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Holzmarkt 2023/06

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INTERNATIONAL<br />

REPORT | BAU<br />

INTERNATIONAL 9<br />

Foto: Plant-for-the-Planet<br />

Global. Seit Juni kann jede/r weltweit die kostenlose FireAlert App der Plant-for-the-Planet Foundation<br />

nutzen. Die App greift auf Satellitendaten der NASA zurück und hilft gerade in abgelegenen Gebieten bei<br />

der Früherkennung von Waldbränden. NutzerInnen können mit nur wenigen Klicks Flächen registrieren<br />

und erhalten in Echtzeit eine Benachrichtigung, wenn ein Feuer auf der Fläche entdeckt wird.<br />

FireAlert ist mittlerweile schon in über 20 Ländern im Einsatz und überwacht eine Fläche von mehr als<br />

800 Millionen Hektar – größer als ganz Australien!<br />

Äänekoski, Finnland. Das Kerto-Furnierschichtholz-Mühlenprojekt der Metsä Group in Äänekoski, Finnland,<br />

schreitet planmäßig voran und der Grundstein für das Werk wurde am 24. November <strong>2023</strong> gelegt.<br />

Das Werk wird eine jährliche Produktionskapazität von etwa 160.000 Kubikmetern Kerto-Furnierschichtholz<br />

haben und voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 die Produktion aufnehmen.<br />

„Das Kerto-Furnierschichtholzwerk in Äänekoski ist eine wichtige Investition für die Metsä Group. Mit<br />

den neuen Kapazitäten werden wir die weltweit wachsende Nachfrage nach Holzbau bedienen, was ein<br />

wichtiger Schritt in eine kohlenstoffarme Zukunft für die Bauindustrie ist. Kerto LVL-Furnierschichtholzprodukte<br />

sind stark und materialeffizient, speichern Kohlenstoff und reduzieren den CO2-Fußabdruck<br />

des Bauwesens. Die Auswirkungen der Investition sind auch vor Ort erheblich, und Äänekoski hat uns<br />

hervorragende Bedingungen für die langfristige Entwicklung unserer Betriebe geboten“, sagt Jaakko<br />

Anttila, Executive Vice President von Metsä Wood.<br />

Bei der Maurerzeremonie wurden die Zeitungen des Tages, die Urkunde, gültige finnische Münzen, Pläne<br />

der Mühle, ein Kerto-Furnierschichtholzbalken und ein Kerto-Furnierschichtholz-Handbuch als Erinnerung<br />

an diese Zeit für zukünftige Generationen in der Zeitkapsel des Grundsteins deponiert.<br />

Foto: Metsä Group<br />

Global. Der Übergang zu einer nachhaltigen, kohlenstoffarmen Bioökonomie hat sich zu einem globalen<br />

Ziel entwickelt. Der Forstsektor befindet sich hier in einer einzigartigen Position mit hohem Potential,<br />

einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels zu leisten.<br />

Mit dem Projekt WOOD for GLOBE soll nun eine Holzpolitik-Plattform zur Forcierung der nachhaltigen<br />

Holzverwendung für eine kohlenstoffneutrale Bioökonomie auf den Weg gebracht werden.<br />

Das Projekt, an dem IUFRO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen<br />

(FAO) und das Zentrum für Bioökonomie an der Universität für Bodenkultur in Wien beteiligt sind, wird<br />

aus Mitteln des österreichischen Waldfonds, einer Initiative des Bundesministeriums für Land- und<br />

Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, finanziert.<br />

Holz- und Nichtholzprodukte und ihre jeweiligen Wertschöpfungsketten können eine wichtige Rolle bei<br />

der Sicherung der Lebensgrundlagen von Menschen in ländlichen aber auch in städtischen Gebieten<br />

spielen. Unter der Voraussetzung, dass mögliche negative Auswirkungen auf Waldökosysteme vermieden<br />

werden, kann die Nutzung dieser natürlichen Ressourcen einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung<br />

der globalen Nachhaltigkeitsziele sowie internationaler Vereinbarungen zu Klima, Biodiversität<br />

und Wüstenbekämpfung leisten.<br />

Damit dieser Beitrag auch erbracht werden kann, ist es notwendig, die Holzpolitik auf globaler Ebene<br />

strukturierter zu gestalten. WOOD for GLOBE zielt darauf ab, den holzpolitischen Dialog durch den Austausch<br />

von Wissen und bewährten Verfahren zu stärken und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur<br />

Unterstützung der Entscheidungsfindung zu mobilisieren.<br />

Foto: pixabay<br />

Foto: pixabay<br />

Litauen. Nur 1,2 % der litauischen Wälder sind vollständig vor Abholzung geschützt, und nur 0,0009 %<br />

der Landesfläche sind mit ausgewachsenen Wäldern bedeckt, die über 200 Jahre alt sind. Aus diesem<br />

Grund schließen sich umweltbewusste Einwohner, Unternehmen und Organisationen Litauens zusammen,<br />

um der Ancient Woods Foundation, einer gemeinnützigen Organisation, dabei zu helfen, alte, biologisch<br />

wertvolle Wälder zu kaufen und sie zu uralten Wäldern zu machen, die reich an Artenvielfalt und<br />

Lebensformen sind.<br />

Seit 2020 wurden dank zahlreicher finanzieller Spenden von Privatpersonen und Unternehmen über 240<br />

Hektar alte Wälder erhalten. Bis Ende 2022 haben die geschützten Wälder rund 655 Tonnen CO 2<br />

absorbiert.<br />

Jedes Jahr kommen neue Partner und Sponsoren hinzu, die einen Beitrag zur Sache leisten wollen. Am<br />

