Holzmarkt 2023/06
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24 ENERGIE, ROHSTOFF<br />
HOLZTROCKNUNG 25<br />
Pflanzenkohle soll aktiven<br />
Beitrag zum Klimaschutz leisten<br />
Die Erzeugung von hochwertiger Pflanzenkohle aus<br />
Biomasse kann einen wichtigen Beitrag zur langfristigen<br />
Speicherung von Kohlendioxid und damit zum Klimaschutz<br />
leisten. Um tiefere Erkenntnisse über Stoffströme, Absatz<br />
und Beteiligungsmöglichkeiten zu sammeln, ermöglicht<br />
die Bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber die<br />
Förderung von sechs Pyrolyse-Demonstrationsanlagen.<br />
Mit der neuen Förderrichtlinie können seit 1. September<br />
Investitionen in die Anlagen gefördert werden.<br />
„Die dezentrale Erzeugung von Pflanzenkohle im ländlichen Raum kann einen aktiven<br />
Beitrag zum Klimaschutz leisten. Denn damit wird der Atmosphäre Kohlendioxid<br />
entzogen und langfristig gespeichert“, sagte die Bayerische Staatsministerin<br />
Michaela Kaniber. Die so erzeugte Pflanzenkohle, die den Qualitätskriterien<br />
des European Biochar Certificate (EBC) entsprechen muss, lässt sich sowohl in<br />
Produkten der Tierernährung und Kosmetik als auch im Bereich der Bodenvitalisierung<br />
und vielem mehr nutzen.<br />
Das neue Förderprogramm, das die stoffliche Nutzung von Biomasse voranbringen<br />
soll, ist Bestandteil der Bioökonomiestrategie Bayern. Diese Initiative<br />
des Freistaats unter dem Slogan „Zukunft.Bioökonomie.Bayern“ wird vom Bayerischen<br />
Agrarministerium unterstützt. „Wir müssen im Klimaschutz weiterkommen.<br />
Die neue Förderung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel. Bislang<br />
ist der Markt für Pflanzenkohle und damit verbundene CO 2<br />
-Senkenzertifikate<br />
teilweise noch intransparent. Deswegen brauchen wir zusätzliche Informationen<br />
und Erkenntnisse“, so Ministerin Kaniber. Im Rahmen der Richtlinie werden nun<br />
sechs Pyrolyse-Anlagen zur Herstellung von Pflanzenkohlen in unterschiedlichen<br />
Leistungsklassen gefördert. Der maximale Fördersatz beträgt bis zu 50 Prozent<br />
der Investitionskosten, maximal jedoch 200.000 Euro je Anlage.<br />
Erste Förderbscheide<br />
Nun hat das Technologie- und Förderzentrum in Straubing die ersten zwei Förderbescheide<br />
erlassen: Für eine Anlage im niederbayerischen Velden, Landkreis<br />
Landshut, und für eine im oberbayerischen Vaterstetten, Landkreis Ebersberg.<br />
Insgesamt sollen in den beiden Anlagen mehr als 700 Tonnen Pflanzenkohle jährlich<br />
erzeugt werden. Das entspricht rund 1.400 Tonnen langfristig gebundenem<br />
Kohlendioxid. Zudem soll die entstehende Wärme in Nahwärmenetze eingespeist<br />
werden.<br />
Zur Realisierung der beiden Projekte fallen Investitionskosten von rund zwei Millionen<br />
Euro an. Eingesetzt wird ausschließlich stofflich nicht nutzbares Waldrestholz<br />
und Material aus der Landschaftspflege. „Das ist für mich gelebte Bioökonomie: Die<br />
Potenziale des ländlichen Raums nutzen, stofflich veredeln und die dabei abfallende<br />
Energie sinnvoll nutzen“, sagte Ministerin Michaela Kaniber in München.<br />
Österreichs Haushalte heizen am liebsten mit Holz<br />
Holzbrennstoffe bauen Vorsprung in der Raumwärmeerzeugung deutlich aus: Holzenergie mit 41 % vor Heizöl und Erdgas<br />
mit je 19 %.<br />
