My Factory 01-02/2024

PRODUCTION EXCELLENCE
AUSGEZEICHNETE INDUSTRIE-4.0-STRATEGIE
VERNETZUNG MIT
SKALIERBAREN
PRODUKTIONSKAPSELN
Im Jahr 2018 fiel bei der Paul Horn GmbH in Tübingen der Startschuss
für ein Projekt zur Digitalisierung und Vernetzung von
Bestandsanlagen (Retrofit). Die Ziele waren unter anderem die
Einführung einer serviceorientierten Architektur (SOA) in der
Produktion sowie die Standardisierung der Daten im Sinne der
Verwaltungsschale. Das erarbeitete Konzept sollte außerdem die
Grundlage für die Anbindung von zukünftigen Anlagen bilden.
NACHHALTIGE DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE
In der Vorstudie des Projekts zeigte sich schnell, dass für eine
nachhaltige Digitalisierung die gesamte IT-Architektur der Fertigung
betrachtet werden muss. Das Team um André Hoettgen, den
I4.0-Architekten bei Horn, setzte auf das Konzept der sogenannten
Produktionskapseln. Dieses beschreibt sowohl die methodische
Vorgehensweise für die Ablösung der Automatisierungspyramide
als auch eine generische Industrie-4.0-Architektur, bestehend aus
Infrastruktur (Hardware, Netzwerke, Standorte), Anwendungen,
Schnittstellen, Technologien und Prozessen.
Die Produktionskapsel ist eine funktionelle Einheit von Komponenten,
die zur Erfüllung eines bestimmten Zwecks notwendig
ist. Beispielsweise besteht eine Produktionskapsel im Bereich
Schleifen aus mindestens einer CNC-Maschine und ist bei Bedarf
durch eine Automation, einen Rechner zum Edge-Computing
oder mehr ergänzt. Das Konzept schränkt den Umfang einer
Kapsel bewusst nicht ein, wodurch es sich generisch anwenden
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