Tipps-for-Trips Reisemagazin Januar/Februar 2024
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Wohin der Wind uns weht - Tipps für Reisen zu den schönsten Orten dieser Welt:
Abu Dhabi - Tradition und Moderne in der Wüste
Vietnam - Aufbruchstimmung im ganzen Land
Albtraumurlaub - Versteckte Fallen bei Online-Buchungs-Plattformen
Reisen in den Winter
Kreuzfahrt ins Winterwunderland: Mit dem Postschiff von Tromsø zum Nordkap
Seefeld - Zauberhaftes Hochplateau in Tirol
Perlen im Unterengadin
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<strong>Tipps</strong> für Reisen in die Schweiz<br />
<strong>Tipps</strong> für Reisen in die Schweiz<br />
Skibrille und Pistenstress genießen. So kommen sie hier<br />
hoch nach Guarda zum Langlaufen, für Berg- und Skitouren<br />
und zum Schneeschuhwandern und machen dieses<br />
wunderschöne Engadiner Dorf zum Ziel eines sanften<br />
Wintertourismus. Und wer zwischendurch mal die<br />
Bretter anschnallen möchte, dem bietet das 16 Kilometer<br />
– oder drei Stationen mit der Rhätischen Bahn – entfernte<br />
Skigebiet Scuol alle sportlichen Möglichkeiten.<br />
Guarda, dieses kleine, fast 200 Seelen zählende Dorf in<br />
der Gemeinde Scuol ist stolz auf sein kleines, homogenes<br />
Dorf mit seiner schmucken Kirche in deren Mitte.<br />
Maria Meier, Fremdenführerin dieses wunderschönen<br />
Ortes, bringt den Gästen dieses prächtige Kleinod näher,<br />
das mit vielen renommierten Preisen versehen ist und<br />
dessen schützenswertes Ortsbild von nationaler Bedeutung<br />
ist. „1991“, so erklärt sie mit Stolz, „wurde es sogar<br />
als zweitschönste, selbstständig<br />
funktionierende<br />
Ortschaft von Europa gekürt.<br />
Guardas Dorfbild“,<br />
so führt sie weiter aus,<br />
„ist so einzigartig, weil es<br />
im Gegensatz zu anderen<br />
Unterengadiner Dörfern<br />
von großen Dorfbränden<br />
verschont wurde“.<br />
Diese prächtigen Engadiner<br />
Häuser strahlen<br />
Ruhe und Schönheit,<br />
Stolz und Faszination aus. Fast alle Hauswände sind bemalt<br />
oder mit Sgraffiti – mal floral oder mit Tierfiguren<br />
– geschmückt, die in verschiedenfarbige Putzschichten<br />
gekratzt wurden und extrem fotogen sind. Die breiten,<br />
geschnitzten und verzierten Holztore zeugen davon,<br />
dass vollbepackte Heuwagen durch sie hindurch fahren<br />
konnten. Beim Blick hinter die Kulissen der alten, dicken<br />
Hausmauern erfährt man, dass der Kellerraum immer<br />
als Stall, dem Cursnot, für Kühe und Schafe genutzt<br />
wurde. So diente die Wärme der Tiere und der Misthaufen<br />
als „Fußbodenheizung“ für die darüber befindliche<br />
Wohnung.<br />
Auffallend sind die tiefliegenden, trichterförmig kleinen<br />
Fensternischen und die Erker, aus deren Fenster die<br />
Frauen die Brunnen gut im Blick hatten, an denen das<br />
Vieh getränkt und die Wäsche gewaschen wurde. Durch<br />
die Erkerfenster konnten die Frauen sehen, mit wem sie<br />
am Brunnen ein Schwätzchen halten wollten. Bis zum<br />
Bau der Talstraße 1862 bis 1865 verlief die mittelalterliche<br />
Handelsstraße zwischen dem Comer See und Innsbruck<br />
durch das Engadin und erreichte hier in Guarda einen<br />
der höchsten Punkte. Da rollten Ochsen- und Pferdegespanne<br />
über das Kopfsteinpflaster und man brachte Salz<br />
von Tirol sowie Lärchenholz für den Geigenbau nach Italien<br />
und Frankreich und im Gegenzug rollten Gespanne<br />
mit Wein, Getreide und Gewürze durchs Dorf.<br />
Auch heute noch meint man, die Zeit wäre stehengeblieben<br />
beim Besuch einer Osteria, wo in der alten, mit Zirbenholz<br />
getäfelten Stube munter das Kaminfeuer lodert,<br />
sich Einheimische ihre dampfende Gerstensuppe schmecken<br />
lassen und sich dabei auf Rätoromanisch unterhalten.<br />
Das kleine, verwunschene Unterengadiner Dorf ist aber<br />
auch im Herzen vieler Kinder – nicht nur in der Schweiz<br />
– tief verwurzelt. In dem<br />
Buch von Selina Chöoz<br />
mit wunderschönen<br />
Zeichnungen des Künstlers<br />
Alois Carigiet, das in<br />
20 Sprachen übersetzt auf<br />
dem Markt vorhanden ist,<br />
wird der kleine Schellen-<br />
Ursli zum großen Helden.<br />
Der kann sich nicht damit<br />
abfinden, dass er mit einer<br />
kleinen Glocke am Chalandamarz,<br />
dem Austreiben<br />
des Winters um den 1. März, in der Kindergruppe<br />
am Schluss gehen muss. So steigt er unter großer Gefahr<br />
bei Nacht und Nebel zu einer Hütte auf, weil dort eine<br />
große Glocke vorhanden ist, derweil sich die Eltern und<br />
das ganze Dorf große Sorgen machen und ihn suchen.<br />
Mit großer Glocke kommt er zurück und darf somit die<br />
Kinderschar anführen. Und da die Geschichte solch einen<br />
Erfolg hatte, wurde sie vom Schweizer Oscar-Preisträger<br />
Xavier Koller verfilmt.<br />
Und während man in dem Buch blättert und der Film<br />
vom Schellen-Ursli vor dem geistigen Auge abläuft, genießt<br />
man ein Glas Rotwein im Wintergarten seines Hotels.<br />
Und als sich der Himmel von der untergehenden<br />
Sonne über den grandiosen, faszinierenden und unberührten<br />
Unterengadiner Dolomiten auf der anderen Talseite<br />
rot färbt, weiß man genau, dass man wiederkommen<br />
wird.<br />
78 <strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 1./2.<strong>2024</strong><br />
<strong>Tipps</strong>-<strong>for</strong>-<strong>Trips</strong> 1./2.<strong>2024</strong> 79