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Erfolgsfaktoren der Forderungsrealisation in der Unternehmenspraxis

Zahlungskonditionen - Zahlungsverhalten - Rechnungsbearbeitung - Reklamationen - Sicherheiten

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Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchung<br />

In diesem Kontext ist hervorzuheben, dass laut E<strong>in</strong>schätzung<br />

<strong>der</strong> Befragten immerh<strong>in</strong> 10% <strong>der</strong> Gläubiger sehr<br />

häufig e<strong>in</strong>en Skontoabzug trotz Fristüberschreitung von<br />

30 bis 50 Tagen ohne Reaktion zulassen. Dieser empirische<br />

Befund unterstützt die Annahme, dass Gläubiger<br />

oftmals davor scheuen, Sanktionen bei Verstößen gegen<br />

die vere<strong>in</strong>barten Zahlungskonditionen zu ergreifen. Vermutlich<br />

möchte <strong>der</strong> Lieferant wegen unberechtigten<br />

Skontoabzug die Kundenbeziehung nicht gefährden<br />

o<strong>der</strong> gar den Kunden verlieren.<br />

Für den Lieferanten stellen die Zahlungskonditionen<br />

immer auch e<strong>in</strong>e Stellschraube ihrer eigenen Liquidität<br />

dar. Je längere Zahlungsziele sie gewähren, desto stärker<br />

schränken sie ihre eigene Zahlungsfähigkeit e<strong>in</strong>.<br />

Diesen Zusammenhang müssen sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die<br />

Credit Manager vor Augen führen. Sie können ihren Kunden<br />

durch die Gewährung attraktiver Skontoregelungen<br />

e<strong>in</strong>en Anreiz zur schnellen Zahlung bieten, sollten<br />

aber <strong>in</strong> jedem Fall die Friste<strong>in</strong>haltung überwachen. Die<br />

Begleichung des Differenzbetrages, <strong>der</strong> durch den unberechtigten<br />

Abzug des Skontosatzes entstanden ist, sollte<br />

<strong>der</strong> Gläubiger geltend machen.<br />

6<br />

Die Formulierung bezieht sich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

auf die Nennungen mit <strong>der</strong> Merkmalsausprägung<br />

„sehr häufig“ und „häufig“.<br />

3.4 Zahlungsverhalten<br />

Gründe für die Überschreitung von Zahlungszielen<br />

Die Gründe, die e<strong>in</strong> Unternehmen dazu veranlassen,<br />

die Begleichung ihrer offenen E<strong>in</strong>gangsrechnungen<br />

h<strong>in</strong>auszuzögern, s<strong>in</strong>d zahlreich. Um zu erkennen, welche<br />

Beweggründe die Studienteilnehmer am häufigsten<br />

zur Zielüberschreitung haben, wurde e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Argumenten aufgelistet, mit <strong>der</strong> Bitte anzugeben,<br />

welche Gründe das Unternehmen bee<strong>in</strong>flussen, um<br />

verlängerte Zahlungsfristen <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen.<br />

Die folgende Abbildung 9: Gründe für die Inanspruchnahme<br />

und Überschreitung von Zahlungszielen fasst<br />

die Ergebnisse zusammen.<br />

Abb. 9: Gründe für die Inanspruchnahme und Überschreitung<br />

von Zahlungszielen<br />

Gründe für die Inanspruchnahme und<br />

Überschreitungvon Zahlungszielen n=79<br />

gar<br />

nicht<br />

weniger<br />

stark<br />

stark<br />

sehr<br />

stark<br />

0%<br />

1%<br />

1%<br />

0%<br />

0%<br />

1%<br />

8%<br />

13%<br />

18%<br />

22% 28%<br />

7% 12%18%<br />

1%<br />

1%<br />

E<strong>in</strong>e unternehmens<strong>in</strong>terne<br />

Anweisung schreibt vor,<br />

die Zahlungsfristen voll<br />

auszuschöpfen<br />

Die Liquidität des Unternehmens<br />

soll nicht unnötig<br />

geschwächt werden<br />

In unserer Branche ist<br />

dieses Vorgehen üblich<br />

Der Lieferant hat unser<br />

Unternehmen bei <strong>der</strong><br />

Ausführung des Auftrags<br />

verärgert<br />

34%<br />

28% 35%<br />

36% 41%<br />

46%<br />

47% 59%<br />

16% 25% 47%<br />

72%<br />

83%<br />

10%<br />

20%<br />

30%<br />

40%<br />

50%<br />

60%<br />

70%<br />

80%<br />

90%<br />

Wir wissen, dass die entsprechende<br />

Firma sehr<br />

kulant mit Zahlungsverzögerungen<br />

umgeht<br />

Wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

f<strong>in</strong>anzschwachen Position<br />

Die F<strong>in</strong>anzierung über<br />

e<strong>in</strong>en Bankkredit ist nicht<br />

möglich<br />

Deutlich häufiger als noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Voruntersuchung<br />

(2005) lassen sich die befragten Unternehmen von <strong>der</strong><br />

eigenen Strategie leiten. So geben rund 41% (Voruntersuchung<br />

33%) an, dass e<strong>in</strong>e unternehmens<strong>in</strong>terne<br />

Anweisung zur vollständigen Ausschöpfung <strong>der</strong> Zahlungsfristen<br />

(sehr) starken E<strong>in</strong>fluss hat.<br />

<strong>Erfolgsfaktoren</strong> <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungsrealisation <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Unternehmenspraxis</strong><br />

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