingst – hier leben insgesamt rund 14.000 Menschen. Generell
mangelt es an rein gar nichts: Die Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe
sind bestens aufgestellt, es gibt Ärzte, Apotheken, ein reges
Vereinsleben und auch für die Kinder ist von Kindergärten, dem Jugendhaus
und weiteren Jugend-Einrichtungen bis hin zu Schulen
(Grund- und Oberschule sowie Gymnasium) alles bestens geregelt.
Einfach mal anhalten
Auf dem Weg nach von Bremervörde nach Bremerhaven (B 71) sind
sicherlich schon viele Leserinnen und Leser durch Beverstedt gekommen
– unser Tipp: einmal aussteigen und verweilen. Ein Spaziergang
durch die Stadt mit vielen schönen historischen Häusern
lohnt sich. Wer es gerne historisch mag, der sollte einen Stopp am
Freilichtmuseum „Frelsdorfer Brink“ machen. Das Freilichtmuseum
mit Schafstall, Kornscheunen, Backofen, Brunnen und Bienenstand
ist als Erinnerung an die alte Brinkgenossenschaft geblieben und
heute füllt der Heimatverein Frelsdorf die Anlage durch vielerlei
Veranstaltungen mit Leben. Auf www.cuxland.de/poi/freilichtmuseum-frelsdorfer-brink
erfährt man alles über Öffnungszeiten und
Veranstaltungen.
Die Wassermühle zu Deelbrügge (auf dem Hof Deelbrügge) wird vom
Heimatverein Beverstedt betreut und ist auch ein beliebtes Ausflugsziel.
In dem 1936 entstandenen Maschinenhaus-Anbau vermittelt
ein Natureum Eindrücke von der Tierwelt der Luneniederung. 2019
wurde ein lang gehegter Wunsch zum Wiederanschluss der Wassermühle
an die inzwischen begradigte Lune umgesetzt. Durch eine
von der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven geförderten
Maßnahme wird über eine Schneckentrog-Pumpe und neu geschaffenem
Fließgewässer wieder Wasser zur Mühle geleitet.
Weitere Informationen und Termine gibt es auf www.heimatvereinbeverstedt.de.
Zum Wandern, Kanufahren, aber auch zum Radfahren
auf dem Elbe-Weser-Radweg bieten sich viel große und kleine Touren
in der Gemeinde an. Auf www.beverstedt.de gibt es nicht nur hierzu
viel interessante Informationen.
Interview mit Guido Dieckmann
Der parteilose Bürgermeister Guido Dieckmann, der seit Mai 2019
im Amt ist, war so nett, uns einige Fragen exklusiv zu beantworten
– vielen Dank dafür!
Land & Leben: Im Mai dieses Jahres erhielt Beverstedt die
Auszeichnung „Nachhaltige Kommune“. Wie kam es dazu und
was wurde dafür getan?
Guido Dieckmann
Guido Dieckmann: Im Rahmen des Projekts Kommunale Nachhaltigkeit
Niedersachsen (KommNN) der Umwelt-AktioN Niedersachsen
(UAN) haben wir uns als Verwaltung gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft
Nachhaltigkeit, den Einwohnerinnen und Einwohnern
sowie der lokalen Politik ausgiebig damit beschäftigt, wie wir leben
wollen, um die Lebensgrundlage unserer und nachfolgender Generationen
zu erhalten. Herausgekommen sind mehr als 400 Ideen
und Wünsche für eine nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde,
die wir in einem gemeinschaftlichen Prozess zu fünf Schwerpunktthemen
in den Bereichen Mobilität, Klima & Energie, Natürliche Ressourcen
& Umwelt, Arbeit & Wirtschaft und Wohlbefinden gebündelt
und 45 Maßnahmen abgeleitet haben. Diese Maßnahmen sind Bestandteil
der Zielvereinbarung mit der Umwelt-AktioN Niedersachsen,
welche die Auszeichnung „Nachhaltige Kommune“ verleiht. Die Auszeichnung
ist zwei Jahre gültig und wird bei Umsetzung der Zielvereinbarungen
verlängert. Daran arbeiten wir aktuell.
Land & Leben: Die Gemeinde Beverstedt verfolgt das Ziel,
bis 2045 „treibhaus-neutral“ zu sein. Können Sie die Eckpunkte
dieses Konzepts kurz darstellen?
Guido Dieckmann: Die Klimakrise ist eine der zentralen Herausforderungen
unserer Zeit und hat natürlich auch Auswirkungen auf
unsere Region. Darum haben wir uns dafür entschieden, ein kommunales
Klimaschutzmanagement aufzubauen, um die bisherigen
Energie- und Klimaschutzaktivitäten strategisch weiterzuentwickeln.
Hierfür hat unser Klimaschutzmanager Dr. Thomas Hollands ein
integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet, welches klimarelevante
Ziele und Maßnahmen enthält. Für das Ziel einer bilanziellen Treibhausgasneutralität
haben wir umzusetzende Klimaschutzaktivitäten
festgelegt: 21 Maßnahmenbündel in acht Handlungsfeldern, z. B.
Nachhaltige Beschaffung, Erneuerbare Energie, Mobilität oder Wärme-
und Kältenutzung. Die Maßnahmen zahlen dabei immer auf
mindestens einen Aspekt des Dreiklangs der Klimaschutzstrategie
ein: Effizienz, Konsistenz und Suffizient.
Unser integriertes Klimaschutzkonzept ist ambitioniert. Und das ist
auch gut so. Denn nur, wenn alle Akteure gemeinsam an der Erreichung
der Klimaschutzziele arbeiten, können wir die Auswirkungen
der Klimakrise bestmöglich minimieren. So wollen wir künftig verstärkt
Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden installieren,
um so Solarstrom für den Eigenbedarf zu erzeugen und unsere
eigenen Prozesse zu optimieren. Außerdem wollen wir Beratungsmöglichkeiten
für die Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde
schaffen, z. B. zum Thema Energieeinsparung und potenzielle Verhaltensänderungen.
Land & Leben: Auf der Homepage www.beverstedt.de steht,
dass der Posten des Beverstedter Ortsvorstehers derzeit vakant
ist. Warum ist das so und was genau sind die Aufgaben des
Ortsvorstehers?
Guido Dieckmann: Unser ehemaliger Ortsvorsteher für den Flecken
Beverstedt ist umgezogen und lebt nun nicht mehr in der Gemeinde
Beverstedt. Eine ortsvorstehende Person kümmert sich grob gesagt
um die Belange der jeweiligen Ortschaft. Das bedeutet, dass sich
diese Person beispielsweise aktueller Themen annimmt, diese an
die Gemeinde weitergibt und dann auch bei den Beratungen im Rat,
Verwaltungsausschuss oder im jeweiligen Ausschuss dabei ist und
sich an den Diskussionen beteiligen kann. In den jeweiligen Gremien
kann die Ortsvorsteherin oder der Ortsvorsteher dann auch die Wünsche
und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger derjenigen Ortschaft,
die sie oder er vertritt, vorbringen und fungiert somit als wichtiges
Bindeglied zwischen Ortschaft und Verwaltung/Rat.
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