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Industrieanzeiger 01.2024

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» NACHRICHTEN<br />

Forschungsprojekt SeLv<br />

Lkw besteht Wasserstoff-Testfahrt<br />

Auf Jungfernfahrt: der<br />

Lkw-Prototyp des<br />

RWTH-Lehrstuhls PEM<br />

aus dem Forschungsprojekt<br />

SeLv.<br />

Der Lehrstuhl Production Engineering of<br />

E-Mobility Components (PEM) der RWTH<br />

Aachen hat einen Meilenstein im Elektro-<br />

Lkw-Forschungsprojekt SeLv erreicht: Auf<br />

der Anlage des Aldenhoven Testing Center<br />

im Kreis Düren meisterte der E-Truck-Prototyp<br />

seine ersten mit Wasserstoff absolvierten<br />

Probefahrten.<br />

„Die Tests unter realen Bedingungen haben<br />

gezeigt, dass die Kombination aus<br />

batterieelektrischem Antriebsstrang und<br />

Brennstoffzellen-Wasserstoffsystem für<br />

Schwerlastkraftwagen funktioniert“, sagt<br />

PEM-Leiter Prof. Achim Kampker.<br />

Während insgesamt rund 500 zurückgelegter<br />

Kilometer bestand der Truck unterschiedliche<br />

Herausforderungen auf der<br />

Fahrdynamikfläche, der Bremsenstrecke,<br />

der Ovalbahn und dem Steigungshügel.<br />

„Nach einem Check der grundlegenden<br />

Funktionen haben wir das Wasserstoffsystem<br />

und das Energie- und Thermomanagement<br />

erfolgreich geprüft“, erläutert<br />

Kampker.<br />

Im Oktober 2022 hatte der RWTH-Lehrstuhl<br />

den Prototypen bereits zum ersten<br />

Mal fahrend vorgestellt – damals noch<br />

rein batterieelektrisch. Mit Hilfe des nun<br />

implementierten Brennstoffzellensystems<br />

und eines prädiktiven Energiemanagements<br />

soll es der Truck künftig auf mehr<br />

als 1000 km Reichweite bringen.<br />

Das Fahrzeug verfügt über einen modularen<br />

Antriebsstrang, der je nach Nutzungsbedarf<br />

individuelle Konfigurationen ermöglichen<br />

soll. Bei der Entwicklung stehe<br />

die Industrialisierung der Produktionsprozesse<br />

für den Antriebsstrang im Vordergrund,<br />

heißt es. Ziel sei unter anderem die<br />

Realisierung stückzahlenbasierter Kostenvorteile<br />

bei der Herstellung.<br />

Das auf mehr als vier Jahre anberaumte<br />

und noch bis Ende 2024 laufende Vorhaben<br />

„Schwere Lastkraftwagen für die<br />

emissionsfreie Logistik im Schwerlastverkehr<br />

mittels Elektrifizierungsbaukasten<br />

und wirtschaftlichem Produktionssystem“<br />

(SeLv) wird vom Bundesministerium für<br />

Digitales und Verkehr im Rahmen der<br />

Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS)<br />

mit rund 16,9 Mio. Euro gefördert und<br />

von der NOW GmbH koordiniert.<br />

Bild: PEM RWTH Aachen<br />

Nachhaltige Halbleiterherstellung<br />

Google, ASM und HP steigen in Catalyze-Programm von Schneider Electric ein<br />

Das Catalyze-Partnerprogramm<br />

von Schneider Electric<br />

hat prominenten Zuwachs erhalten.<br />

Neben dem aus den<br />

Niederlanden stammenden<br />

Halbleiterindustrie-Zulieferer<br />

ASM sind ab sofort auch die<br />

US-amerikanischen Unternehmen<br />

HP und Google als sogenannte<br />

Founding Sponsors mit<br />

an Bord. Im Juni 2023 gemeinsam<br />

mit Intel und Applied<br />

Materials initiiert, zielt Schneider Electric<br />

mit dem Catalyze-Programm auf eine Dekarbonisierung<br />

von Wertschöpfungsnetzwerken<br />

in der IT- und Halbleiterindustrie<br />

ab. Dabei geht es insbesondere um Unterstützung<br />

bei Bezug und Nutzung erneuerbarer<br />

Energiequellen – etwa in Form<br />

von Stromlieferverträgen. Teilnehmer des<br />

Partnerprogramms sowie sämtliche Unternehmen<br />

aus deren Wertschöpfungsnetzwerk<br />

sind berechtigt, diese Unterstützung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Für einen sozial und wirtschaftlich verträglichen<br />

Klimaschutz besitzen digitale<br />

Technologien enormes Potenzial. So können<br />

etwa Herstellungsprozesse optimiert<br />

oder Gebäude energieeffizienter betrieben<br />

werden. Damit die so gewonnenen<br />

Nachhaltigkeitseffekte aber nicht durch<br />

eine wenig klimafreundliche Halbleiterherstellung<br />

konterkariert werden, ist es<br />

nötig, den CO 2 -Fußabdruck der Branche<br />

weiter zu senken. Wie das SEMI Semiconductor<br />

Climate Consortium erst kürzlich<br />

Das Partnerprogramm soll<br />

Unternehmen der Halbleiterbranche<br />

beim Umstieg auf<br />

grüne Energie unterstützen.<br />

in einer Studie festgestellt hat,<br />

wurden in 2021 für die Herstellung<br />

von Halbleitern noch<br />

etwa 500 Mt CO 2 emittiert.<br />

Rund 16 % davon entstammten<br />

den vor- und nachgelagerten<br />

Lieferketten (Scope 3).<br />

Insbesondere mithilfe von Digitalisierung<br />

und Elektrifizierung, aber auch durch den<br />

Übergang zu erneuerbaren Energiequellen<br />

lassen sich hier signifikante Einsparungen<br />

erzielen. Das Catalyze-Programm unterstützt<br />

produzierende Unternehmen und<br />

Zulieferer unabhängig von Unternehmensgröße<br />

oder Marktstellung daher bei<br />

der Beschaffung von grünem Strom und<br />

bietet einen vereinfachten Zugang zu digitalen<br />

Nachhaltigkeitstechnologien und<br />

dem damit verbundenen Fachwissen.<br />

Bild: Schneider Electric<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 01 | 2024

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