14. November startete ein gemeinnütziger Pfandsystem-Administrator eine landesweite Kampagne, um<br />

die Menschen zu ermutigen, Dosen, Plastik- und Glasflaschen, die mit einem Pfandsymbol gekennzeichnet<br />

sind, zurückzugeben und das Pfandgeld nicht zurückzunehmen, sondern an die Ancient Woods Foundation<br />

zu spenden. Es wurde berechnet, dass ein zurückgegebener Container 1.000 Quadratzentimetern<br />

erhaltener ausgewachsener Wälder entspricht.<br />

Foto: HOMAG<br />

Deutschland/Global. Die HOMAG Group reagiert mit einem Maßnahmenpaket auf den deutlich gesunkenen<br />

Auftragseingang in den ersten neun Monaten <strong>2023</strong>. „Nach den außerordentlich hohen Investitionen<br />

unserer Kunden in den Jahren 2021 und 2022 haben wir damit gerechnet, dass es zu einem zyklischen Abschwung<br />

kommt – dieser fällt mit fast einem Drittel weniger Auftragseingang weltweit allerdings deutlich<br />

ausgeprägter aus als erwartet“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Daniel Schmitt. „Darauf mussten<br />

wir reagieren und haben zügig ein Maßnahmenpaket zur Kapazitätsanpassung erarbeitet und mit den<br />

Arbeitnehmervertretern erörtert.“ Weltweit plant die HOMAG Group knapp 600 Stellen abzubauen und<br />

erwartet dadurch Kostensenkungen von rund 25 Mio. Euro im kommenden Jahr und rund 50 Mio. Euro<br />

pro Jahr ab 2025. Etwa 350 der 600 Stellen sollen an den deutschen Standorten entfallen. In Deutschland<br />

soll der Abbau sozialverträglich über Freiwilligenprogramme sowie Vorruhestandsmodelle erfolgen. Betriebsbedingte<br />

Kündigungen sind derzeit nicht vorgesehen, können aber nicht ausgeschlossen werden.<br />

Zudem plant die HOMAG Group neben dem Stellenabbau weitere Flexibilisierungsinstrumente, wie beispielsweise<br />

die Reduktion von Arbeitszeitkonten sowie Kurzarbeit zu nutzen und hat einen weitgehenden<br />

Einstellungsstopp verhängt.<br />

Zwischen Januar und September <strong>2023</strong> verringerte sich der Auftragseingang um 32 Prozent auf 968 Mio.<br />

Euro (Vorjahr: 1.418 Mio. Euro). Beim Umsatz, der sich gegenüber dem hohen Wert des Vorjahres nochmals<br />

leicht auf 1.222 Mio. Euro (Vorjahr: 1.195 Mio. Euro) erhöhte, profitierte die HOMAG Group noch von<br />

ihrem sehr hohen Auftragsbestand vom Jahresanfang, der schrittweise abgearbeitet wurde und sich dementsprechend<br />

zum 30. September <strong>2023</strong> auf 832 Mio. Euro (30.09.2022: 1.256 Mio. Euro) reduziert hat. Zum<br />

30. September <strong>2023</strong> waren 7.482 MitarbeiterInnen in der HOMAG Group beschäftigt.<br />

Foto: pixabay<br />

Schweden. Die OrganisatorInnen des 26. IUFRO-Weltkongresses in Stockholm im Juni 2024 zeigen<br />

sich hoch erfreut über die Rekordzahl von mehr als 5000 eingereichten Abstracts. „Wir sind begeistert<br />

von diesem außerordentlichen Interesse! Die große Zahl an Abstracts stimmt uns sehr zuversichtlich,<br />

was den Erfolg des Kongresses und die hohe wissenschaftliche Qualität des Programms betrifft“, sagt<br />

Dr. Elena Paoletti, Vorsitzende des Wissenschaftskomitees und Forscherin am CNR IRET, dem italienischen<br />

Forschungsinstitut für terrestrische Ökosysteme.<br />

Ein Dreivierteljahr vor dem internationalen Waldforschungskongress in Schweden lagen 5014 wissenschaftliche<br />

Abstracts vor; das ist ein neuer Rekord. Die Abstracts stellen die wissenschaftliche Grundlage<br />

des Kongresses dar, und das Wissenschaftskomitee ist nun damit befasst, jede einzelne Arbeit sorgfältig<br />

zu prüfen und zu beurteilen, bevor dann Ende Oktober eine endgültige Entscheidung darüber fallen<br />

wird, welche Abstracts als Vorträge oder als Poster angenommen werden können. „Das ist natürlich viel<br />

Arbeit, aber gleichzeitig ist es sehr spannend und inspirierend, wenn man sieht, was sich aktuell in der<br />

Welt der Waldforschung tut“, sagt Professor Björn Hånell von der schwedischen Universität für Agrarwissenschaften<br />

SLU und Mitglied des Wissenschaftskomitees.<br />

Die Abstracts verteilen sich über alle Themenfelder des IUFRO-Weltkongresses 2024, von Biodiversität<br />

und Bioökonomie über Waldgesundheit und nachhaltige Gesellschaften bis hin zu den Wäldern der<br />

Zukunft. Sie spiegeln auch eine gute geografische Verteilung wider. So stammen die Einsendungen von<br />

Forschenden aus insgesamt 112 Ländern weltweit, aufgeteilt auf 33 europäische, 31 asiatische, 29 afrikanische<br />

und 19 nord-, mittel- und südamerikanische Länder. Unter den 20 Ländern mit den meisten<br />

Einreichungen liegen auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.<br />

Foto: pixabay<br />

www.holzmarkt-online.at 6/<strong>2023</strong><br />

6/<strong>2023</strong><br />

www.holzmarkt-online.at

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