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Das kommunale Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe Oktober 2023

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

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In einer Stellungnahme fordert der Rat <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong> Entwicklung:<br />

Die großen Potenziale der öffentlichen <strong>Beschaffung</strong> <strong>für</strong> die<br />

<strong>nachhaltige</strong> Transformation und Innovationen nutzen.“ Dazu drei<br />

Fragen:<br />

Die Bundesregierung will in dieser Legislatur eine<br />

sozial ökologische Transformation erreichen. Daher hat<br />

sie im letzten Jahr den Interministeriellen Ausschuss<br />

<strong>nachhaltige</strong> öffentliche <strong>Beschaffung</strong> (IMAnöB) unter<br />

Leitung des BMI und des BMWK gegründet. Welche<br />

Hoffnungen verbindet der RNE mit der Implementierung<br />

dieses Ausschusses?<br />

Wir begrüßen die Einrichtung des IMAnöB und setzen in seine<br />

Arbeit die Hoffnung, dass die Bundesverwaltung mutig voranschreitet<br />

und auch Länder und Kommunen, die einen erheblichen Anteil<br />

an der öffentlichen <strong>Beschaffung</strong> verantworten, durch den Ausschuss<br />

eine stärkere Beachtung finden. Zum Beispiel wären gemeinsame<br />

Fortbildungsprogramme wünschenswert.<br />

<strong>Das</strong> BMWK hatte Ende des letzten Jahres eine offene<br />

Konsultation zur Reform des Vergaberechts ausgerufen.<br />

Überrascht ist man, dass bisher über 440 Stellungnahmen<br />

der Stakeholder dazu eingegangen sind. Man<br />

hatte mit ca. 70 Stellungnahmen gerechnet. Wie erklären<br />

Sie sich dieses übergroße Interesse an der <strong>nachhaltige</strong>n<br />

öffentlichen <strong>Beschaffung</strong>?<br />

Jede Steuerzahlerin, jeder Steuerzahler hat ein großes Interesse,<br />

dass Staat und Verwaltung mit dem ihnen zur Verfügung stehenden<br />

finanziellen Mitteln sorgsam umgehen. Denn sie wissen, dass<br />

am Ende sie den Preis zahlen müssen <strong>für</strong> Umweltschäden, die durch<br />

eine falsche <strong>Ausgabe</strong>npolitik begünstigt oder befördert werden.<br />

Vor diesem Hintergrund erkläre ich mir auch das größer werdende<br />

Interesse an einem Thema, das bisher eher im Verborgenen von<br />

Fachleuten diskutiert wurde. Man erkennt den riesigen Hebel und<br />

das große Potential, das mit einem <strong>nachhaltige</strong>n Einkauf verbunden<br />

ist. Zugleich ist die Initiative einzigartig in Deutschland, weil sie über<br />

<strong>kommunale</strong> und länderspezifische Grenzen hinweg die Menschen<br />

bundesweit zum Thema der <strong>nachhaltige</strong>n öffentlichen <strong>Beschaffung</strong><br />

zusammenführt.<br />

Der Rat <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung hat in verschiedenen<br />

Stellungnahmen an die Bundesregierung darauf<br />

hingewiesen, dass es gerade in Krisenzeiten wichtig<br />

ist, die Subventionspraxis der Bundesregierung unter<br />

<strong>nachhaltige</strong>n Gesichtspunkten auf den Prüfstand zu bringen.<br />

Hierin liegt ein großer Hebel, um den Einsatz von<br />

Steuergeldern enkelsicher zu gestalten. Subventionen, die<br />

zum Beispiel einen Anreiz zur Steigerung des CO₂-Ausstoßes<br />

setzen, gehören gestrichen und müssen ersetzt<br />

werden durch eine Förderung von Dekarbonisierungsmaßnahmen.<br />

Wie kann sich der Rat <strong>für</strong> Nachhaltige<br />

Entwicklung in die aktuellen Haushaltsberatungen mit<br />

dieser Forderung Gehör verschaffen und was sind seine<br />

konkreten Maßnahmen?<br />

Die Forderung des Nachhaltigkeitsrates nach einer Streichung<br />

aller Subventionen, die den CO 2<br />

-Ausstoß erhöhen, ist sehr ambitioniert,<br />

weil hinter den Kulissen enorme Verteilungskonflikte<br />

ausgetragen werden und viele Lobbyisten unterwegs sind. Trotzdem<br />

ist die Forderung richtig. <strong>Das</strong> Umweltbundesamt hat dankenswerterweise<br />

all die Subventionen aufgelistet, die einer Dekarbonisierung<br />

entgegenstehen.<br />

Um seinen Forderungen Gewicht zu verleihen, wird der Rat vor<br />

der nächsten Bundestagswahl über eine sozial-ökologische Steuerreform<br />

diskutieren. Dazu gehört auch, dass wir uns mit der Forderung<br />

nach der Vermeidung von Mitnahmeeffekten bei der Subventionierung<br />

von Heizkosten in Privathaushalten einbringen. Diejenigen, die<br />

über ein Jahreseinkommen von über 150.000 Euro verfügen, müssen<br />

nicht in dem Maße gefördert werden, wie untere oder mittlere Einkommensgruppen.<br />

<strong>Das</strong> Interview führte<br />

Thomas Heine<br />

Chefredakteur<br />

www.<strong>nachhaltige</strong>-beschaffung.com<br />

18 Kleine Kniffe<br />

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