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Land & Leben Ausgabe Januar 2024

Das Regionalmagazin für die Landkreis Rotenburg, Osterholz-Scharmbeck und umzu.

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REGIONALE BERICHTE<br />

„Vom und für den Fluss leben“<br />

Weserfischer Kurt Janke ist einer der letzten seiner Art<br />

Das kleine Boot schwankt, die Wellen der<br />

Weser übertragen sich direkt auf das Gefährt.<br />

Gar nicht so einfach, sich auf den Beinen<br />

zu halten. „Das ist sehr gut für den Rücken“,<br />

sagt Kurt Janke und lacht. Man sei ständig<br />

in Bewegung und müsse die Schwankungen<br />

ausbalancieren. Mag was dran sein. Auch<br />

wenn es in den Wintermonaten recht ruhig<br />

ist, fährt er dann und wann mal raus. Einer<br />

der letzten Weserfischer startet von einer<br />

Slip-Anlage nahe Eystrup.<br />

Gegründet wurde die Fischerei in Dörverden<br />

im Jahre 1848. Auch wenn er dieser Tätigkeit<br />

schon seit Jahrzehnten nachgeht, bereitet es<br />

Kurt Janke noch heute immer wieder aufs<br />

Neue Spaß und Freude, rauszufahren.<br />

Janke: „Das macht man nicht nur wegen des<br />

Geldes. Man muss ja oft auch bei schlechtem<br />

Wetter raus, aber das gehört eben dazu. Das<br />

Schöne an der ganzen Sache ist, dass man<br />

einer Art Ur-Beruf nachgeht. Man lebt dabei<br />

den Jäger- und Sammler-Instinkt aus. Außerdem<br />

kann ich mir alles so einteilen, wie ich<br />

es will.“ Neben zahlreichen anderen Fischarten<br />

geht es Janke in der Hauptsache um<br />

Im heimischen Ofen<br />

räuchert Kurt Janke Aale.<br />

Der Fischer kontrolliert seine Reusen in der Weser.<br />

Aal. Die schlangenähnlichen Fische werden<br />

im heimischen Betrieb direkt weiter verarbeitet.<br />

Am Wochenende wird bei Janke geräuchert<br />

– auf Bestellung oder für feste Abnehmer<br />

wie heimische Restaurants. Aal aus<br />

der Fischerei in Dörverden wird auch bis<br />

nach Steinhude und Bremerhaven geliefert.<br />

Wenn es ums Räuchern geht, schwört Kurt<br />

Janke, der ursprünglich viele Jahre ganz andere<br />

Berufe ausgeübt hat, auf einfache aber<br />

bewährte Rezepte. Die Lake, in der die Aale<br />

und Forellen eingelegt werden, bevor sie in<br />

den Rauch kommen, besteht lediglich aus<br />

Wasser und Salz. Auf dem Boden des Ofens<br />

entfacht er ein kleines Lagerfeuer, das für<br />

das typische Rauch-Aroma sorgt. Alle Arbeitsschritte<br />

erledigt Janke selbst. Von seinem<br />

Hof aus sorgt diese alte, norddeutsche<br />

Art zu Räuchern dann für verführerischen<br />

Duft in der ganzen näheren Umgebung. (fk)<br />

Trauungen im Domherrenhaus<br />

Edler Rahmen für Traumhochzeiten<br />

In der über 1000 Jahre alten Stadt Verden<br />

ist das Historische Museum Domherrenhaus<br />

seit über zwei Jahrzehnten ein Außenstandort<br />

des Standesamtes. Wer zentral im Herzen<br />

der Altstadt heiraten möchte und einen Ort<br />

sucht, der dem besonderen Anlass angemessen<br />

ist, trifft mit dem Domherrenhaus eine<br />

gute Wahl: Das barocke Haus wurde 1708<br />

vom <strong>Land</strong>adeligen Christoph Hermann von<br />

der Schulenburg erbaut und liegt mit seiner<br />

repräsentativen Hofanlage im idyllischen<br />

Schatten des Verdener Doms.<br />

Das Trauzimmer befindet sich in der „bel<br />

étage“, dem „schönen (Ober-)Geschoss“ des<br />

Museums und erhielt seinen Namen „Beckmann-Zimmer“<br />

nach dem Handwerksmeister<br />

Beckmann, der die wesentlichen Teile des<br />

dort ausgestellten Mobiliars vor über 100<br />

Jahren für seine zukünftige Frau angefertigt<br />

hatte. Zum Leidwesen seiner Verlobten musste<br />

die Eheschließung für diese Arbeit immer<br />

wieder aufgeschoben werden, weil der akribische<br />

Mann allzu viel Sorgfalt und Mühe<br />

auf die zukünftige Einrichtung verwendete<br />

und einfach nicht fertig werden wollte.<br />

Schlussendlich wurde sein Zimmer dann<br />

aber doch als Hochzeitsgabe überreicht und<br />

lange privat genutzt, bis es schließlich als<br />

Vermächtnis dem Historischen Museum Verden<br />

übergeben wurde. Ebenfalls eine Spende<br />

ans Domherrenhaus ist der antike Flügel im<br />

„Beckmann-Zimmer“, der bespielbar ist und<br />

auf Wunsch gern aufgeschlossen wird.<br />

Nach der Trauung im „Beckmann-Zimmer“<br />

kann man für einen Umtrunk oder Empfang<br />

den wunderschönen Innenhof, der auch für<br />

Pferdekutschen geeignet ist, oder das Kaminzimmer<br />

nutzen. „Wir stellen gern Stehtische<br />

zur Verfügung und sind für andere besondere<br />

Wünsche offen“, sagt Gabriele Müller,<br />

im Domherrenhaus unter 04231 2169 oder<br />

info@domherrenhaus.de Ansprechpartnerin<br />

für Heiratswillige. Zuvor muss allerdings das<br />

zuständige Verdener Standesamt (04231<br />

12260) für eine Terminabsprache kontaktiert<br />

werden. (pr)<br />

■ Weitere Informationen finden sich<br />

unter www.domherrenhaus.de<br />

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