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13. Mai 2012 - Team Klinikum Nürnberg e.V.

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Mein Bericht vom<br />

40. GutsMuths-Rennsteiglauf am 12. <strong>Mai</strong> <strong>2012</strong><br />

von Detlef Weisser<br />

Jedes Jahr die gleiche Frage: Was mache ich dieses Jahr für Wettbewerbe? Nachdem mehrere Ultraläufer und Ultraläuferinnen mir<br />

gesagt haben, wenn du wirklich ein Runner‘s High möchtest, lauf einen Ultra!! Gesagt getan, nun stehe ich um 1:00 Uhr früh in einer<br />

finsteren Ecke in Thon und warte auf den organisierten Bus. Da ich wie immer zu früh da bin und der Bus auch, lotse ich ihn zum<br />

Treffpunkt. Mehrere Gleichgesinnte betreten das Fahrzeug bewaffnet mit guter Laune und mit ein paar Flaschen Bier – für danach<br />

wohlgemerkt. Unterwegs Richtung Autobahn kommen noch 2 Läuferle dazu, also los geht’s. Um ca. 4:45 Uhr Ankunft in Schmiedefeld<br />

und jetzt die übliche Prozedur mit Startunterlagen, Brustwarzenpflaster, Startnummer usw. Jeder, der mich kennt weiß wie wichtig mir<br />

meine heißgeliebten Pflaster sind. Am Start immer wieder die üblichen Verdächtigen. Inzwischen sind mir auch schon einige bekannt<br />

vom Down Syndrom Lauf oder dem berühmt berüchtigten Pfefferkarpfenlauf. Nun stehe ich hier kurz vor dem Start, noch 10 Minuten<br />

und los geht’s. Aber irgendwie sind alle locker, nicht wie bei einem Stadtlauf, wo gedrängt und geschubst wird. NEIN, absolut familiäre<br />

Stimmung, noch schnell umarmen und abklatschen und dann Punkt 6:00 Uhr geht es ganz gemütlich los bis zum Ortsausgang, wo es<br />

dann stets nach oben geht.6,9 km erste Verpflegung mit Schmalzbroten und Vita Cola nach 52 Minuten.<br />

12,6 km Ascherbrück Getränkestelle und warmer TEE nach 1:35 Stunden.<br />

17,7 km endlich der berühmte Schleim mit Orangengeschmack, irgendwie geil weil lauwarm, denn in der Zwischenzeit war es echt<br />

frisch geworden auf 600 m ü. NN und nach 2:12 Stunden.<br />

Inzwischen sprechen alle vom Inselberg, der es in sich haben sollte, ich denke mit dem MTB im ersten Gang wäre es echt schwer<br />

gewesen nach oben zu kommen. Es nützt nichts, Augen zu und durch, deswegen im Schlepptau eines anderen Läufers ein blinder<br />

Kollege!! Alle Achtung bei den Wurzeln und Steinen blind diesen Lauf machen; wir sind doch alle Weicheier denke ich mir. Oben<br />

angekommen auf 800 m ü. NN und 3:25 Stunden geht es wirklich steil nach unten zur Verpflegungsstelle „Grenzwiese“.<br />

Die ganze Zeit bin ich soweit alleine gelaufen. Ich habe am Anfang die Gruppe mit Andrea verloren und die Gedanken sind bei Gerda,<br />

da wir uns gegenseitig unterstützen wollten. Aber sie kuriert zuhause ihre Grippe aus. Da meine Rettung, die “Ultraschnecke“ Conny<br />

kommt mit mir ins Gespräch und wir beschließen gemeinsam ins Ziel zu laufen. Immer wieder kommen leckere Verpflegungsstellen.<br />

42 km Marathondistanz nach 5:00 Stunden. Ich sag‘s euch, die Fußsohlen brennen, das Schienbein tut weh vom Bergablaufen, es friert<br />

mich leicht, aber der Kopf ist noch guter Dinge.<br />

Bis km 50 erzählt mir Conny schöne Laufgeschichten von verschiedenen Bergläufen in der Schweiz, somit geht die gefühlte Zeit wie im<br />

Flug vorbei. Mein Puls pendelt sich so bei 130 Schlägen ein. Die Landschaft hier oben auf ca. 700 m ü. NN und der sagenhafte<br />

Weitblick über den Thüringer Wald entschädigen für die<br />

Schmerzen.<br />

10<br />

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber bei Kilometer 60,2 entdecke<br />

ich Olaf, der Probleme mit seinem Schuh und sichtbare<br />

Schmerzen im Gesicht hat. Hallo OLAF, mein Ultramentor! Ich<br />

sage zu ihm, dass er sich wirklich nichts mehr beweisen<br />

müsse, er solle doch abbrechen. Das ist unter anderem sein 9.<br />

Rennsteig. Aber jeder, der Olaf kennt weiß, er gibt nicht auf!<br />

Später im Ziel freue ich mich mit ihm, nur hat er keine Schuhe<br />

mehr an! Er ist BARFUSS gelaufen auf diesem felsigen und mit<br />

Schotter überfüllten TRAIL, halt Olaf. Inzwischen bin ich bei<br />

7:49 Stunden.<br />

Hallo, noch 12,7 km und mein Kopf hat nur positive Gedanken.<br />

Bei km 65 ist der höchste Punkt der Laufstrecke erreicht, der<br />

Beerberg mit 974 Metern.<br />

Km 68,2 letzte Verpflegung. Ich stoße mit Conny auf den Lauf<br />

an, natürlich mit einen echten Köstritzer Bier, was mir irgendwie leicht in die Birne steigt und jetzt wird es wirklich hart. Nur noch dumm<br />

bergab kein Problem, wenn da nicht meine Schienbeine wären. Ich dachte mir platzen die Sehnen – Schmerzen ohne Ende dem Ziel so<br />

nahe.<br />

SCHMIEDEFELD 72,7 km nach 9:58 Stunden, Durchschnittspuls 124 mit 7:38 Min. pro km.<br />

Nach und nach treffe ich wieder alle Läuferle und wir freuen uns über den perfekten Tag. Noch ein kurzer Ausklang mit dem<br />

Rennsteiglied im Bierzelt, schwerer Weg zum Bus und ruhige Heimfahrt.<br />

Fazit:<br />

Mein erster offizieller Ultra.<br />

1 Tag später – nie mehr so ein Scheiß!<br />

2 Tage später, vielleicht doch wieder 2013?<br />

Gruß Detlef<br />

TKN-Ergebnisliste siehe LäuferInnen Nachrichten | Ausgabe <strong>Mai</strong> <strong>2012</strong><br />

Mehr Infos http://www.rennsteiglauf.de/

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