KURT 02/2024
KURT Dein Magazin für Gifhorn Ausgabe Februar/März 2024
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Musik<br />
Musik<br />
Das A in Alex steht<br />
für Alleskönner<br />
Der Gifhorner Alex Garoufalidis macht alles – vom neuen Solo-Album bis Karate<br />
„Ich kann auch<br />
alleine spielen“,<br />
so Alex Garoufalidis.<br />
Am liebsten<br />
hat er vier Leute<br />
im Background<br />
– aber das ist bei<br />
ihm kein Muss.<br />
„Man hat mich immer festgemacht auf Rock“, erkennt Alex Garoufalidis<br />
von den Melodic-Hardrockern King‘s Call. Und macht es auf<br />
seinem nächsten Solo-Album einfach mal ganz anders: Unter dem<br />
bereits erprobten Namen The Lost Arts Society kombiniert er eher<br />
unrockige Genres wie Lo-Fi und Hip-Hop mit seiner Rock-Gitarre.<br />
Im Hinterkopf hat er bereits das nächste Projekt, ein Musikalbum<br />
mit Texten von Dichtern unterschiedlicher Sprachen. <strong>KURT</strong> erzählt<br />
er außerdem von seiner Arbeit mit Star-Produzent Chris Tsangarides,<br />
seiner Liebe zu Thin Lizzy und seinen gut besuchten Selbst-<br />
behauptungskursen beim MTV Gifhorn.<br />
Von Matthias Bosenick<br />
Seit 2007 betreibt der Gifhorner<br />
Alex Garoufalidis seine<br />
Band King‘s Call, vier Alben<br />
brachte die Gruppe heraus, das<br />
letzte, „Showdown“, hat bereits<br />
sieben Jahre auf dem Buckel.<br />
Das sagt einiges über das Zeitkontingent<br />
seiner Mitmusiker.<br />
„Ich habe gesehen, die Jungs<br />
haben einen eigenen Alltag,<br />
Job, Familie“, erzählt Alex.<br />
Seine Erkenntnis daraus: „Ich<br />
muss Projekte machen und<br />
damit Leute überzeugen, das<br />
ist vielleicht einfacher.“ Nun<br />
arbeitet er also mit weit mehr<br />
Musikern zusammen als in einem<br />
klassischen Bandkontext.<br />
„Du hast mehr Leute um Dich,<br />
die die Musik umsetzen können“,<br />
schwärmt er. „Bei einem<br />
Live-Gig von vier Leuten können<br />
mal drei nicht – jetzt habe<br />
ich 10 bis 15, irgendwer hat<br />
immer Zeit.“ Auftritte sind ihm<br />
damit gesichert. „Im Kleinen<br />
geht das Trio, ich kann aber<br />
auch allein spielen.“<br />
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Das ist die Ausgangslage<br />
für Alex‘ neues Projekt: „Ich<br />
wollte einfach mal was anderes<br />
machen.“ Er erweitert<br />
seinen Genre-Pool, um „Jazz,<br />
Hip-Hop, Blues Rock, Funk –<br />
das ist immer drin“, sagt Alex.<br />
Eben nicht immer nur der<br />
Hard Rock, nicht ausschließlich<br />
jedenfalls: „Den baue ich<br />
mit ein.“ So spielt er Hip-Hop<br />
mit harten Gitarren oder chilligen<br />
Lo-Fi mit Gitarre als<br />
Ergänzung. Seine Kreativität<br />
sprudelt dabei ungeahnt. „Es<br />
sollte eigentlich eine EP werden“,<br />
verrät er, doch „ich habe<br />
zehn Songs“. Ein ganzes Album<br />
ist somit fast fertig und er<br />
hofft, es noch vor dem Sommer<br />
zu veröffentlichen. Zehn Songs<br />
reichen ihm für das Langspielformat<br />
absolut aus: „Ich will<br />
nicht übertreiben, der Trend<br />
geht zurück zu Alben, die normal<br />
lang sind.“<br />
Als Namen für dieses Projekt<br />
greift Alex auf The Lost<br />
Arts Society zurück, unter<br />
dem er bereits 2<strong>02</strong>1 die „Five<br />
Leaf Clover EP“ herausbrach-<br />
te. „Die kam gut an“, freut er<br />
sich, „nicht so heavy“, und er<br />
habe darauf den Song arbeiten<br />
lassen. Damit steht der Name<br />
des Projektes fest, aber noch<br />
nicht der des Albums. Für den<br />
hat er zwei Titel zur Auswahl:<br />
„Wounds To Wisdom“, also<br />
thematisch so etwas wie aus<br />
Erfahrung lernen, und „Insight<br />
Job“, also eine Wortspielerei.<br />
Dies ist somit die nächste<br />
Etappe in Alex‘ musikalischer<br />
Geschichte. Die begann er mit<br />
13, 14 Jahren in der Band Eagle<br />
Springs, „da waren wir noch<br />
Kinder“, erzählt er. „Wir haben<br />
gesagt: Wir kaufen uns entweder<br />
Mopeds oder Gitarren. Wir<br />
haben Gitarren gekauft – und<br />
eine Band aufgezogen.“ Nach<br />
nur zwei, drei Jahren waren<br />
Eagle Springs sattelfest genug,<br />
die Songs von Helden wie Deep<br />
Purple nachzuspielen, und damit<br />
fit, um sogar im Schützensaal<br />
aufzutreten, für den sie<br />
ein Mitarbeiter von der Kirche<br />
ganz überraschend buchte. Mit<br />
ebenso überraschendem Erfolg:<br />
600 Leute kamen.<br />
Mit 21 verstarb jedoch ihr<br />
Sänger Frank an Drogen. „Das<br />
war ganz hart in Gifhorn“, so<br />
Alex. Die Stadt sei ein Transit-<br />
Umschlagplatz zwischen Amsterdam<br />
und Berlin gewesen:<br />
„Mancher hat den hohen Preis<br />
gezahlt.“ Ein harter Schlag für<br />
die Freunde aus der Band. In<br />
den 90ern verloren sich die<br />
verbliebenen Musiker aus den<br />
Augen, „es hat kaum noch<br />
einer Musik gemacht“, Alex<br />
selbst ging ins Ausland. Nicht<br />
nach Paris, seiner großen Liebe,<br />
besonders in Verbindung<br />
mit Romy Schneider, sondern<br />
in die USA, nach Kalifornien.<br />
„Es sollten ein paar Monate<br />
werden, es wurden ein paar<br />
Jahre“, erzählt er. Kein Wunder<br />
bei dem Job: „Ich habe<br />
VIP-Security gemacht für<br />
Phil Collins, Madonna, Lenny<br />
Kravitz, Quincy Jones<br />
– ich habe sie alle kennengelernt.“<br />
Irgendwann stellte er<br />
begeistert fest, dass die alte<br />
Garde seiner musikalischen<br />
Helden wieder neue Platten<br />
herausbrachte, und befand:<br />
„Ich wollte das auch.“<br />
Also kehrte Alex zurück nach<br />
Gifhorn und formierte eine<br />
neue Band. „Ein neuer Name<br />
musste her“, entschied er, und<br />
wählte dafür King‘s Call. »<br />
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