Holz hat seinen Vorsprung gegenüber Heizöl und Erdgas als wichtigster Energieträger<br />
zur Beheizung von Wohnräumen in Österreich weiter vergrößert, ist<br />
der neuen Erhebung der Statistik Austria zu entnehmen. Etwa 34 % des Raumwärmeeinsatzes<br />
der Haushalte entfielen 2021/22 auf Scheitholz-, Pellets- oder<br />
Hackgutheizungen. Zählt man die in Biomasseheizwerken und Holzkraftwerken<br />
erzeugte Fernwärme dazu, erhöht sich dieser Anteil auf 41 %. Dass der Einsatz<br />
von Holzbrennstoffen in Einzelfeuerungen in der Periode 2021/22 im Vergleich<br />
zu 2019/20 um fast 9 % gestiegen ist, liegt am vergleichsweise kühlen Jahr 2021,<br />
aber auch daran, dass die Nachfrage nach Holzheizungen und Holzbrennstoffen<br />
2022 im Zuge des Ukraine-Krieges enorm zugenommen hat.<br />
„Energieholz aus heimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft liefert klimafreundliche<br />
und krisensichere Energie aus der Region. Wie beliebt Holzheizungen in<br />
Österreich sind, belegen die Zahlen. Im Vorjahr wurde eine Rekordanzahl von<br />
31.000 modernen Holzzentralheizungen in Österreich abgesetzt, aufgrund der<br />
allgemeinen Teuerung sind die Verkaufszahlen heuer aber stark zurückgegangen.<br />
Das verlangsamt die Energiewende, obwohl wir dringend eine Beschleunigung<br />
brauchen“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen<br />
Biomasse-Verbandes. „Die thermische Verwertung von Waldrestholz und Durchforstungsholz<br />
hilft unseren Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern, die vom Klimawandel<br />
stark betroffenen Wälder durch Pflegeeingriffe und Waldumbau klimafit<br />
zu machen.“<br />
Modernisierungsprogramm für Holzheizungen<br />
Rund 734.000 Haushalte in Österreich nutzen Holzeinzelfeuerungen (Kessel oder<br />
Öfen) als primäres Heizsystem. Dazu kommen mehr als 1,2 Millionen Fernwärmeanschlüsse<br />
in Österreich, die gut zur Hälfte mit biogener Fernwärme beliefert<br />
werden. Allerdings sind mehr als 350.000 Holzzentralheizungen älter als 25 Jahre,<br />
das Alter des Bestands an Holz- und Kachelöfen dürfte wesentlich höher sein.<br />
Zudem besteht auch Sanierungsbedarf im Kesselbestand der Nahwärmeanlagen.<br />
Titschenbacher schlägt ein Modernisierungsprogramm für Holzheizungen vor:<br />
„Durch den Tausch veralteter Anlagen auf moderne, emissionsarme Holzheizungen<br />
könnten die Feinstaubemissionen um etwa 85 % und der Holzverbrauch um<br />
bis zu 40 % reduziert werden. Die eingesparte Holzmenge steht für den erforderlichen<br />
Tausch fossiler Heizsysteme zur Verfügung, um die Energiewende voranzutreiben“,<br />
sagt Titschenbacher.<br />
Holzwärme besonders beliebt<br />
Holz liefert in Kärnten inklusive biogener Fernwärme 55 % der Raumwärme.<br />
Auch in der Steiermark und im Burgenland werden 49 % beziehungsweise 48 %<br />
der Gebäudefläche mit Holzbrennstoffen beheizt. Im Burgenland stellen Holzeinzelfeuerungen<br />
alleine (ohne Fernwärme) sogar 45 % der Raumwärme bereit.<br />
Unter dem Bundesschnitt von 41 % liegt der Holzwärmeanteil nur in Tirol (39 %),<br />
Vorarlberg (36 %) und Wien (8 %). Große Unterschiede bestehen bei der Aufbringung<br />
der Fernwärme. In Wien sind nur 14 % der Fernwärme biogenen Ursprungs,<br />
zum Großteil basiert die Wiener Fernwärme auf fossilem Erdgas. Die höchsten<br />
biogenen Anteile weist die Fernwärme im Burgenland (98 %) und Kärnten (95 %)<br />
