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Industrieanzeiger 01.2024

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» TECHNIK<br />

Wärmepumpe spart in der Teilereinigung rund 70 % der elektrischen Energie<br />

Umrüstung reduziert<br />

Footprint und Betriebskosten<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz zählen in der Automobilindustrie zu den Treiberthemen – auch in der Produktion.<br />

Im BMW-Werk Steyr hat Ecoclean seine Teilereinigungsanlagen von einem elektrischen Heizsystem auf eine<br />

Wärmepumpe umgerüstet. Das spart jährlich rund 70 % der elektrischen Energie in diesem Prozessschritt.<br />

» Doris Schulz, Fachjournalistin in Korntal<br />

Das energetische Optimieren der Fertigungsan -<br />

lagen für Motorkomponenten wie Kurbelwellen<br />

und -gehäuse, Zylinderköpfe oder Gehäuse für die<br />

neueste Generation von Elektroantrieben steht im<br />

BMW Werk Steyr seit einigen Jahren auf der Agenda.<br />

Dazu zählen auch die Reinigungsanlagen für diese<br />

Bauteile. Bei der Identifikation weiterer Einsparmöglichkeiten<br />

zeigten Verbrauchsmessungen, dass die<br />

elektrischen Heizsysteme der im Dreischichtbetrieb<br />

genutzten Reinigungsanlagen einen hohen Stromverbrauch<br />

verursachen. Überlegungen, wie die<br />

Warmwasseraufbereitung energiesparender erfolgen<br />

kann, führten zum Einsatz einer Wärmepumpe. „Welches<br />

Einsparpotenzial dadurch realisiert werden<br />

kann, wollte ich durch ein Pilotprojekt ermitteln, bei<br />

dem die bisherige Elektroheizung durch eine Wärmepumpe<br />

ersetzt wird“, berichtet Gerhard Fuchs, Prozessverantwortlicher<br />

und Energiebeauftragter im<br />

Werk Steyr. Aufgrund der bisherigen guten Zusammenarbeit<br />

fragte er bei Ecoclean an, ob der Anlagenbauer<br />

als Generalunternehmer mitarbeiten würde.<br />

Jährlich 169 MWh Energie eingespart<br />

Um die mit der Integration einer Wärmepumpe realisierbare<br />

Energieeinsparung zu ermitteln, wurde eine<br />

Potenzialanalyse von einem unabhängigen Ingenieurbüro<br />

erstellt. Die berechneten Einsparungen lagen<br />

bei rund 70 % des bisherigen Energieverbrauchs.<br />

Die Lösung ist exakt an die Situation bei BMW<br />

Steyr angepasst: Auf dem Dach der Transferanlage<br />

befindet sich ein 2.000 l fassender Tank für Sauberwasser,<br />

das dem Reinigungsprozess mit 56 °C zugeführt<br />

wird. Das dafür erforderliche elektrische Heizsystem<br />

hatte eine Leistungsaufnahme von 39 kW. Die<br />

Kühlung der Vakuumpumpen und des Schaltschranks<br />

erfolgt durch einen Kaltwasserkreislauf. Das Kühlwasser<br />

wird mit einer Vorlauftemperatur von 16 °C<br />

zur Verfügung gestellt und ist im Rücklauf 22 °C<br />

warm. Dieses „Warmwasser“ dient als Energiequelle.<br />

Es wird zur Wärmepumpe (Leistungsaufnahme<br />

11,2 kW) geleitet und dort auf bis zu 65 °C erhitzt.<br />

Die Wärmeabgabe an die Heißwasserversorgung der<br />

Bild: Ecoclean<br />

Der Anschluss der Wärmepumpe an die bestehenden Wasserkreisläufe<br />

erfolgte durch vier neue Rohrleitungen. Zwei verbinden<br />

den Sauberwassertank mit dem Wärmetauscher. Die anderen<br />

transportieren das warme Wasser aus dem Kühlkreislauf zur<br />

Wärmepumpe und abgekühlt wieder zurück.<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> » 01 | 2024

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