ECHO Karriere 2024
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Lukas Hartmann studiert Psychologie (MA) an der Universität Innsbruck.<br />
Name: Lukas<br />
Hartmann<br />
Institution:<br />
Universität<br />
Innsbruck<br />
Warum Psychologie?<br />
Bereits als Schüler interessierte<br />
mich Psychologie.<br />
Im Zivildienst arbeitete ich mit<br />
Menschen mit Beeinträchtigungen.<br />
Ich begann, Erziehungswissenschaften<br />
zu studieren, doch wollte<br />
ich mehr naturwissenschaftliche<br />
Forschung – also entschied ich<br />
mich für Psychologie.<br />
Wie gefällt dir das Studium?<br />
Ich finde die psychologische Forschung<br />
sehr interessant! Es geht<br />
um Wissenschaft und Methodik,<br />
weniger um die Hintergründe<br />
therapeutischer Arbeit. Die Innsbrucker<br />
Fakultät setzt spannende<br />
Teresa Pramhaas absolviert das<br />
psychotherapeutische Propädeutikum.<br />
Name: Teresa<br />
Pramhaas<br />
Institution:<br />
Propädeutikum<br />
Wie funktioniert das Propädeutikum?<br />
Das Propädeutikum ist der erste<br />
Teil der Psychotherapieausbildung<br />
und umfasst vier Semester, zwei, wenn man<br />
bereits ein Studium wie z. B. BA Psychologie<br />
absolviert hat, da einige Lehrveranstaltungen<br />
angerechnet werden. Hier erwirbt man eine<br />
breitgefächerte Grundausbildung u. a. in den<br />
Bereichen Psychiatrie, Rahmenbedingungen<br />
des psychotherapeutischen Arbeitens, den<br />
verschiedenen psychotherapeutischen Schulen,<br />
der allgemeinen Psychologie, Entwicklungspsychologie,<br />
Diagnostik, Ethik, Statistik<br />
usw. Zudem absolviert man 480 Praxisstunden in mindestens zwei<br />
verschiedenen Einrichtungen. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist Pflicht. Zudem<br />
50 Stunden Selbsterfahrung, davon 25 in der Gruppe. Wichtig<br />
ist, dass keine Diagnose im Bereich der Selbsterfahrung vorliegt.<br />
Verpflichtend sind weiters 30 Stunden Supervision. Mir war immer<br />
klar, ich will das Propädeutikum unbedingt machen und verstehen,<br />
was in der Psyche vor sich geht.<br />
Dann gibt es das Fachspezifikum? Genau, das ist der zweite Teil der<br />
psychotherapeutischen Ausbildung. Das Fachspezifikum kann<br />
erst mit 24 Jahren und mit einem zuvor erworbenen einschlägigen<br />
Quellberuf begonnen werden. Hier spezialisiert man sich auf eine<br />
bestimmte psychotherapeutische Schule. Dazu ist zu sagen, dass die<br />
Schule für den Behandlungserfolg nicht entscheidend ist, sondern<br />
die therapeutische Beziehung sowie die Überzeugtheit des Therapeuten<br />
von seiner Schule. Für das Propädeutikum ist mit Kosten<br />
von etwa 4.000 bis 8.000 Euro zu rechnen, für das Fachspezifikum<br />
mit etwa 25.000 bis 50.000 Euro. Mich reizt besonders die psychoanalytisch<br />
orientierte Psychotherapie oder die integrative Gestalttherapie.<br />
Schwerpunkte. Man bekommt einen<br />
Überblick über das gesamte<br />
Fach, auch einen guten Einblick<br />
in die klinische Psychologie. Die<br />
Praktika sind höchst interessant.<br />
Warum gefällt Ihnen das Studium?<br />
Weil es um die Frage geht, was<br />
auf uns Menschen einwirkt und<br />
wie man Menschen zu einem besseren Leben<br />
verhelfen kann. Meine Highlights sind<br />
die Seminare zu Kinderpsychologie. Außerdem<br />
arbeite ich gerne in Kleingruppen an<br />
Projekten, da dadurch ein reger Wissensaustausch<br />
in Gang gesetzt wird.<br />
Wie ist das Studium aufgebaut?<br />
Das Psychologiestudium der UMIT TI-<br />
ROL umfasst drei Schwerpunkte: Kinderpsychologie,<br />
den klinischen Bereich und den<br />
wirtschaftlichen Kontext. Der Master ist im<br />
Was hast du beruflich vor?<br />
Wie die meisten Psychologiestudierenden<br />
möchte auch ich mit<br />
einem Bein in der klinischen Arbeit<br />
stehen, mit einem in der Forschung<br />
und mit einem dritten in einer eigenen<br />
Praxis psychotherapeutisch<br />
tätig sein. Ich mache das Propädeutikum<br />
und möchte, wenn er dann<br />
kommt, den Masterstudiengang<br />
Psychotherapie absolvieren. Besonders<br />
reizen mich die Adoleszenzpsychiatrie<br />
sowie die forensische<br />
Psychiatrie.<br />
Wem würdest du das Studium empfehlen?<br />
Für wen ist es geeignet?<br />
Die akademische Psychologie<br />
Menschen, die gerne schreiben,<br />
nachdenken, forschen, gut in Mathe<br />
sind und sich für menschliches<br />
Verhalten interessieren. Psychotherapie<br />
besonders empathischen und<br />
einfühlsamen Menschen. Keineswegs<br />
ist die Statistik unschaffbar.<br />
Man bekommt das eingetrichtert,<br />
bis man es kann. Ohne geht es eben<br />
nicht. Auch gilt: keine Angst vor<br />
dem Aufnahmeverfahren, sondern<br />
einfach versuchen!<br />
Aléna Ziegelmeyer studiert Psychologie (UMIT TIROL).<br />
Name: Aléna<br />
Ziegelmeyer<br />
Institution: UMIT<br />
TIROL<br />
Vergleich zum Bachelor sehr praxisbezogen. Dadurch ist das Lernen<br />
sehr interaktiv und man kann das theoretisch Gelernte vermehrt<br />
praktisch anwenden.<br />
Wie sind die beruflichen Perspektiven? Was möchten Sie machen?<br />
Die <strong>Karriere</strong>chancen sind sehr vielfältig, reichen vom gesundheitlichen<br />
bis zum wirtschaftlichen Kontext. Ich werde nach Abschluss<br />
meines Masters ein Doktoratsstudium beginnen.<br />
Wem würden Sie das Studium empfehlen? Für wen ist es geeignet?<br />
Da die Psychologie ein breites Spektrum an späteren Berufschancen<br />
umfasst, ist diese Frage nicht so einfach zu beantworten. Im<br />
Generellen muss eine Person für das Studium aber Motivation und<br />
Zielstrebigkeit mitbringen. Sollte sich eine Person z. B. für einen<br />
späteren klinischen Beruf interessieren, so sollte sie (meiner Meinung<br />
nach) auf jeden Fall über Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen,<br />
Problemlösungsfertigkeiten und Hilfsbereitschaft verfügen<br />
sowie gerne mit Menschen arbeiten wollen und eine wertungsfreie<br />
und respektvolle Haltung anderen gegenüber aufweisen.<br />
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