Land & Leben Ausgabe Januar 2024
Das Regionalmagazin für die Landkreis Rotenburg, Osterholz-Scharmbeck und umzu.
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Einsatz bei Eis und Schnee<br />
Ein Blick hinter die Kulissen des Winterdienstes<br />
Die Sicherheit im Straßenverkehr auch<br />
bei Glätte und Schneefall aufrechtzuerhalten,<br />
ist wichtig. Aber was steckt<br />
eigentlich hinter einem funktionierenden<br />
Winterdienst? Einen Einblick ermöglicht<br />
eine Pressemitteilung der Niedersächsischen<br />
<strong>Land</strong>esbehörde für Straßenbau<br />
und Verkehr in Stade (NLStBV, rGb Stade)<br />
vom 24. November 2023.<br />
Gemeinsam mit den vier Straßenmeistereien<br />
Bremervörde, Hagen, Otterndorf und Stade<br />
betreut der Geschäftsbereich Stade rund 987<br />
km Bundes- und <strong>Land</strong>esstraßen, 809 km begleitende<br />
Radwege und 253 Brücken. Die<br />
Straßenmeistereien setzen sich ab Oktober<br />
in Bereitschaft, um jederzeit verkehrssichernde<br />
Maßnahmen für Glätte- und Schneeaufkommen<br />
ergreifen zu können.<br />
Die Hauptinformationsquelle der NLStBV für<br />
verkehrsrelevante Wetterprognosen ist das<br />
Wetterinformationssystem für das Straßenwesen<br />
des Deutschen Wetterdienstes (SWIS).<br />
Eine exakte Prognose gibt es für 24 Stunden.<br />
Die Straßenmeistereien fragen allerdings<br />
auch die 3-Tages-Prognosen ab, um die Rufbereitschaft<br />
entsprechend vorausplanen zu<br />
können.<br />
„Wettermelder“<br />
Die Sicherheit im Straßenverkehr auch bei<br />
Glätte und Schneefall aufrechtzuerhalten,<br />
ist eine wichtige Aufgabe.<br />
Auf den Straßenmeistereien gibt es eine Person<br />
mit der Funktion des „Wettermelders“.<br />
Ab Oktober wird einmal am Tag eine Wetterprognose<br />
abgerufen. Sobald die Temperatur<br />
unter 4 °C fällt, fährt der „Wettermelder“ ab<br />
2 Uhr morgens zu kältesensiblen Stellen im<br />
Geschäftsbereich. Zusätzlich schließt er sich<br />
regelmäßig mit der Polizei und den anderen<br />
Straßenmeistereien zur aktuellen Wetterlage<br />
kurz.<br />
„Wer lange im Straßenbau arbeitet, entwickelt<br />
eine ganz besondere Expertise, wie sich gewisse<br />
Straßenabschnitte bei bestimmten<br />
Witterungen verhalten und welche Maßnahmen<br />
auch präventiv schon mitgedacht werden<br />
sollten. Dieses Know-how geben wir intern<br />
im laufenden Betrieb weiter und lernen<br />
so immer wieder neue ,Wettermelder‘ an“,<br />
wird Johanna Stelling, Leiterin der Straßenmeisterei<br />
Bremervörde, zitiert.<br />
Streusalz<br />
Von insgesamt 133 niedersächsischen Salzlagern<br />
und vier zentralen Lagern, die die<br />
NLStBV betreibt, liegen sieben Salzlager bei<br />
den Straßenmeistereien im Geschäftsbereich<br />
Stade. Vor den ersten Einsätzen waren alle<br />
Lager gefüllt und bereit zum Einsatz.<br />
Bei dem Streusalz handelt es sich um Natriumchlorid.<br />
Mit Antiback- und Vergällungsmitteln<br />
wird es ungenießbar, für den Einsatz<br />
auf der Straße aber optimal präpariert. Das<br />
Gemisch wird zusammen mit einer 22-prozentigen<br />
Sole auf den Streufahrzeugen mitgeführt<br />
und in einem Mischverhältnis 70/30<br />
kurz vor dem Streuen zusammengeführt. So<br />
wird die Griffigkeit der Straßenoberfläche so<br />
Der Winter hat auch seine schönen Seiten.<br />
effizient und ressourcenschonend wie möglich<br />
wiederhergestellt. Trockensalz alleine<br />
würde verwehen oder direkt in den Seitenraum<br />
der Straße springen. Ähnliches gilt<br />
für Sand, der oft als gangbare Alternative<br />
gehandelt wird. Jedoch löst Sand das Eis<br />
nicht auf und würde beim nächsten Gefrieren<br />
oder Schneefall ebenfalls einfrieren und damit<br />
keine Griffigkeit der Straßenoberfläche<br />
gewährleisten. Wie oft gestreut werden muss,<br />
hängt von der Witterung ab. Die Streufahrzeuge<br />
sind so eingestellt, dass standardmäßig<br />
15 g/m² Salz auf die Straße aufgebracht wird.<br />
Einsatzzeiten<br />
Für einen funktionierenden Winterdienst<br />
braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Stadt, <strong>Land</strong>kreis und <strong>Land</strong>, unter denen<br />
die Betreuung des Straßennetzes aus<br />
Kreis-, <strong>Land</strong>es- und Bundesstraßen aufgeteilt<br />
ist. Grundsätzlich ist das Ziel, bereits morgens<br />
alle relevanten Verkehrsstraßen einmal<br />
gestreut zu haben.<br />
Bei Schnee sind die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Straßenmeistereien übrigens<br />
regelmäßig von 2 Uhr bis 22 Uhr im Einsatz.<br />
Bei extremem Schneefall und Schneeverwehungen<br />
teilweise sogar 24 Stunden, also<br />
rund um die Uhr. (pm/jz)<br />
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