auf.<br />
Foto: Manfred Klemisch/ LWG Veitshöchheim<br />
Die Mühlböck 13<strong>06</strong> Wärmerückgewinnungs-Technologie ist mittlerweile weltweit erfolgreich im Einsatz, beispielsweise bei Boucher Lumber in Kanada.<br />
Trockner-Upgrade steigert Effizienz schlagartig<br />
Das Upgrade einer bestehenden Trockenkammer ist der wohl schnellste Weg in der Holztrocknung, ein optimales<br />
Energiesparniveau zu erreichen. So konnte auch das Unternehmen Palettenservice Hamburg auf seinem Werksstandort<br />
in Wismar durch ein Upgrade auf das 13<strong>06</strong> PRO Wärmerückgewinnungssystem von Mühlböck seinen Energieeinsatz in der<br />
Trocknung je Palette um die Hälfte reduzieren.<br />
Bei Palettenservice Hamburg in Wismar erledigen sechs Mühlböck Trockenkammern<br />
seit 17 Jahren ihren konstanten Trocknungsdienst. Vier dieser Kammern<br />
wurden nun in diesem Sommer einem Effizienz-Upgrade unterzogen. Die Gehäuse<br />
der Anlagen wurden belassen; die gesamte obere Einheit jedoch wurde auf das<br />
System Mühlböck 13<strong>06</strong> PRO aufgerüstet. Dazu wurden neue Ventilatoren, neue<br />
Heizregister, Serviceklappen, die Zu- und Ablufteinheiten sowie zahlreiche weitere<br />
Anlagenelemente verbaut.<br />
„Durch das Upgrade wird eine höhere Leistungsfähigkeit der bestehenden Kammer<br />
sowie schnellere Trockenzeiten und mehr Durchsatz garantiert, und dies bei<br />
einem gleichbleibenden Gehäuse“, schildert Christoph Rink, der als zuständiger<br />
Verkäufer den Kunden bereits seit über 20 Jahren betreut. „Ein Upgrade auf<br />
unser 13<strong>06</strong> PRO Wärmerückgewinnungssystem war damit sicher der wirtschaftlich<br />
günstigste Weg für energieeffiziente Trockenkammern bei gleichzeitiger Erhöhung<br />
des Outputs“, betont Rink. Zudem besticht diese Möglichkeit durch sehr<br />
kurze Montagezeiten und die weitere Nutzung von bereits vorhandenen Elementen<br />
wie dem bestehenden Gehäuse oder dem Fundament der Anlagen.<br />
Seit über 50 Jahren ist Palettenservice Hamburg als Pionier im Bereich der<br />
Palettenreparatur, des Palettenhandels und der Logistik tätig. Das Unternehmen<br />
produziert auf sechs eigenen Produktionsstandorten und ermöglicht die Lieferung<br />
von jährlich mehr als zehn Millionen Paletten und weiterer Ladungsträger<br />
an Kunden in ganz Europa. Beim Thema Trocknung vertraut man dabei seit Jahren<br />
auf Mühlböck-Technik und den bewährten Service der Fa. Lauber aus Alfdorf,<br />
die seit 1991 Generalvertrieb für Deutschland innehat.<br />
Halbierter Energieverbrauch je Palette<br />
Für Palettenservice Hamburg ist die Einsparung im Trocknerbereich jedenfalls<br />
ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Durch die Vergleichbarkeit der Produkte<br />
sind bereits Nuancen in den Produktionskosten von hoher wirtschaftlicher Bedeutung.<br />
Nach ersten Mühlböck Berechnungen resultiert die Aufrüstung sogar<br />
in einem nahezu halbiertem elektrischen Energieverbrauch je Palette und einem<br />
zusätzlich geringerem thermischen Energieverbrauch. Insgesamt kann nun mehr<br />
Menge mit weniger Energie produziert werden.<br />
„Ein entscheidender Vorteil bei unserem Trockner-Upgrade war auch Ausfallsund<br />
Stillstandszeiten während des Umbaus so gering wie möglich zu halten“, betont<br />
Ingo Mönke, Vorstandsvorsitzender der Palettenservice Hamburg AG. Dabei<br />
