34 <strong>#ticinomoments</strong> Eine originelle Fahrradtour führt durch die Tessiner Weinbauregion. Das Mendrisiotto zwischen malerischen Landschaften, alten Dörfern und unverfälschtem Geschmack. 5 GRÜNDE, WESHALB ES SICH LOHNT EIN RUNDES WEINERLEBNIS In Vacallo, unweit von Mendrisio, erwartet uns ein Wochenende im Zeichen von Bacchus. Das Conca Bella Boutique Hotel, das erste Weinhotel im Tessin, wurde uns von Freunden empfohlen. Hier dreht sich alles um das Thema Wein: Unser Zimmer hat rubinrote Wände und ist einem lokalen Weinkeller gewidmet – mitsamt einer Flasche zum Probieren. Der Weinkeller des Hotels bietet über 1’100 verschiedene Etiketten. BIKE&WINE MENDRISIOTTO Am nächsten Morgen bewundern wir vom Fenster aus die hügelige, von Rebbergen geprägte Landschaft. Es ist der perfekte Tag, um die Gegend zu erkunden. Unsere Tour führt uns durch die Weingüter der Region, wo wir lokale Weine und Speisen verkosten werden – alles auf zwei Rädern. Wir starten in Balerna, bei der Azienda Borgovecchio. Hier treffen wir unsere Reiseführer:innen – allesamt freiwillige Einheimische und sehr freundlich – und lernen die anderen Teilnehmenden kennen. In der kleinen Gruppe breitet sich schnell eine entspannte, familiäre Atmosphäre aus. Nachdem wir die roten Fahrräder, Helme und ein paar Flaschen Wasser in Empfang genommen haben, sind wir bereit, in die Pedale zu treten. LEIDENSCHAFT UND HINGABE Das Mendrisiotto steckt voller Überraschungen. Wir fahren durch kleine Dörfer mit bunten Häusern und engen Gassen. Die Reiseführer:innen erzählen uns die Geschichte und Traditionen des Ortes, auch mit kuriosen Anekdoten. Der rote Faden ist immer der Weinberg, der pünktlich zwischen zwei Dörfern auftaucht, etwa auf einer Anhöhe oder einem Terrassengelände. Wir radeln begeistert weiter. Nach einer kleinen Steigung machen wir den ersten Halt. Im Weingut Trapletti in Coldrerio werden wir von Enrico, dem Inhaber, empfangen. Er ist praktisch in den Reben aufgewachsen und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seine Begeisterung ist ansteckend. Wir besichtigen das grosse Gelände. Die Trauben sind perfekt gepflegt und seit 2020 auch biologisch angebaut. Enrico hat für uns eine Auswahl an Weinen zum Verkosten vorbereitet. Er erklärt uns die Eigenschaften jeder einzelnen Flasche. Wir möchten noch ein wenig verweilen, aber die Entdeckungsreise geht weiter. Wir schwingen uns in den Sattel und geniessen eine kleine Abfahrt. KÖSTLICHKEITEN AUS DER REGION Der nächste Halt ist bei der Azienda La Costa in Novazzano. Dem Weingut ist es gelungen, den ländlichen Charme des ursprünglichen Bauernhofes zu bewahren. Sogar Kühe grasen frei zwischen den Rebzeilen. Im bezaubernden Innenhof erwartet uns ein einladend gedeckter Tisch. Frischkäse und Aufschnitt, gepaart mit den Weinen des Gutes. Auch hier wird verkostet und mit dem Winzer geplaudert. Als wir uns wieder in den Sattel schwingen, ist es schon fast Zeit für das Abendessen. Da kommt das Grotto Sant’Antonio in Balerna gerade recht. Bevor wir die Tour beenden, kosten wir hier in einer lebhaften Atmosphäre die Spezialitäten der einheimischen Küche. DAS ERWACHEN DER SINNE Es fehlt noch ein Besuch in der Corte del vino Ticino in Morbio Inferiore. Also machen wir am nächsten Tag einen Spaziergang durch den Park der Breggia-Schluchten. Das Restaurant befindet sich am Eingang des Naturparks, in der Ghitello- Mühle. Dieses Schmuckstück ist eine Hommage an die mehr als 1’000 Hektar Rebfläche der Region, ihre jahrhundertealte Geschichte und die Menschen, die ihr Leben der Weinproduktion gewidmet haben. Wir fragen den Sommelier, ob wir an einem «Blind Wine Tasting» teilnehmen können. Gesagt, getan. Mit verbundenen Augen bereiten wir uns auf die Erfahrung vor. Der Geschmacks- und der Geruchssinn werden gefordert, alles erscheint verstärkt. Von jedem Glas nehmen wir das Aroma und den Geschmack wahr. Der Sommelier erläutert gekonnt die verschiedenen Weine. Die Übung macht Spass und erlaubt, die vielfältige Weinproduktion dieser Ecke des Tessins zu entdecken. Das Wochenende hat uns eine unerwartete Seite dieser Region gezeigt. Wir haben vieles über die lokale Weintradition erfahren, aber auch über die Geschichte und die Leidenschaft der Menschen, die hier leben. Protip Warum wird die Region Mendrisiotto auch «die Toskana der Schweiz» genannt? Der Grund dafür sind die grüne Hügellandschaft und die vielen Kellereien, die sich der Weinproduktion widmen. Weitere önotouristische Erlebnisse: (mendrisiottoterroir.ch) ZUM VIDEO Die Weine, Kultur und Geschichte der Region Mendrisiotto entdecken. Der persönliche Austausch mit den lokalen Winzer:innen. Die besten Erzeugnisse der lokalen Weingastronomie kosten. Mit dem Fahrrad gemütlich über malerische Strecken fahren, auf historischen Strassen durch alte Dörfer. Die Vielseitigkeit der Tessiner Weinproduktion erfahren.
Coldrerio, Weingut Trapletti. Mit dem Sohn des Besitzers und seinem ersten Wein wird angestossen. Im Weingut La Costa werden Besucher:innen in dem schönen Innenhof und herzlichst empfangen.