gab es so gut wie keine größeren Beeinträchtigungen während der laufenden Produktion.<br />
„Zudem war das Kammergrundgehäuse unserer bestehenden Trockenkammer<br />
auch nach 17 Jahren Betrieb noch sehr gut erhalten, diese in Zukunft<br />
weiter und noch dazu energiesparender nutzen zu können als vorher, ist für uns ein<br />
Vorzeigebeispiel in punkto Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung“, so Mönke.<br />
Holztrocknung mit geringerem Ressourceneinsatz<br />
Mit dem Wärmerückgewinnungssystem 13<strong>06</strong> PRO hat Mühlböck eine Anlage entwickelt,<br />
die sowohl in punkto Energieeinsparung als auch in Bezug auf die Trocknungsqualität<br />
allen bisherigen Anlagen überlegen ist. Möglich ist das unter anderem<br />
durch den einzigartigen Aufbau der Trockenkammer: Die erwärmte Luft<br />
fließt dabei nicht – wie bei anderen bestehenden Systemen – zum Teil ungenutzt<br />
über den Abluftkanal aus der Kammer. Es wird vielmehr durch smarte Anordnung<br />
der Heizregister und Regelung der Zu- und Abluft sichergestellt, dass die<br />
erwärmte Luft zur Gänze zirkuliert und genutzt werden kann.<br />
„Wir haben früh verstanden, dass wir in der Holztrocknung den nötigen Ressourceneinsatz<br />
minimieren müssen“ so Richard Mühlböck, Geschäftsführer von Mühlböck<br />
Holztrocknungsanlagen. „Dieser Vorsprung in Forschung und Entwicklung hilft<br />
uns heute ganz besonders.“ Das innovative Unternehmen aus Oberösterreich hat<br />
sich schon vor vielen Jahren der Effizienzsteigerung seiner Holztrocknungstechnologie<br />
verschrieben und ein System entwickelt, das thermische und elektrische Kilowattstunden<br />
spart. Eine Vielzahl an Kunden vertraut bereits auf die Trockenkammer<br />
13<strong>06</strong> PRO und kann die zugesagten Einsparungen, Leistungen und Trocknungsqualitäten<br />
der Anlage bestätigen. Für Mühlböck ist klar: „Die Holztrocknung wird grundsätzlich<br />
ein energieintensiver, aber notwendiger Prozess bleiben. Durch innovative<br />
Technologie können wir dabei aber einen umso höheren Faktor an Ressourcen- und<br />
Energieeinsparung erzielen, und das hilft der gesamten Holzbranche.“<br />
Sicherer Arbeitsplatz in Zukunftsbranche<br />
Durch die jahrzehntelange technologische Weiterentwicklung hat sich Mühlböck<br />
Holztrocknungsanlagen trotz seines Nischenmarktes zu einem wichtigen Player<br />
in der Holzindustrie mit einem hohen internationalen Marktanteil entwickelt. Im<br />
oberösterreichischen Eberschwang beheimatet ist der familiengeführte Betrieb ein<br />
wichtiger und angesehener Arbeitgeber der Region. „Unsere Belegschaft identifiziert<br />
sich stark mit unserem Betrieb und den nachhaltigen Werten des Werkstoffs<br />
Holz, der nach unserer Überzeugung mehr denn je unsere Zukunft gestalten wird,<br />
ob im Baubereich, in der Industrie oder als Energieträger. Heimisches Holz ist krisenfest<br />
und unsere Technologie hocheffizient. Wir bieten unseren Mitarbeitern eine<br />
Zukunft in diesem erfolgreichen Umfeld“, so Richard Mühlböck abschließend.<br />
Die oberen Einheiten von vier Trockenkammern des Unternehmens Palettenservice<br />
Hamburg wurden auf das System Mühlböck 13<strong>06</strong> PRO aufgerüstet.<br />
Foto: Boucher-Lumber<br />
Foto: Palettenservice Hamburg<br />
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